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Bone 01 - Die Kuppel

Titel: Bone 01 - Die Kuppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peadar O'Guilín
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einen Speer zu heben. Wenn wir den Sprecher in unseren Besitz bringen können, muss nie wieder ein Mensch zum Freiwilligen werden. Wir könnten mit anderen starken Wesen zusammenarbeiten. Sogar« – er verzog das Gesicht – »mit den Panzerrücken … Nein, ich werde dich nicht opfern, Stolperzunge. Lass uns einen Handel abschließen. Ich will Indrani nicht. Ich wäre bereit, diese hässliche Bestie freizugeben und zu erlauben, dass du sie heiratest.«
    Stolperzunge bemühte sich, das Lächeln zu unterdrücken, das sich auf seinem Gesicht ausbreiten wollte, aber er scheiterte. Er konnte sich an keinen Augenblick seines Lebens erinnern, in dem er glücklicher gewesen war. Er erhob sich, um seinen Bruder zu umarmen, aber Wandbrecher schubste ihn wieder von sich, noch brutaler als zuvor.
    »Nein, Stolperzunge.« Er stieß die Worte zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Warum war er immer noch so wütend? Er hatte doch gerade gesagt, dass er sie gar nicht wollte? »So einfach ist das nicht! Wenn ich sie an dich abtrete, wäre ich als Häuptling untragbar. Es geht nur dann, wenn ich für uns einen Sieg erringe, der so überwältigend ist, dass kein Jäger es wagen würde, meine Manneskraft in Frage zu stellen. Verstehst du? Wenn du Indrani willst, dann will ich den Sprecher.« Sein Blick bohrte sich in Stolperzunge. »Jemand muss ihn für mich holen.«
    »W-wer?«
    Wandbrecher starrte ihn weiter an.

ANGRIFF DER VERBÜNDETEN
    Stolperzunge trug die letzten Felle von Mutter zum neuen Haus in der Nähe des Mittelplatzes. Er war sich nicht sicher, ob es ihm gefiel. Hier waren die Gebäude kleiner, und andere Häuser drängten sich auf beiden Seiten dagegen. Um die Wahrheit zu sagen: Niemand wollte umziehen, aber Wandbrecher hatte dem Stamm befohlen, so eng wie möglich zusammenzurücken. »Zu unserem Schutz«, sagte er. »Eine kleinere Fläche lässt sich besser verteidigen.«
    Einige Familien hatten den Gehorsam verweigert. Doch der Häuptling ließ sie gewähren. »Sie werden von selbst kommen«, murmelte er, »wenn sie noch mehr Familienmitglieder verloren haben.«
    Stolperzunge war es immer noch unangenehm, was zwischen ihnen geschehen war, und er wünschte sich verzweifelt, er könnte die Sache wieder in Ordnung bringen. Aber der Häuptling hatte ständig zu tun und sprach nur mit seinem Bruder, wenn er ihm Befehle erteilte. In diesen Tagen schien er jedem Befehle zu erteilen, sogar den Kindern.
    Irgendwann sagte er den Frauen des Stammes, dass sie für ein paar Tage damit aufhören sollten, Felle zu klopfen, um stattdessen Straßensperren zu bauen. »Ich will, dass sie jede Straße im Umkreis um mein Haus absperren«, sagte Wandbrecher. Er zeigte ihnen, wo sie es tun sollten, und achtete immer darauf, dass vor der neuen Grenze genug freie Fläche lag, damit kein Eindringling von den angrenzenden Gebäuden herüberspringen konnte. Auch die Männer wurden zur Gemeinschaftsarbeit verpflichtet. In den Straßen wurden Fallgruben angelegt, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Sperren, und schwere Steinbrocken wurden auf die Dächer geschleppt. Während die Arbeit voranging, verringerten Unfälle die Zahl der Münder, die gefüttert werden mussten, und sorgten für genügend Freiwillige, die den anderen Nahrung verschaffen würden.
    Stolperzunges Kräfte kehrten zurück, während er arbeitete, und er entwickelte neue Muskeln, wo zuvor nur sehr wenige vorhanden gewesen waren. Er zeigte den anderen Männern, wie man Speerspitzen aus Panzerrücken machte, und schon bald waren sämtliche Hornplatten in ganz Menschen-Wege zu Waffen verarbeitet.
    Gelegentlich hörten sie von den Familien, die außerhalb des Schutzes der neuen Mauern geblieben waren. Eines Tages fand ein Jäger, der seinen Onkel besuchen wollte, nur Blut vor. Auch aus anderen Häusern verschwanden die Bewohner. Schließlich zogen auch die letzten Überlebenden ins Zentrum von Wege um.
    Jetzt wurden Jagdzüge nur noch mit Wandbrechers Erlaubnis unternommen, und die Männer jagten nur dort, wo er sie hinschickte.
    »Es ist nicht zu fassen!«, sagte Steingesicht eines Tages. Seine Familie hatte zu den letzten gehört, die sich von der alten Grenze zurückgezogen hatten. »Ich habe gesehen, wie mein Jüngstes mit zwei Hüpfern gespielt hat. Sie waren dabei, das Kind wegzulocken. Haben sich nicht mal die Mühe gemacht, das Mädchen zu tragen!« Er grinste. »Aus einem der Hüpfer habe ich für sie ein warmes Bettchen gemacht.«
    Er sah zu, wie Stolperzunge an

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