Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Bone 01 - Die Kuppel

Titel: Bone 01 - Die Kuppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peadar O'Guilín
Vom Netzwerk:
Feind noch mehr geschwächt war. Er schüttelte eindringlich den Kopf. Sie wussten nicht einmal, auf welchem Dach sich der Flieger versteckte!
    »Wir könnten hier oben noch tagelang festsitzen, während die Kämpfe weitergehen«, sagte Steingesicht. »Außerdem dürfte es recht einfach sein, und wenn wir den Flieger nicht sehen, können wir uns immer noch einen Panzerrücken suchen, dem wir einen Schlag auf den Hinterkopf verpassen! Was wird mein Junge von mir denken, wenn ich ihm erzähle, dass ich mich versteckt habe, während alle anderen für seine Sicherheit gekämpft haben?«
    Steingesicht wartete nicht auf eine Antwort. Stolperzunge sandte ein Stoßgebet an die Vorfahren, dann folgte er ihm mit zunehmender Verzweiflung durch das Gewirr der Fallen, die er selbst mit angelegt hatte.
    Es war Wahnsinn! Er hätte auf dem Dach bleiben und Steingesicht hätte sich allein in Gefahr bringen sollen, obwohl Stolperzunge auch zum Tode verurteilt war, wenn die Feinde sahen, dass Steingesicht dieses Gebäude verließ.
    Im Erdgeschoss sahen sie zwei Hüpferbeine und einen Arm, die unter einem Steinhaufen hervorragten. Die Bestie hatte die Falle auf der Treppe ausgelöst. Steingesicht nahm einen Speer aus dem Griff des Toten. Die Spitze war aus Menschenknochen gemacht, und Griffrillen waren in das Heft eingearbeitet, damit die langen Finger eines Hüpfers ihn fassen konnten. Steingesicht grinste glücklich wie ein Kind, was Stolperzunge nur noch unruhiger machte.
    Genau vor dem Hauseingang schliefen zwei der pelzigen Wesen eng umschlungen. Aus irgendeinem Grund musste Stolperzunge bei diesem Anblick an Indrani denken. Er zuckte zusammen, als sein Gefährte den beiden schnell nacheinander die Speerspitze in die Augen stach und weiterging. Töten, nicht um zu essen, sondern um zu überleben. Ungewohnt und verschwenderisch.
    An der nächsten Kreuzung brannte ein Feuer. Dort schliefen weitere Hüpfer, eine große Menge, und Stolperzunge packte den großen Jäger an der Schulter, bevor der sie angreifen konnte. Steingesicht wirkte verletzt, als wäre die bloße Vorstellung, er könnte etwas tun, das ihren Auftrag gefährdete, völlig abwegig. Stattdessen zeigte er auf ein Gebäude in der Nähe und gab ihm das Zeichen für »Geh!«. Stolperzunge verstand nicht. Steingesicht signalisierte noch einmal, dann lief er zum Eingang und die Treppe hinauf. Seinem jungen Begleiter blieb keine andere Wahl, als ihm zu folgen.
    Stolperzunge verstand, als sie das Dach erreichten. Drei Flieger schliefen dort, die Köpfe unter die schuppigen Flügel gesteckt. Um sie herum lagen die kleinen Steine, die sie als Geschosse benutzten, und die zerfetzten Überreste einer Mahlzeit, bei der es sich um jemanden gehandelt haben mochte, der einmal Stolperzunges Nachbar gewesen war. Keiner von ihnen hatte den Sprecher. Steingesicht zeigte auf einen der Flieger, der ein Stück abseits schlief, dann auf Stolperzunge. Der jüngere Mann nickte, weil er nun ganz genau wusste, was als Nächstes kam.
    Vorsichtig und mit pochendem Herzen stieg er über die Steinhaufen hinweg, besorgt, dass er etwas lostreten könnte. Er sah die stumpfe Schnauze des Wesens unter den Flügeln hervorragen. Es gab ein leises, rhythmisches Zischen von sich, das erst aufhörte, als er ihm eine Hand über das Gesicht legte und die andere um den dürren Hals. Ein schneller Ruck, ein Knacken, und das Wesen lebte nicht mehr. Steingesicht hatte ebenfalls eine der Bestien auf seiner Seite getötet, aber nun schien er seltsamerweise zu zögern, auch die andere zu erledigen. Sie war aufgewacht, bevor er sie angreifen konnte, und nun starrte Steingesicht in die großen, dunklen Augen, ohne sich von der Stelle zu rühren. Langsam breitete der Flieger die Flügel aus.
    Stolperzunge zog seinen Knochendolch aus der Scheide. Er hatte nur einen Wurf. Wenn das Wesen auch nur ein einziges Mal schrie, waren sie beide tot. Er schleuderte den Dolch und beobachtete, wie er sich in der Luft drehte. Es schien Tage zu dauern, bis er sein Ziel erreichte. Als es geschah, traf das Heft und nicht die Klinge. Das Wesen fiel betäubt vom Dach. Steingesicht schüttelte sich, aber dann verlor er keine Zeit mehr. Er schnappte seine Waffen und rannte die Treppe hinunter, um dem Flieger den Rest zu geben. Er war auf der Seite heruntergefallen, die der Tür des Hauses gegenüberlag. Also schlichen sie sich unten um die Ecken des Gebäudes. Und erstarrten. Ein Panzerrücken hatte den Flieger gefunden und schüttelte ihn, als

Weitere Kostenlose Bücher