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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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mussten; lediglich die zerklüftete Schattenlinie der Hausdächer mit ihren Erkern und Kaminen konnte sie dicht unter den Wolken ausmachen, wenn sie mit zusammengekniffenen Augen durch die verschmierten Gläser ihrer klobigen alten Maske spähte.
    Aber viel Zeit, sich umzusehen, hatte sie nicht, denn Hanks Knie gaben schon wieder nach, sein ausgemergelter Körper war gegen die Hausmauer gelehnt.
    Briar packte ihn mit einer Hand und stützte ihn mit dem Gewehrkolben, damit er sich festhalten konnte. Verfluchter, bescheuerter Trunkenbold , dachte sie, sprach es aber nicht aus. Sie brauchte all ihre Kraft, um ihn einigermaßen aufrecht zu halten.
    »Was ist denn los, Hank?«, fragte sie und stemmte sich mit ihrem ganzen Körpergewicht gegen ihn, damit sie nicht beide hinfielen.
    Ein gequältes Stöhnen war die einzige Antwort, die sie bekam, aber das sagte ihr nicht mehr, als dass er sich zu viel von diesem scheußlichen gelben Bier einverleibt hatte und nun entsprechend litt. Sie hätte gerne besser gesehen, um ihm irgendwie helfen zu können, aber es war zu dunkel, und dass er ihre Hände wegschlug und sich wieder gegen die Wand sacken ließ, brachte sie auch nicht weiter.
    »Ruhe da hinten!« , befahl Swakhammer mit seiner metallischen Lautsprecherstimme.
    »Ich will ihm doch nur …«, begann Briar und brach ab. »Hank«, flüsterte sie stattdessen. »Hank, reißen Sie sich zusammen. Sie müssen selbst gehen. Ich kann Sie nicht tragen.«
    Er ächzte wieder und stieß den Gewehrkolben weg.
    Briar nahm an, dass er versuchte, sich auf diese Weise vorwärtszuschieben, und das war ihr nur recht; also schob sie ihn weiter, zurück an seinen Platz in der ängstlichen, schlurfenden Reihe. Aber dieses Stöhnen ging Briar nicht mehr aus dem Kopf – es geisterte dort herum, als würde es mehr bedeuten, als sie verstanden hatte.
    Hank stolperte wieder, und Briar fing ihn ein weiteres Mal, ließ zu, dass er sich gegen ihre Schulter lehnte, während er vorwärtswankte. Er fiel über seine eigenen Füße und schlug hin, zog Briar mit sich. Sie packte seine Hand, die sofort ihre Finger umklammerte, und als die Schritte der anderen sich entfernten, flüsterte Briar so laut, wie sie nur wagte: »Warten Sie!«
    Das Geräusch einander anrempelnder Leiber zeigte, dass sie Briar gehört hatten.
    »Was ist?«, fragte Lucy. »Wo bist du, Kleines?«
    »Hier hinten, mit Hank. Mit ihm stimmt irgendetwas nicht«, sagte sie in seine Haare, denn er presste ihr sein Gesicht gegen das Schlüsselbein.
    Lucy fluchte und machte kehrt. »Hank, du hirnloser alter Saufkopf. Wenn wir deinetwegen umkommen, dann dreh ich dir den Hals um, das schwör ich dir.«
    Ein kurzes Aufschimmern ihres Metallarms zeigte an, wo sie sich befand, aber Briar bemerkte es kaum, denn ihre Aufmerksamkeit wurde von etwas anderem in Beschlag genommen: Von den Riemen der Gasmaske eines verkaterten Mannes, dessen Sinn für Selbsterhaltung gerade wenig ausgeprägt war.
    »Warten Sie«, sagte sie zu Lucy.
    »Ich hab dich gehört, Kleines, ich bin gleich da.«
    »Nein. Das meinte ich nicht. Bleiben Sie, wo Sie sind.« Briar spürte es, als sie mit der Handfläche Hanks Kopf entlangfuhr; sie ertastete die kaputte Schnalle und den herunterbaumelnden Riemen, der dem Mann die Maske dicht vors Gesicht hätte pressen müssen.
    Sein Atem ging pfeifend. Sein Kopf lag zuckend an ihrer Schulter, und mit Luftholen hatte das wenig zu tun. Immer fester drückte er ihre Hand, dann ihren Arm und dann ihre Taille, während er versuchte, sie immer näher an sich heranzuziehen.
    Briar wehrte sich mit aller Kraft. Sie benutzte ihr Gewehr, um sich von ihm freizuhebeln und wegzukommen.
    Lucy beugte sich nach vorn und versuchte, Hank eine Hand auf die Schulter zu legen. »Hank, jetzt sag bloß nicht, du bist so blau, dass du dich an unseren Gast ranmachst.«
    Aber Briar packte den Uhrwerkarm, bevor Lucy Hank berühren konnte. »Nicht«, sagte sie, stand auf und zog sie von ihm weg. »Nicht, Lucy. Seine Maske ist abgegangen. Er hat das Zeug eingeatmet.«
    »Ach du lieber Gott.«
    »Was ist denn los da hinten?«
    »Nun geht schon weiter«, sagte Lucy. »Wir stoßen gleich wieder zu euch.«
    »Von wegen.« Ein Knarren der Rüstung zeigte an, dass Swakhammer in ihre Richtung kam.
    »Wir sind gleich da«, beharrte Lucy. »Sieh zu, dass du die anderen nach unten bringst.« Den letzten Satz sagte sie sehr schnell, weil Hank jetzt wieder hochkam und sich aufrichtete.
    Briar hatte es ebenfalls gesehen. Hank

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