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Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Titel: Bomann, Corinna - Clockwork Spiders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinna Bomann
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Richtung Seitenbahnstation fortschlichen. »Unser Bündnis ist nichts dagegen.«
    »In der Tat.« Alfred setzte ein hintergründiges Lächeln auf. »Aber ich glaube kaum, dass Sie sich davon beeindrucken lassen, nicht wahr, Mylady?«
    »Nein, natürlich nicht. Wenn sie mir nicht auf diese Art und Weise gekommen wäre, hätte ich ihr vielleicht mitgeteilt, dass ich in Lord Stantons Leiche eine merkwürdige neue Spinnenart gefunden habe, doch wer mir droht, mich bei meinem Vater zu verraten, kann auf meine Hilfe nicht hoffen.«
    »Vielleicht wäre es aber besser, wenn Sie ihr Ihre Erkenntnisse doch mitteilen würden. Sie ist mit ihren Ermittlungen sicher schon viel weiter und scheint ihrem Ruf wirklich alle Ehre zu machen. Immerhin hat sie es geschafft, Ihr Labor zu finden.«
    »Wenn ich es recht bedenke, scheint sie von dem Labor schon viel früher gewusst zu haben. Auf dem Ball deutete sie etwas in der Art an, nur wusste ich da noch nicht genau, worauf sie hinauswollte. Möglicherweise hat sie unsere Familie schon seit einer ganzen Weile im Visier.«
    »Wenn dem so wäre, hätte sie doch auch wissen müssen, dass Lord Stanton ermordet werden sollte.«
    Violets Verstand strebte in verschiedene Richtungen und bekam plötzlich einen Gedanken zu fassen, den sie bisher noch nicht gehabt hatte, der aber nicht allzu abwegig erschien, wenn man ein wenig länger darüber nachdachte. »Nun ja, angenommen, Lord Stanton hat etwas getan, das die Krone bedroht.«
    »Sie glauben doch nicht wirklich …«, entrüstete sich Alfred, als hätte sie seinen Dienstherrn angegriffen.
    »Man muss das Pferd manchmal auch von hinten aufzäumen. Da Lady Sharpe ein so großes Interesse daran hat, dass niemand ihr in die Quere kommt, wäre es doch möglich, dass sie nicht will, dass jemand die wahren Umstände von Stantons Tod erfährt. Weil sie …«
    Ehe sie es sich versah, tat Alfred etwas, wozu er eindeutig nicht befugt war. Er hielt ihr mit einer raschen Handbewegung den Mund zu.
    »Ich weiß, was Sie sagen wollen, aber sagen Sie es besser nicht, Mylady. Jeder Schatten könnte Augen und Ohren haben, und wenn Ihre Vermutung stimmt, erst recht.«
    Violet nickte ihm zu als Zeichen dafür, dass sie verstanden hatte.
    »Dann wäre es wohl auch nicht ratsam, diesen Verdacht in mein Ermittlungsbuch zu schreiben.«
    »So ist es, Mylady. Sie haben doch einen überaus guten Verstand, in dem Sie alles Mögliche aufbewahren können. Heben Sie diesen Verdacht auf und behalten Sie ihn stets im Hinterkopf, wie auch ich ihn nicht vergessen werde. Jede Äußerung aber unterbleibt, sonst könnten wir schneller tot sein als durch Gift eines chinesischen Gangsters.«
    »Das ist wohl wahr«, entgegnete Violet nachdenklich, während sie von Weitem die Bahn heranrauschen hörte. »Aber ich werde dennoch nicht aufgeben. So oder so, der Name meiner Familie muss reingewaschen werden, denn das Begräbnis von Lord Stanton war der reinste Spießrutenlauf. Und ich werde verhindern, dass weitere Menschen sterben müssen.«
     

12. Kapitel
     
    Die Begegnung mit Lady Sharpe saß Violet noch in den Knochen, als sie am nächsten Vormittag schläfrig über den wenigen Indizien brütete, die sie bislang zusammengetragen hatte. Metallstücke und eine Spinne im Körper von Lord Stanton. Lord Broockston steckte eine Metallkapsel im Hals, die sich mit herkömmlichen Methoden nicht öffnen ließ und wer weiß was enthielt. Beide Männer waren auf ihre eigene Weise bedeutsam für das Königshaus – und offenbar hatte der Geheimdienst größtes Interesse an diesem Fall.
    Diesmal musste sie sich nicht aus dem Haus schleichen, um ihren Ermittlungen nachzugehen. Nachdem Mary ihr das pflaumenfarbene Taftkleid gebracht hatte, von dem sie meinte, darin mindestens drei Jahre älter auszusehen, verabschiedete sie sich ganz offiziell von ihrer Mutter, der die gestrige Trauerfeier alles andere als gut bekommen war.
    Sie erklärte Lady Emmeline zwar, dass sie einkaufen wolle, doch das hatte sie ganz gewiss nicht im Sinn, als sie, begleitet von Alfred, das Haus verließ. Diesmal ließen sie sich von einer altmodischen Pferdekutsche in das Lokal chauffieren, in dem Lord Broockston vom Tod dahingerafft worden war.
    Das Chez Martin war trotz des Vorfalls nicht geschlossen worden. Und es saßen sogar Gäste darin. Offenbar war bereits durchgedrungen, dass Broockston nicht an mangelnden Kochkünsten gestorben war, sondern an etwas anderem.
    Violet ließ Alfred vorgehen, und während er mit dem

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