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Bone 02 - Das Ende des Himmels

Bone 02 - Das Ende des Himmels

Titel: Bone 02 - Das Ende des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peadar O´Guilín
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kennenzulernen. Aber gleichzeitig würde ich meine Pflicht vernachlässigen, wenn ich dich weiter am Leben lasse. Das tut mir sehr leid.«
    »Was ist mit Indrani?«, fragte er.
    »Wir haben sie gefesselt, aber wir werden ihr keine Schmerzen zufügen.« Der Mann grinste. »Uns gegenüber hatte sie natürlich keine derartigen Skrupel.«
    Der Sprecher in Hanumans Hand flackerte. Der Mann warf einen verdutzten Blick darauf, aber die anderen Wärter hoben ihre Metallrohre und richteten sie auf Stolperzunges Oberkörper.
    »Und das Mädchen?«, fragte der Jäger. »Werdet ihr auch Indranis Baby töten?«
    Hanuman reagierte empört auf die Frage. »Natürlich nicht! Leg es nieder und tritt zurück. Langsam.«
    Stolperzunge gehorchte und bückte sich. Sein Herz schlug rasend schnell. Die Männer hatten ihn umzingelt. Selbst wenn er sich umdrehte und losrannte, vermutete er, dass er nur mit großem Glück vermeiden konnte, von einem dieser magischen Schleudersteine getroffen zu werden. Wenigstens hatten sie versprochen, Indrani nichts anzutun. Aber was war, wenn sie sie der Elite übergaben? Was dann? Er durfte hier nicht sterben, wenn seine Frau immer noch in Schwierigkeiten steckte.
    Das Kind zitterte in seinen Armen, als würde es auf seine Furcht reagieren. Alles in ihm sträubte sich dagegen, es niederzulegen.
    »Hier ist überall Schleim«, sagte er. »Ich werde eine trockene Stelle suchen.«
    Es war noch keinen Tag her, seit Krishnan ihn halb zu Tode geprügelt hatte, doch nun spürte er nichts mehr von seinen Verletzungen. Seine Muskeln strotzten geradezu vor Kraft. Diese Leute würden ihn nicht ohne Kampf überwältigen können!
    Im selben Moment, als er Flammenhaar auf den Boden legte, flackerte Hanumans Sprecher und erlosch.
    Der Jäger stürmte los und hörte einen lauten Knall, der in seinen Ohren nachhallte. Weitere Schüsse folgten. Dann war er zwischen ihnen – ein grüner Fleck unter mehreren. Der einzige Unterschied bestand für ihn darin, dass er jeden Körper angreifen konnte, auf den er stieß.
    Er schlug nach einem Wärter – dorthin, wo sich seine Kehle befinden musste. Sein Gegner brach keuchend zusammen, doch dann packte jemand anderer ihn an den Schultern und brüllte triumphierend. Der Jäger befreite sich von der Hand, als wieder eine der Schleudern knallte. Ein Mann schrie und stürzte zu Boden.
    Zwei sind erledigt! , dachte er. Aber der Kampf war noch nicht vorbei.
    Ein gestürzter Mann griff nach Stolperzunges Bein, warf sich mit dem ganzen Körpergewicht dagegen und bog den Knöchel des Jägers durch, bis der Schmerz ihn aufschreien ließ. Beide stürzten zu Boden. Stolperzunge trat mit dem anderen Fuß zu und traf ihn ins Gesicht, während sich zwei weitere Feinde näherten – wahrscheinlich Hanuman und die Wärterin mit der Schleuder. Ihre grünen Punkte waren zu einem verschmolzen.
    Der Griff des Wärters lockerte sich. Der Jäger befreite seinen Fuß und versuchte aufzustehen. Doch sein Knöchel gab nach, und er fiel wieder neben den verletzten Mann, der sich erneut mit ihm raufte. Sie rollten gemeinsam in eine Schleimpfütze.
    Die Schritte waren jetzt genau hinter ihm. Wenn sie herausfanden, welcher Punkt Stolperzunge war, würden sie schießen. Er nahm eine Handvoll der brennenden, zähen Flüssigkeit auf und rammte dem Mann seine Faust in den Mund, so fest und tief, wie er konnte. Kein Schrei war zu hören, nur ein schreckliches ersticktes Würgen. Er wälzte den Gegner von sich herunter und stieß den Mann dann mit einem kräftigen Stoß in Richtung der anderen beiden Widersacher.
    Er sah zwei kurze Lichtblitze und hörte es zweimal knallen. Der Körper zuckte noch einmal und erstarrte dann. Der Jäger blieb daneben liegen und hoffte, dass sie seine Uniform nicht von der seines Feindes unterscheiden konnten. Er bemühte sich, leise zu atmen, obwohl seine Lungen schmerzhaft dagegen protestierten.
    Hanuman sagte etwas, vermutlich rief er ein paar Namen, doch solange der Sprecher nicht funktionierte, verstand Stolperzunge kein einziges Wort. Es kam keine Antwort. Stolperzunge spürte, wie jemand gegen den Körper neben ihm trat. Dann hörte er Atemgeräusche, als sich die Frau mit der Schleuder bückte, um das Gesicht des Mannes zu betasten, den sie erschossen hatte. Selbst in der Dunkelheit war es für den Jäger ein Leichtes, seiner verdutzten Gegnerin den Schießstab aus der Hand zu reißen und ihr damit den Schädel einzuschlagen.
    »Hanuman?«, rief er. »Hanuman?« Er horchte. Er

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