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Bombenspiel

Bombenspiel

Titel: Bombenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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ich mich anstecken?«
    »Ohne Zweifel. Allerdings würde es bei Ihnen als Weißer ohne Auswirkung bleiben. Wir züchten hier allerdings auch andere Viren, deshalb muss dieser Schutzanzug sein. Die Räume bis zur Sicherheitsschleuse sind konterminiert. Wir müssen durch die chemischen Duschen und anschließend den Anzug verbrennen. Das Krematorium für Viren. Dann eine weitere Sicherheitsdusche und durch die letzte Schleuse hinaus.«
    Van Wyk grinste. Diese Information sicherte seinen Rückzug als Solist. »Und der Impfstoff?«
    »In dem Raum, durch den wir gerade gekommen sind.«
    »Wie viel?«
    »Genug. Aber machen Sie sich keine Sorgen. Ich habe nicht vor, ihn herauszugeben.«
    Van Wyk wusste, dass der Alte log. Professor Strijdom würde als Retter der Welt in die Geschichte eingehen, wenn seine Zeit gekommen war. Und es gab nur eine Möglichkeit, ihn davon abzuhalten.
    Das Skalpell blitzte in van Wyks Hand und mit einem gezielten Hieb schlitzte er den Sicherheitsanzug des Alten von der Schulter bis zur Hüfte auf. Professor Strijdom fuhr herum und das Gesicht, das van Wyk durch die Maske erblickte, drückte Schrecken und Entsetzen aus. Seine Faust landete in Strijdoms Magengrube und der Getroffene ging röchelnd zu Boden, wo er regungslos liegen blieb. Van Wyk überlegte sich, ihm noch die Schlagadern aufzuschlitzen, doch dann beschloss er, die Arbeit dem Feuer zu überlassen.
    Er verließ den gekachelten Raum, das Metallkästchen mit dem wertvollen Saatgut unterm Arm, und machte sich auf den Weg aus dem Sicherheitsbereich. Nachdem er die chemischen Duschen hinter sich gebracht und den Schutzanzug abgelegt und verbrannt hatte, verließ er das Labor durch die letzten Sicherheitsschleusen.
    Wanya Motete unterbrach ihre Arbeit am Mikroskop, als sie den Mann, den ihr Lehrmeister so freundlich begrüßt hatte, allein aus dem Labor kommen sah. »Wo ist Professor Strijdom?«, rief sie und stellte sich ihm in den Weg.
    Van Wyk reagierte sofort, als er die Assistentin erkannte. Er legte das Metallkästchen auf einen der Stühle, die zwischen den Türen zu den Labors an der Wand standen, hechtete auf sie zu und riss sie zu Boden. Keuchend warf er sich auf sie und fühlte, wie ihn die hilflos um sich schlagende Frau erregte.
    Er stand unter Strom. Die Anspannung, die sich in den Aktionen der letzten Tage in ihm angesammelt hatte, war unerträglich geworden und er wusste, dass ihm Sex gewöhnlich half, mit solchen Stresssituationen fertig zu werden. Unter normalen Umständen hätte er sich in Kigali eine Hure genommen, doch das Bündel Frau, das sich hier unter seinem Gewicht wand und versuchte, seinem geifernden Atem auszuweichen, war die bessere Alternative. Er riss ihr die Bluse auf und schob seine Hand unter ihren Rock. Das Mädchen wehrte sich wie besessen und das törnte ihn nur noch mehr an.
     
    Bob Sangatu wachte mit einem Schlag aus seinem Dämmerschlaf auf, als er auf dem Monitor die hektischen Bewegungen wahrnahm, die die Überwachungskamera vom Eingang zum Sicherheitsbereich übertrug. Seine Hand fuhr zu seinem Gürtel, tastete nach der Pistole, er sprang auf und eilte aus dem kleinen Raum neben dem Laborbereich hinaus auf den langen Flur.
    Aus der Ferne hörte er die Stimme Wanyas und das Keuchen des Mannes, den er im Monitor erkannt hatte. Es war der Besucher, der mit dem Doktor vor einer halben Stunde das Labor betreten hatte. Doch wo war Professor Strijdom? Und wie kam der Fremde dazu, es mit Wanya hier auf dem Boden zu treiben? Bob wusste, dass die Assistentin eine scharfe Katze war und dem Doktor nicht nur als Laborassistentin diente. Er hatte sie auch nachts schon aus dem Zimmer des Assistenzarztes kommen sehen. Sie hatte sein Schweigen mit ihrem Körper bezahlt und ihn seither mit Verachtung gestraft.
    Er beobachtete, wie der Fremde sich erhob, während Wanya regungslos am Boden liegen blieb. Mit schweißnassen Händen zog er die Pistole aus dem Holster. Er hatte noch nie auf einen Menschen geschossen und legte mit zitterndem Arm auf van Wyk an, um ihm den Rücken zu zerfetzen. Sein Finger krümmte sich um den Abzug und er zog durch. Klick! Die Waffe war nicht geladen! Er hatte vor zwei Tagen das Magazin auf eine Kobra leer gefeuert und vergessen, nachzulegen. Sangatu war feige. Ohne Waffe traute er sich nicht an den Weißen heran. Er zog sich zurück und beobachtete den Fremden.
     
    Van Wyk nahm das Kästchen mit den Phiolen und brachte es in seinem Wagen in Sicherheit. Mit dem Reservekanister kehrte er

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