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Bombenspiel

Bombenspiel

Titel: Bombenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Flammen.
    Fries beschloss, auf der Hut zu sein und seinen Verdächtigungen nachzugehen. Und er beschloss, ihnen keine Möglichkeit mehr zu geben, ihn umzubringen.
    Er fischte sein Handy heraus, stellte fest, dass es im Eingangsbereich der Höhle Empfang gab und schickte eine SMS an Leonard: Muss dringend nach Deutschland. Bitte Flug nach HH so bald wie möglich buchen. Henning.
    Damit glaubte er, sein Leben gerettet zu haben.
     
     

Zur selben Zeit, Republik Nasana, Zentralafrika
    Andries van Wyk betrat das Labor hinter Samuel Strijdom durch die Sicherheitsschleusen. Der Professor half ihm in den weißen Ganzkörperanzug und van Wyk fühlte sich unwohl, eingesperrt, in seinen Bewegungen begrenzt, als er dem Alten in das temperaturüberwachte Zentrallabor folgte. Wie durch eine Tauchmaske nahm er seine Umgebung wahr, hatte nur den Wachmann Strijdoms in dem Gebäude bemerkt und eine Assistentin in einem der kleinen Laboratorien außerhalb des Hochsicherheitstrakts.
    Er hörte durch die kleinen Kopfhörer die Atemgeräusche des Professors, der eine letzte doppelte Sicherheitstür mittels einer Zahlenkombination öffnete und ihn mit gedämpfter Stimme in das Allerheiligste bat: »Hereinspaziert, Meneer. Außer Ihnen und meiner Assistentin hat noch niemand diesen Raum betreten.« Kleine Kameras, die von der Decke auf ihn herabstarrten, bewachten jeden ihrer Schritte.
    Van Wyk zuckte zusammen. Reagenzgläser und Kolben, in denen Gase und Flüssigkeiten blubberten, Behälter mit chemischen Substanzen, von denen ihn ein schwarzer Totenschädel auf gelbem Grund angrinste, hoch auflösende Elektronenmikroskope, medizinisches Besteck und Apparaturen, auf denen rote, grüne und blaue Lämpchen blinkten, füllten den Raum. Van Wyk ließ ein kleines Skalpell mitgehen und versteckte es in seiner rechten Hand.
    Dr. Strijdom führte ihn noch weiter, durch eine schmale Metalltür, mit einem schweren Riegel verschlossen, in einen gekachelten Raum, an dessen Wand sich ein großes weißes Thermometer mit roter Leuchtschrift befand. 6,8 Grad Celsius las er und fühlte die Kälte durch seinen Schutzanzug hindurch. Die Tür schlug laut krachend von innen zu. Er war mit dem Professor allein.
    Er sah sich in der kahlen kleinen Zelle um. Im Prinzip ein begehbarer Kühlschrank, eine große weiße Truhe mit gläsernen Schiebetüren auf der Oberseite, durch ein Schloss mit Zahlenkombination gesichert, ein schmaler Leichtmetalltisch in der Mitte des Raums, ein Aluwaschbecken, keine Kamera.
    Das machte die Sache leicht.
    Dr. Samuel Strijdom gab die Kombination ein und schob den Glasdeckel der Kühltruhe auf. Irgendetwas in ihm misstraute dem Mann, der hinter ihm stand, und er traf seine Entscheidung aus dem Bauch heraus. Eine Weile hantierte er in dem Behälter, als suche er etwas Bestimmtes, zögerte einen Augenblick und holte schließlich ein kleines, zigarrenkistengroßes Metallkästchen heraus – ›N’kuwaloobo Medical Clinic Nasana‹ war darauf zu lesen. Er legte es auf den Tisch, öffnete das Kästchen und entnahm ihm vorsichtig eine durchsichtige Phiole, die eine gelblich-weiße Flüssigkeit enthielt.
    »Das also ist das Zauberwasser. Zwei dieser Phiolen. Höchste Konzentration. Der Kasten ist mit einem Thermostat versehen und hält konstant die richtige Temperatur. Ein Minikühlschrank, wenn Sie so wollen. Entnehmen Sie die Phiolen nicht zu früh. 24 Stunden, mehr nicht.«
    »Und woher weiß ich, dass hier wirklich die Substanz drin ist, für die wir so viel Geld bezahlen?«
    Die Augen des Arztes funkelten zornig. »Da müssen Sie mir ganz einfach vertrauen!« Er legte die Phiole zu der anderen zurück, wie eineiige Zwillinge lag das Paar in seinem weichen Bett. Der Professor schloss das Kästchen und übergab es van Wyk.
    »Wie viel davon haben Sie noch hier drin?«, bohrte der und zeigte auf die Kühltruhe.
    »Zwei Dutzend«, antwortete der Arzt.
    »Und Sie sind sich sicher, dass diese beiden Teile für unsere Zwecke reichen?«
    »Das genügt, um eine ganze Stadt auszurotten, wenn Sie es vom Hubschrauber aus zerstäuben. Bei einer Explosion verteilen sich die Viren in der Luft und werden per Tröpfcheninfektion weitergereicht.«
    »Was heißt das für ein Fußballstadion?«
    »Alle Menschen im Stadion werden infiziert. Und alle, deren Gene ihnen eine schwarze Haut verpasst haben, sterben daran. Doch vorher stecken sie noch jeden an, der mit ihnen in Kontakt tritt. Es wird eine Epidemie geben.«
    »Ohne diesen Schutzanzug – würde

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