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Bombenbrut

Bombenbrut

Titel: Bombenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erich Schütz
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stürmt mit dem Tuch in der Hand auf Leon los: »Verschwinden Sie hier! Sie haben auf unserem Betriebsgelände nichts zu suchen.«
    »Herbert Stengele ist entführt worden«, rechtfertigt Leon eilig seinen Besuch, »man hat ihn aus seiner Wohnung verschleppt, und ich weiß auch, wohin.«
    Gunther Schwanke bremst seinen Sturmschritt ab und bleibt ruckartig vor Leon stehen. Er mustert ihn finster, wägt kurz ab, überlegt und schaut verunsichert zu seiner Frau. Sie reicht ihm den Bademantel, er streift ihn sich über und fokussiert Leon erneut feindselig: »Und wohin?«
    »Wollen Sie nicht erst erfahren, von wem?« Leon muss Zeit gewinnen, er muss die Neugierde von Schwanke entfachen, bevor dieser sein Wachpersonal ruft. »Ich glaube, Iris Köppke steckt dahinter.«
    »Die Neue von Markus?«
    »Hab ich doch gleich gesagt«, blafft Ines Schwanke dazwischen, »der ist nicht zu trauen.«
    »Stimmt«, gibt Leon ihr recht, »ich denke, sie spielt ein doppeltes Spiel und Markus steckt da auch irgendwie mit drin.«
    »Warum Markus?«, herrscht Schwanke ihn an.
    »Er war bei der Entführung sozusagen mit dabei.«
    »Was heißt da ›sozusagen‹? Reden Sie endlich!«, fällt ihm der Hausherr brüsk ins Wort.
    Leon lächelt, er hat gewonnen. Er hat die beiden schon für seine Story angefixt, jetzt kann er erst mal seiner unbändigen Lust auf einen richtigen Kaffee nachgeben: »Vielleicht darf ich mich setzen und einen Schluck Kaffee trinken, ich habe nämlich noch nicht gefrühstückt und lag die ganze Nacht gefesselt bei Herrn Stengele in der Wohnung.«
    »Aber ja«, flötet Ines Schwanke erleichtert, »das ist ja schrecklich, setzen Sie sich.« Sie scheint erpicht darauf zu sein, neue Informationen gegen Iris Köppke zu erhalten. Denn neugierig setzt sie ungefragt hinzu: »Die Köppke war mir noch nie geheuer, schon nicht, als Matthias mit ihr hier auftauchte.«
    Leon schaut sie irritiert an.
    »Ach, hatten Sie das nicht gewusst?«, sprudelt es triumphierend aus ihr heraus, »die hatte sich zuerst an den Vater von Markus herangemacht, bevor sie sich den Sohn schnappte.«
    »Lass das!«, zischt Gunther Schwanke. »Was wissen Sie? Warum soll Frau Köppke Herbert Stengele entführt haben?«
    »Dürfte ich zunächst einen Schluck Kaffee …?«, deutet Leon auf die duftende Kanne und schenkt sich die nächstbeste Tasse selbst voll. Heiß und schwarz schlürft er die ersten Züge. Ihm ist, als könnte er die Chloroformreste hinunterspülen. Erst danach erzählt er ziemlich wahrheitsgetreu, was er in der vergangenen Nacht erlebt hat.
    Gunther Schwanke stöhnt zwischendurch und fährt sich immer wieder fahrig über sein Haupt, dabei seufzt er ständig: »Heinomol«, und flucht schließlich: »Jo verräck!«
    »Die Polizei übrigens scheint dies alles wenig zu interessieren«, schließt Leon seinen Bericht, »ich habe gerade mit einem Kommissar der Kripo gesprochen, der meint: Wer mit Waffen handelt, kommt auch damit um.«
    »Saudumms G’schwätz«, brummt Schwanke, »aber auf die können wir eh nicht zählen.« Dann fixiert er Leon, schiebt seinen dicken Kopf über den Tisch näher zu ihm hin und fragt eindringlich mit leiser Stimme: »Markus hat mir gestern angedeutet, Sie wären vor Kurzem abends bei uns auf der Terrasse gewesen, stimmt das?«
    Leon wird es heiß, unsicher nimmt er einen weiteren Schluck Kaffee, danach entschließt er sich, die Karten auf den Tisch zu legen: »Ich wollte herausbekommen, ob Markus das Motorboot auf dem See in die Luft gejagt hat. Ich habe gesehen, wie er kurz zuvor von dem Boot ablegte, wenige Minuten später stand es in Flammen und er fuhr direkt zu Ihnen. Das ist doch verdächtig, oder?«
    »Oder? Oder? Oder?«, schreit Schwanke, »Alles und jeder ist verdächtig. Man weiß ja nicht mehr, wo Freund und Feind stehen«, jammert er mit weinerlicher Stimme. »Seit der Veröffentlichung dieser ZAS-Patente stehen wir auf der Liste von allen möglichen Leuten, selbst von bisherigen besten Freunden.«
    »Zum Beispiel?«
    »Ach, vergessen Sie’s. Sie sind doch auch so ein Grünschnabel, der keine Ahnung hat, aber immer meint, die Fahne der Gerechtigkeit hochhalten zu müssen. Journalisten und Schmalzfliegen.«
    »Nur weil ich kein Freund von Waffenschiebern bin?«, legt Leon trotzig eine Schippe auf, um den Mann weiter zu provozieren. »Schon gar nicht, wenn diese Waffenschieber gefährliche Kriegsgeräte in den Iran liefern wollen, was ja nun mal verboten ist.«
    »Waffenschieber?«, echauffiert sich

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