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Bondage (German Edition)

Bondage (German Edition)

Titel: Bondage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfram Alster , Simon Rhys Beck
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von irgendwo links neben mir lässt mich zusammenzucken. Ich wende ruckartig den Kopf und sehe Sterne, aber als sich der Sternenhimmel wieder verflüchtigt hat, sehe ich noch etwas anderes – UNGLAUBLICHES.
    Ich fahre mir mit der Hand über die Augen und schaue noch einmal hin. Aber diese ... Erscheinung ist noch immer da. Und sie ist mir unheimlich vertraut, ich habe sie nämlich schon einmal im Zusammenhang mit Carlos’ Schergen gesehen ... neulich, als dieser Verrückte versucht hatte, Fabrice im „Addiction“ zu entführen. Da ist sie wieder ... die dreibeinige Hyäne, keine drei Meter von mir entfernt. Sie steht da und schaut mich an. Und dieses Mal ist das Gefühl, das von der Hyäne zu mir hinüberschwappt, eindeutig und gar nicht anders zu interpretieren: Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie nachdenklich und traurig ist. Vielleicht denkt sie ja darüber nach, wie sie mir zur Flucht verhelfen kann?! Sie könnte ja diese rostige Kette durchbeißen, mit der ich gefesselt bin ... oder sie beißt mir gleich den Fuß ab. Ha ha ... gütiger Himmel, bin ich vielleicht verrückt? Hysterisch? Hat man mir irgendwelche Drogen gegeben, von denen ich nichts mehr weiß?
    Ich starre diese merkwürdige Kreatur an, bis ich blinzeln muss, weil mir die Augen tränen. Und als ich meine Augen wieder öffne – ist sie weg!
    Wenn ich dieses ... Ding ... nicht schon einmal gesehen hätte, würde ich sagen: Gehirnerschütterung oder fortschreitender Wahnsinn! Aber ich weiß einfach, dass es real ist, real sein muss, und auch Shahin hatte mich nicht für übergeschnappt erklärt, als ich ihm davon erzählt habe. Aber nun gut, jetzt ist die Hyäne erst noch mal von dannen gezogen, wollte wohl nur die Lage peilen oder so ... Vielleicht holt sie aber auch Hilfe, wer weiß das schon? Ich nicht, ich weiß nicht, wie sich Hyänen normalerweise verhalten, und ob das, was diese hier tut, normal ist oder nicht. Vermutlich eher nicht ...
    In diesem Moment fällt mir wieder auf, dass ich ziemlichen Hunger habe. Ich habe tatsächlich Schmacht, mir ist nicht wirklich schlecht iHiHHHHHHHHHTGGGGFG , was auch gegen eine Gehirnerschütterung spricht. Hunger, der Grund, warum ich überhaupt eins an die Mappe gekriegt habe. Ich sehe mich um ... und tatsächlich ... dort neben dem appetitlichen Wasserbehältnis liegt ein Brot – ein Laib Brot wohlgemerkt ... und sonst nichts. Ich komme ein wenig schwerfällig auf die Beine und nähere mich meinem opulenten Mahl. Und das alles macht mich schon wieder unglaublich wütend. Wasser und Brot – in welchem schlechten Film bin ich eigentlich gelandet?! Shit ...!
    Ich greife nach dem Brot, das auch schon frischere Zeiten erlebt hat, und schreie: „Und wo ist die verdammte Salami?“ Zum Glück reagiert niemand darauf, und ich versuche, mich zu beruhigen. Wegen so einem Quatsch möchte ich nicht doch ein paar Zähne opfern.
    Wasser und Brot ... na ja, besser als nichts und viel besser, als auf die seltsamen Käfer zurückzugreifen, die hier zuhauf herumkrabbeln. Ich bin einfach nicht so der Survival-Typ.
    Plötzlich höre ich Stimmen und Schritte, die in meine Richtung kommen. Gespannt sehe ich zum Ausgang und erblicke ... Carlos Alfaya. Nur mit Mühe verhindere ich eine Gesichtsentgleisung. Natürlich, es war ja klar, dass ich ihm irgendwann begegne, aber die Umstände werden mir langsam unangenehm.
    Ich schwanke zwischen Panik und einem sinnlosen Wutanfall, als er näherkommt.
    „So sieht man sich wieder“, sagt er lächelnd. Dabei sind seine Augen so kalt, dass ich sofort eine Gänsehaut auf dem Körper bekomme.
    „Warum werde ich hier festgehalten?“, frage ich beherrscht, wobei mir der Grund natürlich erschreckend klar ist.
    Carlos lacht glucksend, und sein Lachen schallt unheimlich von den Wänden wider. Oder spielen mir meine angespannten Nerven einen Streich?
    „Deine Zeit ist jetzt endlich gekommen, mein lieber Brix. Und weißt du, was das bedeutet?“ Er sieht mich fast fröhlich an. Erwartet er etwa, dass ich nachfrage?
    „Es bedeutet, dass auch meine Zeit gekommen ist – du bist einfach das perfekte Opfer! Das wird Seth gefallen ...“ Wieder lacht er boshaft. „Dein Blut wird ihn gnädig stimmen und mich stark machen. – Wie du siehst, am Ende habe ich doch gewonnen. Und dein kleines Betthäschen hat dich im Stich gelassen!“
    Ich knirsche vor Wut mit den Zähnen, weil ich mir meinen Zorn nicht anmerken lassen möchte. Wenn Shahin doch bloß hier wäre ... Am liebsten würde ich

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