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Bondage (German Edition)

Bondage (German Edition)

Titel: Bondage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfram Alster , Simon Rhys Beck
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Menschen kamen und mit ihnen das Glück. Sie nahmen, was die Welt ihnen schenkte, und gaben, was sie konnten. Manchmal kamen welche, die Ma’At nicht dienen wollten, aber meine Kinder sorgten dafür, dass diese nicht obsiegten,
     
    Ich habe meine Stimme nur einige, wenige Male erhoben.
     
    Die Zeiten haben sich gewandelt. Die Anzahl der Feinde ist größer geworden. Und in dem Maße, wie sie stärker werden, werden meine Kinder geschwächt, und meine Feinde werden stärker. So stark, wie ich einst war.
     
    Ich wusste es, von Anfang an.
     
    Das Gleichgewicht der Welt würde sich erheben und seinen Tribut fordern. Und so, wie es gleichsam gute Dinge auf dieser Welt gibt, so muss es gleichsam auch böse Dinge geben, damit die Waage im Gleichgewicht steht.
     
    Das ist der Lauf der Zeit.
     
    Der Wind ist ein treuer Geselle. Er singt, doch es ist der Gott des Windes, dessen Stimme er trägt. Würde der Sandsturmsänger ihm seine Stimme leihen, so wäre es um jedes Lebewesen geschehen. Der Khamsin, der rote Wüstenwind, würde alles Leben vernichten.
     
    Auch das ist Leben. Man muss Altes zerstören, damit Neues wachsen kann.
     
    „Pock.“
     
    Oh ... ein Stein.  Vom Weg, wie so viele andere. Es ist an der Zeit.
     
    Ich habe lange Zeit geschwiegen, aber ich wusste seit jeher, dass dieser Frieden mir nicht ewig vergönnt sein wird.
     
    Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen, mein Lieber. Ja, ich weiß. Es ist sehr, sehr selten und bisher noch nie geschehen. Aber du wirst dich erinnern ... es ist nicht der erste Schritt, der dir als Geschenk dargeboten wird, für den alle anderen zumindest ihr Leben lernen. Priester zu werden, ohne die entsprechende Prüfung abzulegen, ist etwas sehr Seltenes. Aber schon damals war ich da, denn ich wusste, dass du meinem Ruf Folge leisten würdest. Sei unbesorgt, denn du wirst das bekommen, nach dem dein Herz sich sehnt. Und ich werde das bekommen, was notwendig werden wird. Denn noch möchte ich nicht eingreifen. Zumindest nicht in der Welt.
     
    Meine Augen verraten mir, dass der Stein wirklich vom Weg stammt. Auch wenn es dunkel hier unten ist, sehe ich doch alles, als wäre es taghell. Ich bin es gewöhnt, mich hier zurechtzufinden. Die meiste Zeit sind meine Augen sowieso geschlossen, und ich liege und warte. Ob mein alter Körper noch genauso bewegungsfähig ist wie früher? Meinen Kopf kann ich jedenfalls ohne Schwierigkeiten von links nach rechts bewegen, und umgekehrt.
     
    Ich rieche Feuer. Holz, das trocken ist und brennt. Fleisch, das darauf gebraten wird. Der Wind verrät es mir. Er singt von einem großen Unrecht, das geschehen ist. Und von den Menschen, die gekommen sind, um es zu tilgen. Gut, dass diese Menschen hier sind. Es ist kein Grund für mich, meine Ruhestätte zu verlassen. Auch wenn der Wind singt, dass es sehr schwer sein wird, weil in der Sethos-Pyramide Menschen sind, die die Götter freveln , und die und deren Nachkommen seit langer, langer Zeit Unrecht tun und andere Menschen zu ihrem eigenen Wohle opfern.
     
    Aufzustehen bedeutet einzugreifen. Die Höhle zu verlassen, würde bedeuten, dass Krieg sein würde. Meine Kinder werden es verhindern, dass ihnen jemand ein Leid tut, wenn es mein Wille ist.
     
    Als das Gefühl des Jungen bei mir ankommt, muss ich das erste Mal seit langer Zeit lächeln. Für einen kleinen Moment vergesse ich die Ernsthaftigkeit meiner Aufgabe, und mir wird leicht ums Herz. Die Verantwortung, die auf meinen Schultern lastet, ist für einen Moment geringer geworden, ohne dass ich sie vernachlässigt habe. Und unsere Feinde sind dadurch nicht stärker geworden. Er liebt – und er dient Sachmedia, die er auch liebt. Wie oft habe ich mich mit Sachmedia unterhalten, wenn sie zu mir kam, während ich mir die Wüstensonne auf meinen Bauch scheinen ließ und diese Momente genoss.
     
    Als ich mich erhebe und strecke, wird mir klar, dass die lange Ruhezeit meinen müden Gliedern nicht geschadet hat. Es ist nicht die Energie des Kampfes und des Eingreifens, die mich durchfährt, sondern die einer Mutter, die aus der Ferne ihre Brut bewacht und liebevoll an sie denkt, wenn alles in Ordnung ist. Es dauert länger als früher, bis ich meinen Kopf aus dem Schacht stecke, an dem wohl einer meiner Gäste gestanden und den Stein geworfen haben muss.
     
    Draußen ist es dunkel. Nephtys erstreckt ihr Kleid über den Himmel, und Isis grüßt mich voller Besorgnis von Osten. Vor dem Höhleneingang kniet der Junge und beobachtet die

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