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Bone 01 - Die Kuppel

Titel: Bone 01 - Die Kuppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peadar O'Guilín
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bis Schaum zwischen ihren Lippen hervorquoll. Dann sollten sie getötet und zurückgelassen werden, damit der Feind sie fand. Eine Menschenleiche tötete vielleicht zehn oder mehr Bestien. Wahrscheinlich lag nun die Hälfte aller Flieger auf den Dächern der Umgebung im Sterben.
    Stolperzunge hatte keine Zeit, diese Verschwendung zu bedauern. Er nahm den Sprecher aus den Klauen des Anführers. Er passte ohne Schwierigkeit in seine Hand und fühlte sich warm und lebendig an, wie der winzige Kopf eines Neugeborenen.
    Er gab Steingesicht ein Zeichen und schwor sich, dass der ältere Jäger ohne Stolperzunges Hilfe zurechtkommen musste, sollte er erneut einen Anfall von Mordlust bekommen. Sie mussten zum Versteck zurückkehren und dort warten, bis sie sich nach Hause schleichen konnten. Doch sie hatten kaum die Straße erreicht, als sie den Ruf »Menschen!« hörten. Ein Panzerrücken hatte es gerufen , sofern sich so etwas von Wesen sagen ließ, die sich nicht mit Schall verständigten. Was auch immer das zu bedeuten hatte, die Männer verstanden sofort, worum es ging, und rannten um ihr Leben.
    Stolperzunge übernahm die Führung. Sein Instinkt ließ ihn einen Bogen um den Mittelplatz machen, wo im Dunkeln Fallen lauern mochten. Er war in diesen Straßen aufgewachsen und kannte Gassen und Kreuzungen, die der Feind niemals gefunden haben konnte. Doch falls ein paar Hüpfer die Verfolgung aufnahmen, hätten sie die Männer schon nach kurzer Zeit gefangen. Das ehemalige Haus des jungen Jägers lag keine zweihundert Schritte entfernt. In diese Richtung lief er und sprang immer wieder über Feinde hinweg, die am Boden zusammengekauert schliefen.
    Die Panzerrücken hinter ihnen rannten in eine Gruppe von Hüpfern, die gerade vom Lärm geweckt wurden und für zusätzliches Chaos sorgten. Einige der Weibchen drückten ihre Junge unter die Achseln und stillten sie vielleicht mit ihrem eigenen Blut.
    Die Verwirrung und die hellen Rufe der pelzigen Bestien verschafften den Menschen die Gelegenheit, sich in einen Hauseingang zu ducken. Aber Stolperzunge wusste, dass sie es noch nicht geschafft hatten. Er erinnerte sich, wie es war, von Panzerrücken gejagt zu werden, von Wesen, die unermüdlich rannten und gnadenlos vorgingen. Schon bald würde es überall in der Umgebung von ihnen wimmeln.
    Was würde Wandbrecher tun? , fragte er sich. Er dachte daran, wie sein Bruder um sein Leben gebettelt hatte, als man ihn gefangen genommen hatte. Aber damals hatte Wandbrecher keinen Sprecher gehabt. Er hätte eine Möglichkeit gefunden, ihn zu benutzen.
    Die Panzerrücken hatten ungewöhnlich große Schwierigkeiten, durch die Menge der Hüpfer hindurchzukommen. Die Bestien schienen wegen etwas wütend auf ihre Verbündeten zu sein, und da erkannte der junge Jäger, was er tun musste.
    »H-h-hilfe!«, rief er. »Die P-p-panzerrücken greifen uns an.«
    Die Hüpfer hörten die Worte in ihrer eigenen Sprache und regierten mit Zorn. Sie warfen sich auf ihre Verbündeten, und es folgte ein brutaler Kampf. Stolperzunge führte Steingesicht durch ein Haus und zu einem Fenster auf der Rückseite. Hier tummelten sich keine Feinde, sodass sie hindurchsteigen und etwas langsamer weitergehen konnten. Trotzdem hielten sie ihre Speere mit den Panzerrückenspitzen bereit. Jedes Mal, wenn sie an eine Kreuzung kamen, blickten sie sich vorsichtig um, da sie noch nicht weit von den feindlichen Linien entfernt waren. Sie würden sich ein leeres Haus suchen, in dem sie sich verstecken konnten, bis die Kämpfe aufgehört hatten.
    Als die unmittelbare Gefahr hinter ihnen lag, entspannte sich Stolperzunge ein wenig. All seine Muskeln schmerzten, vor allem die der linken Hand, mit der er den kostbaren Sprecher umklammerte. Der Gegenstand würde seine Hochzeit ermöglichen, seine Zukunft garantieren. Die Zukunft seines Stammes. Damit würde er das Feuer im Herzen jeder Frau entzünden, ganz gleich, wie fremdartig oder schön sie war.
    Dann stach ein plötzlicher schockierender Schmerz durch seine Schultern. Er wurde schlimmer, als die Krallen ihn in die Luft rissen. Der Sprecher fiel ihm aus den Fingern und rollte die leichte Neigung der Straße hinunter. Im nächsten Augenblick landete er auf dem Boden, unter der Leiche eines Fliegers. Steingesicht befreite ihn und zog seinen Speer aus der getöteten Bestie.
    »Wir sollten auch nach oben schauen«, sagte der große Mann gut gelaunt, aber Stolperzunge suchte hektisch nach der Metallkugel.
    »Sie ist dorthin

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