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Bone 01 - Die Kuppel

Titel: Bone 01 - Die Kuppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peadar O'Guilín
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einem Stück Panzerrücken herumfeilte. Dann stand er wieder auf und streifte rastlos im kleinen Raum umher. »Ich halte es nicht mehr aus!«, sagte er schließlich. »Quetschfaust hätte sich nie auf diese Weise verkrochen!« Dann erhellte sich seine Miene. »Sag mal, Stolperzunge … da Wandbrecher und du in letzter Zeit offenbar nur selten miteinander reden, wie wäre es, wenn wir beide uns zu den Krallenleuten schleichen und versuchen, einen Flieger mit der Schleuder abzuschießen? Das wäre doch wie in alten Zeiten!«
    Wenn Stolperzunge an Steingesichts »alte Zeiten« dachte, lief ihm jedes Mal ein kalter Schauder über den Rücken. Aber er brauchte den großen Mann. Kein anderer war bereit, bei Wandbrechers verrücktem Vorhaben, den Sprecher zu stehlen, mitzumachen. Steingesicht dagegen hatte geradezu darum gebettelt.
    Es konnte nur Wahnsinn sein, dachte Stolperzunge. Trotzdem betete der junge Jäger jede Nacht, dass sich bald eine Gelegenheit bot, das magische Gerät in die Hände zu bekommen. Wenn er überlebte, würde er, Stolperzunge, die Chance erhalten, glücklich zu werden. In der Zwischenzeit hatte Indrani genügend Menschensprache gelernt, um zu verstehen, in welche Gefahr sie sowohl sich selbst als auch Stolperzunge gebracht hatte, und sich endlich einverstanden erklärt, in Wandbrechers Haus zu ziehen, um keinen weiteren Gerüchten Vorschub zu leisten. Man hatte ihr ein eigenes Zimmer versprochen, und sie wollte so tun, als würde sie dem Häuptling gehorchen. Stolperzunge sollte Abstand zu ihr halten. Wenn sie den Sprecher gefunden hatten, durfte Indrani selber entscheiden, wo sie leben wollte, und Stolperzunge hätte die Erlaubnis, um sie zu werben.
    Den letzten Teil der Abmachung hatte er ihr nicht anvertraut. Seiner stockenden Zunge gefiel die Idee ganz und gar nicht, und sie vereitelte jeden Versuch, das Thema anzusprechen. Aber wenn sie den Sprecher hatten, würde alles anders werden. Da war er sich ganz sicher.
    Er seufzte lächelnd.
    »Du denkst an unser bevorstehendes Abenteuer, was?«, fragte Steingesicht und verdarb ihm erneut die Stimmung.
    Wie aufs Stichwort kam Steingesichts Sohn Kleinmesser zu ihnen gelaufen. Er war völlig verschwitzt und verdreckt. »Der Häuptling will euch beide sofort sprechen. Ihr sollt eure Waffen mitbringen.«
    »Gut«, sagte Stolperzunge und spürte, wie sich ihm der Magen umdrehte.
    Steingesicht jubelte. »Bis gleich!«, rief er, warf sich sein Kind über die Schulter und rannte davon. Stolperzunge holte seinen neuesten Speer und seine beste Steinschleuder. Er belastete sich nicht mit Steinen oder Wasserbeuteln, denn wo er hinging, würde es jede Menge davon geben. Dann trat er auf die überfüllten Straßen. Jetzt verbreiteten sich Neuigkeiten noch schneller als in den alten Tagen. Die Leute waren aufgeregt und ängstlich. Stolperzunge hielt sich nicht damit auf zu fragen, was los war. Er konnte es sich bereits denken.
    Wandbrecher wartete zusammen mit Moosherz auf ihn. Für seinen Bruder hatte der Häuptling kein Lächeln übrig. Nur ein kühles Nicken. Im Hintergrund beschäftigte sich Indrani damit, Felle zu klopfen, sodass jeder sie sehen konnte. Sie blickte kein einziges Mal zu Stolperzunge auf, aber er glaubte, dass sie ihrer Arbeit mit außergewöhnlicher Hingabe nachging. Ihr Haar sah verfilzt und schmutzig aus. Aber wer fand in diesen Tagen die Zeit, sich zu kämmen? Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er sie anstarrte. Moosherz schmunzelte, aber ihr Ehemann zitterte, als stünde er kurz davor, gewalttätig zu werden.
    Stolperzunge senkte den Blick und war erleichtert, als Steingesicht eintraf. Der Mann war viel zu aufgeregt, um etwas von der Spannung zu bemerken.
    Schließlich begann Wandbrecher zu sprechen, viel ruhiger, als sein Bruder es für möglich gehalten hätte. »Unsere Kundschafter haben eine große Zahl von Panzerrücken und Hüpfern entdeckt, die gemeinsam vor den Mauern von Haarigen-Wege herumschleichen. Euch ist klar, was das bedeutet?«
    »Sie wollen versuchen, uns zu überfallen«, sagte Steingesicht, »bevor sie die Krallenleute überfallen.«
    »Ja, das auch«, sagte Wandbrecher. Seit er Häuptling geworden war, reagierte er zunehmend mit Verachtung auf Leute, die Zusammenhänge nicht so schnell erkannten wie er selbst. »Aber viel wichtiger ist, dass sich das Ding, nach dem wir suchen, der Sprecher, in Haarigen-Wege befindet. Sie brauchen ihn dort, um sich miteinander zu verständigen. Doch auch du hast recht, Steingesicht. Sie

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