Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bombe im Bikini

Bombe im Bikini

Titel: Bombe im Bikini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
ihre Haare waren
ganz zerzaust und die Strümpfe zerrissen — mein Gewährsmann sagt, sie habe
ausgesehen, als sei sie in einen Stierkampf geraten .«
    »Man denke nur«, sagte ich
schwach.
    »Ja.« Er kicherte wieder. »Er
meint aber auch, sie habe die tollste Figur, sei blond und...«
    Ich blickte auf, um zu
ergründen, weshalb er plötzlich innehielt — und sah, wie er mich mißtrauisch
anstarrte.
    »Hören Sie mal! Sie haben doch
nicht etwa... ?«
    »Aber ganz gewiß nicht«, sagte
ich schnell. »Wie kommen Sie nur auf solch eine lächerliche Idee ?«
    »Eben«, meinte er. »Na, ich muß
weiter. Sobald Sie etwas erfahren, Mavis, geben Sie mir bitte Bescheid. Mein
Klient bedrängt mich, seit Gonzales nun tot ist .«
    »Sie werden von mir hören«,
sagte ich. »Machen Sie sich keine Sorgen .«
    Ich schloß die Tür hinter ihm
und wollte gerade anfangen, mich über seinen Bekannten zu ärgern, der ihm diese
schreckliche Geschichte von mir in Unterwäsche aufgetischt hatte. Der hatte
vielleicht Nerven! Eine Blondine mit der tollsten Figur, die er je...
    Ich trat vor den Spiegel und
strich mein Kleid über den Hüften glatt. Nun ja, in diesem Punkt sagte er
wenigstens die Wahrheit.
    Und dann klopfte es wieder. Ich
ging hin und öffnete, wiederum in Erwartung der Sandwiches — aber diesmal war’s
eine Dame. Es war eine Dreißigerin, schon ein bißchen rundlich, aber im
Augenblick waren es noch Rundungen, wie sie Männer interessieren. Sie war stark
bemalt, trug aufgeklebte Wimpern und lächelte überschwenglich.
    »Miss Seidlitz ?« sagte sie. »Mein Name ist Lola Smart .«
    »Ein hübscher Name«, sagte ich.
    »Natürlich kennen Sie mich«,
fuhr sie fort. »Ich habe eine ständige Spalte in > Sneak < .«
    »In diesem Film-Magazin ?« sagte ich. »Aber ja doch.« Und da fiel es mir ein: Sie
war die Dame, die den schlimmsten Klatsch für das Magazin zusammentrug.
    »Ich muß Sie unbedingt
sprechen, meine Liebe«, sagte sie. »Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich
schnell mal reinkomme ?« Und damit marschierte sie auch
schon ins Zimmer, noch ehe ich mir überlegen konnte, ob ich etwas dagegen hatte
oder nicht.
    »Ein reizendes Zimmer haben Sie
da, meine Liebe«, sagte sie und sah sich um. »Jedenfalls gemütlich. Ich
schreibe für das Magazin einen Bericht mit dem Titel >Die Liebe der
Toreros<. Sie kennen doch diese Stierkämpfer, nicht
wahr, meine Liebe? So feurig und voll Leidenschaft — deshalb lieben sie ja auch
den Stierkampf. Aber ich glaube, daß außerhalb der Arena Stier und Stierkämpfer
sich praktisch gleich verhalten .«
    »Das klingt geradezu
faszinierend«, sagte ich. »Aber wieso besuchen Sie ausgerechnet mich ?«
    Sie lächelte. »Nun, Sie sind
doch auf diesem Gebiet eine Autorität, nicht wahr ?«
    »Auf welchem Gebiet?«
    »In punkto Toreros, meine
Liebe! Ich habe gehört, daß Sie Juan Gonzales’ Angebetete waren, und nun ist
Luis Salazar für Sie entflammt. Ich dachte, Sie könnten mir einiges darüber
erzählen — wissen Sie, was man so empfindet, wenn man die Geliebte eines
Stierkämpfers ist. Spickt er Sie mit Pfeilen des Gefühls — so wie er dem Stier
stählerne Speere in die Schultern rammt ?«
    »Sie müssen sich in der
Zimmernummer geirrt haben«, sagte ich kühl.
    »Aber nicht doch, meine Liebe«,
sagte sie und schüttelte entschieden den Kopf. »Ich bin schon an der richtigen
Adresse. Nur bekomme ich von Ihnen die falschen Antworten .«
    »Sie müssen übergeschnappt
sein«, belehrte ich sie. »Ich habe Gonzales nie gekannt, und Luis Salazar ist
nichts weiter als ein flüchtiger Bekannter .«
    »Das habe ich aber ganz anders
gehört«, sagte sie. »Kommen Sie, weshalb zieren Sie sich denn? Sie können sich
doch denken, daß ich die Story in jedem Fall schreibe. Sie haben die Wahl:
entweder zitiert zu werden und die Wahrheit zu lesen — oder aber das, was meine
Phantasie sich so zusammenreimt .« Sie lächelte
anzüglich. »Ich habe eine üppige Phantasie !«
    Ich stand da und blinzelte. Es
stürzte aber auch alles zu unvermittelt über mich herein, seit ich in Mexiko
City war — und eigentlich in Urlaub!
    »Wer hat Ihnen denn das alles
erzählt ?« erkundigte ich mich schließlich.
    »Ich schnappe hier ein bißchen
und da ein bißchen auf«, sagte sie. »Sie wissen doch, wie das so geht, meine
Liebe. Ich höre sozusagen das Gras wachsen...«
    »Und bei dieser Gelegenheit
stecken Sie Ihre Nase ganz schön tief in den Schmutz ?« ergänzte ich liebenswürdig.
    »Reizen Sie mich

Weitere Kostenlose Bücher