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Bombe im Bikini

Bombe im Bikini

Titel: Bombe im Bikini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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einen Knopf. Unmittelbar darauf kamen zwei
Männer herein. Er wies auf den Koffer und sprach ein Weilchen mit ihnen. Danach
nahmen sie den Koffer und trugen ihn hinaus. Ich muß sagen, daß mir gleich
leichter ums Herz wurde.
    »Wie wär’s, wenn Sie mir nun
die volle Wahrheit erzählten, Señorita Seidlitz ?« schlug er vor.
    Also erzählte ich ihm die
Wahrheit, oder jedenfalls einen Teil davon. Ich gestand, daß Gonzales nicht tot
gewesen war, als ich ihn fand, und ich erzählte von der Frau mit der Mantilla,
die aus seinem Zimmer gekommen war. Ich berichtete von der Geheimtür, von dem Koffer,
dem Geld und der Bronzefigur. Ich erzählte ihm, daß Pepe verschwunden war, als
ich wieder herauskam, und wie mich ein anderes Taxi samt Koffer zum Flugplatz
befördert hatte.
    Ich verriet ihm nicht, daß ich
Gonzales auf Luis Salazars Bitte hin aufgesucht hatte, und ich sagte ihm auch
nichts von James Hagen, weil ich das Gefühl hatte, daß diese beiden Herren
meine Klienten waren und ich ihre Namen verschweigen mußte.
    »Wieso sind Sie überhaupt zu
Gonzales gefahren ?« fragte er.
    »Tja...« Ich suchte nach Ausflüchten.
»Er rief mich an und sagte, er stecke in einer Klemme und brauche meine Hilfe.
Er hatte irgendwie von Rio Investigations gehört
und bat mich um Hilfe .«
    »Er kannte Ihren Ruf und wollte
Sie trotzdem beauftragen ?« Vega schüttelte den Kopf.
»Erstaunlich.«
    »Nur zu Ihrer Information«,
sagte ich eisig. »Die Firma Rio Investigations genießt in Kalifornien einen ganz ausgezeichneten Ruf. Jedermann dort hat von
uns gehört .«
    »Jedermann in Mexiko City hat
auch von Pancho Villa gehört«, meinte er sanft. »Aber dadurch wird sein Ruf
kein bißchen besser .«
    »Ich habe Ihnen jedenfalls die
Wahrheit gesagt«, erklärte ich. »Und nun möchte ich gern wieder in mein Hotel .«
    »Gleich«, meinte er. »Eine
interessante Geschichte, Señorita Seidlitz, die Sie da erzählen, wirklich äußerst
interessant. Und in dieser Version, so glaube ich, etwa zu achtzig Prozent
wahr. Wenn Juan Gonzales vierzig Millionen Pesos und eine goldene Figur besaß,
so ist es nicht weiter verwunderlich, daß er deswegen ermordet wurde .«
    »Die Figur war nicht aus Gold,
sondern aus Bronze«, berichtigte ich.
    Er schüttelte den Kopf. »Leicht
angelaufenes Gold sieht wie Bronze aus, Señorita. Ich bin überzeugt, daß es
Gold war... der Goldene Inka, verstehen Sie?«
    »Der Goldene Inka !« entfuhr es mir. »Sie glauben also, daß sie wahr ist,
diese Sage von dem vergrabenen Schatz ?« Langsam wurde
ich aufgeregt, ich konnte mir nicht helfen. »Meinen Sie, er hat Teile davon
gefunden ?«
    Er zuckte die Schultern. »Das
bezweifle ich. Aber nun verraten Sie mir einmal etwas anderes: Wie war denn das
bei Don Alfredo? Es interessiert mich geradezu brennend, weshalb Sie ohne...
ich meine, weshalb Sie in diesem Aufzug über seine Felder rannten. Und wieso
Sie so erpicht waren, sich als Torero zu betätigen.«
    »Das war alles Ihre Schuld«,
erklärte ich vorwurfsvoll. »Hätten Sie seinen Namen nicht erwähnt, wäre ich nie
in seine Villa gekommen. Ich bin nur hingefahren, um nachzuprüfen, ob er etwas
über das Geld und Gonzales’ Tod wußte .«
    Ich erzählte ihm, was sich in
Don Alfredos Haus ereignet hatte. Als ich fertig war, zeigten sich Grübchen
neben seinen Lippen.
    »Dann muß Conchita Esteban also
ein paar Tage mit geschwollenem Kinn herumlaufen«, sagte er. »Sie wird eine
ganz schöne Wut haben .«
    »Sie können sich wohl denken,
wie mir zumute war«, sagte ich. »Nachdem Juan gesagt hatte, Conchita solle das
Geld bekommen, nachdem Sie gefragt hatten, ob Don Alfredo mein Klient sei — und
als ich dann hinkam und hörte, daß sie Conchita heißt...«
    »Ich kann es mir vorstellen«,
sagte er ernst. »Und das bringt mich auf eine andere Kleinigkeit: auf Ihren
Klienten. Sie haben mir noch immer nicht verraten, wer das ist .«
    »Und ich werde es auch
fürderhin nicht tun«, erklärte ich mit Bestimmtheit. »Die erste Grundregel für
jeden Privatdetektiv heißt, den Namen des Kunden als vertraulich zu behandeln .«
    »Und ich dachte immer, die
erste Regel hieße, schleunigst den Scheck des Kunden einzulösen«, sagte er.
»Immerhin, angesichts der Tatsache, daß Sie mir gegenüber jetzt ehrlich waren,
will ich mich nicht auf diesen Punkt versteifen .«
    »So was!« Ich war ehrlich
überrascht. »Seit wann leiden Sie denn an Großzügigkeit ?«
    »Ich habe das Gefühl, als
sollte ich nun zum Flughafen fahren«,

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