Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Titel: Bomann, Corinna - Clockwork Spiders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinna Bomann
Vom Netzwerk:
gestellt.«
    »Nein, ich …«
    »Dann stelle ich sie Ihnen. Sie haben doch sicher mit dem Personal gesprochen nach dem Vorfall. Ich hätte das jedenfalls getan.«
    »Aber natürlich habe ich das.«
    »Dann sagen Sie mir bitte, was Sie wissen.« Violets Herz pochte wie wild. Sie würde ganz neue Erkenntnisse zutage fördern! Wie die Herren Inspektoren wohl schauen werden, wenn ich ihnen die auf den Tisch lege!
    »Nun, da gibt es nicht viel. Jacques hatte an diesem Abend Dienst, er hat Lord Broockston bedient und ihm Champagner gebracht. Zu einer weiteren Bestellung kam es nicht, denn der Vorfall ereignete sich wohl, kurz nachdem er einen Schluck Champagner getrunken hatte. Urplötzlich brach er zusammen, alle Versuche, ihm zu helfen, schlugen fehl. Leider war unter den Gästen kein Arzt zugegen. Bis Dr. Philipps eingetroffen war, nach dem wir geschickt hatten, war Broockston bereits tot.«
    »Und die junge Frau?«
    »Die hat schreiend Reißaus genommen, wie man sich vorstellen kann. Immerhin hätte man sie sicher verhaftet, wenn sie geblieben wäre.«
    Dann werden wir uns wohl auf die Suche nach dieser Frau machen müssen, dachte Violet, während sie auch diese Fakten notierte. Vielleicht würde sich Mr Blakley dazu hinreißen lassen, seine Leute für sie einzuspannen. Nicht nur Joe the Cat hatte außergewöhnliche Fähigkeiten, auch die anderen Artisten waren mit Talenten gesegnet, die sich normale Menschen kaum vorstellen konnten.
    »Und sonst, Mr Campbell? Haben Sie irgendwelche Merkwürdigkeiten beobachtet?«
    »Nein, eigentlich nicht …« Während sich der Geschäftsführer am Kinn kratzte, schien ihm etwas einzufallen. »Doch, da war noch etwas …«
    »Was?«, fragte Violet gespannt.
    »Ein Mann fiel mir besonders ins Auge. Er trug eine Augenklappe und verließ das Lokal kurz nach dem Vorfall.«
    Die Worte durchzuckten Violet wie ein Stromschlag. »Wissen Sie, wer er war?«
    »Nein, wir fragen die Gäste nicht nach ihren Namen. Die meisten stellen sich freiwillig vor, doch bei dem Mann war das nicht der Fall.«
    Der Einäugige! Steckte er hinter den Anschlägen?
    »Wenn Sie mich fragen, wirkte der Kerl jedenfalls sehr verdächtig. Allerdings war wegen der Augenklappe und seinem Haar zu wenig von seinem Gesicht zu erkennen. Mir ist nur eine weiße Haarsträhne aufgefallen.«
    Das war er! Violet schnappte nach Luft. Wenn sie nur wüsste, wer dieser Mann war, würde dieser Fall sicher schon bald zu den Akten gelegt werden können.
    »Ist das alles, was Sie wissen, oder gibt es noch mehr?«
    »Nein, ich schwöre Ihnen, das ist alles. Nicht mal der Polizei hab ich so viel gesagt.«
    Violet klappte ihr Buch zu und erhob sich dann. »Vielen Dank, Mr Campbell. Mein Vater wird sich über Ihre Kooperation sicher sehr erfreut zeigen und Ihr Lokal im Parlament wärmstens empfehlen.«
    Jetzt hellte sich die angespannte Miene des Geschäftsführers wieder ein wenig auf. »Oh, vielen Dank, Lady Adair, ich bin Ihnen stets gern zu Diensten.«
    Katzbuckelnd begleitete der Geschäftsführer sie zur Tür.
    »Nun, was sagen Sie, Alfred?«, fragte Violet, als sie das Lokal hinter sich gelassen hatten.
    »Entweder hat das Mädchen ihn umgebracht oder der Mann mit der Augenklappe.«
    »Derselbe Mann, der auch auf unserem Ball aufgetaucht ist. Was für ein Jammer, dass Sie ihn nicht gesehen haben.«
    »Mittlerweile bedaure ich es selbst, Mylady.« Alfred seufzte und schüttelte den Kopf über sein Versäumnis.
    »Wir müssen diesen Kerl unbedingt ausfindig machen! Vielleicht kann uns Mr Blakley helfen.«
    »Haben Sie denn schon eine Idee, wie sie seinen Auftrag erfüllen können? Das wird sicher nötig sein, damit er Ihnen noch einmal hilft.«
    »Leider nicht, und deshalb werden wir jetzt ins Labor gehen und ich mache mich gleich an die Arbeit. Wenn ich ihm wenigstens einen Entwurf zeigen kann, wird er mir vielleicht helfen.«
    Violet bedauerte, dass sie nicht mehr Zeit hatte. Der Auftrag, eine Blitzkuppel zu fertigen, erschien ihr mittlerweile äußerst reizvoll, allerdings hatten die Ereignisse der vergangenen Tage es nicht zugelassen, dass sie genauer darüber nachdachte. Doch vielleicht half es, wenn sie unter Druck stand. Auch ihren Schirm hatte sie in Zeitnot erfunden. Vielleicht stimmte ja wirklich, was Siberia sagte, dass sie ein Händchen für Tesla-Energie hatte.
    Bei Tage wirkte es rings um ihr Labor nicht freundlicher, ganz im Gegenteil. Das Elend, das sonst von den Schatten der Nacht gnädig verhüllt wurde, trat jetzt

Weitere Kostenlose Bücher