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Bombenbrut

Bombenbrut

Titel: Bombenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erich Schütz
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Amerikaner würden kaufen.
    Die Crux: Das Forschungsministerium hält von der Erfindung als Superteleskop nichts, das Verteidigungsministerium dagegen hält die Erfindung für eine gefährliche Strahlenwaffe und stuft sie als geheim ein, und die Amerikaner rühren sich gar nicht.
    Schwanke kommt sich vor wie die Henne auf dem goldenen Ei, die vergeblich auf ihr Küken wartet. Doch er weiß, das wird nichts.
    Also geht er wieder an seinen Schreibtisch, greift zu seinem offiziell nicht existenten Handy, will eine weitere Nummer aus Kluges Liste anwählen. Da hört er das akustische Signal seines Schiffshorns und ist gewarnt: Der Aufzug bringt ihm gleich einen Besucher in sein Büro.
    Er schaut auf, Markus Kluge stürmt herein. Schnell schiebt er die Telefonliste unter einen Stapel Papiere, springt auf und geht auf den jungen Mann zu: »Markus, mein Junge, wie geht es dir?«
    Markus Kluge schüttelt tatkräftig mit seiner Rechten die Hand von Gunther Schwanke und klopft ihm kameradschaftlich mit der Linken auf die Schulter. Dann geht er um den Schreibtisch des Firmenchefs herum, als wäre er hier zu Hause, und fragt gelassen: »Was machen die Geschäfte? Bist du weitergekommen? Hast du den verdammten Spiegel verkauft? Hast du die Meldung aus Frankfurt gehört?«
    »Nun mal langsam, Markus, du bist ja noch schneller, als dein Vater es immer war. Der Reihe nach: Die Quarzhütte in Frankfurt geht mir am Arsch vorbei. Wir haben interessante Ergebnisse während der Produktion erfahren und wissen nun, Herberts Berechnungen stimmen. Der Quarzspiegel nach seiner Methode ist makellos zu einem einzigen Spiegel mit einer Fläche zu montieren. Das ist sensationell – mehr war nicht zu beweisen.«
    »Nun muss das Ding nur, wie eh und je, verkauft werden.«
    »Ja, und das ist nicht so einfach, wie du weißt, jetzt wirft uns sogar das Verteidigungsministerium einen Knüppel zwischen die Beine. Die Patente stehen ab sofort unter Geheimhaltung.«
    Markus lacht. »Da kommen die Herren wohl zu spät, wir haben die Patente doch schon weltweit angemeldet und somit veröffentlicht, wie sollen sie nun plötzlich wieder zu einem Geheimnis werden?«
    »Das ist nicht so lustig! Erstens darf niemand die Patente nutzen; zweitens dürfen wir sie keinem Interessenten verkaufen. Und die besondere Crux ist, nutzt jemand die Patente, dürfen wir von ihm nicht mal Geld fordern, sonst hätten die uns am Arsch.«
    »Pff, offiziell! Wir beraten und verkaufen im Ausland, wer will das hier mitbekommen? Die Patente sind in jedem Patentamt weltweit einzusehen. Du sagst doch selbst, ohne die Ergebnisse, die wir aus der Produktion der Glashütte in Frankfurt mitbringen, wird der Quarzspiegel nicht so einfach gebaut werden können. Damit sind wir als Berater voll im Rennen, ohne uns geht nichts!«
    »Heinomol! Dir ist schon klar, dass wir uns da strafbar machen«, fragt Schwanke nicht, sondern stellt dies nüchtern und sachlich fest.
    Markus Kluge dagegen lacht hell auf. Er geht leichten Schrittes durch das Büro zu dem großen Besprechungstisch, lässt sich auf einen der Designerstühle fallen und legt seine braun gebrannten Füße mit den bunten Badeschlappen auf Schwankes blank polierten Glastisch. »Ich habe einen Interessenten, der bezahlt uns mehr als die bisherige Summe. Wir müssen nur garantieren, dass wir ihm auch helfen, den Spiegel vor Ort zu installieren.«
    Schwankes Ohren scheinen sich nahezu aufzustellen. »Was heißt das?«, poltert er aufgeregt.
    »Dass der Mann mehr als deine zehn Millionen für das Know-how bezahlt und zusätzlich die Beratungskosten übernimmt, die bei uns anstehen. Er weiß, dass er uns zum Bau braucht.«
    »Wie soll das gehen?«, wird Schwanke mit Fassungslosigkeit in seiner Stimme laut.
    »Joint Venture ist das Zauberwort«, bleibt Markus gelassen.
    Die Augen des alten Firmenpatriarchen weiten sich. Er schaut den jungen Kluge entgeistert an. »Bist du bekloppt? Wo, in welchem Land soll das sein?«
    »Warum?«
    »Klingt nach China, kannst du dir abschminken«, ereifert sich Schwanke, »so was haben wir noch nie gemacht. Spinnst du, willst du uns alle in den Knast bringen?« Er fasst sich mit beiden Händen ins Gesicht und lässt sie erst wieder fallen, als Markus cool weiterredet.
    »20 Millionen Dollar haben oder nicht haben! Hat sich die Welt bei Defensive-Systems so schnell geändert? Du schuldest meiner Familie noch ein paar Außenstände, die mein Vater nicht sofort eingefordert hat. Nach meiner Liste stehen noch rund

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