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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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durch eine Federmatratze atmen.
    Und wie in aller Welt sollte sie in dieser Trümmerlandschaft erkennen, ob ihr Sohn hier durchgekommen war?
    Briar spähte in die Grube hinab und konnte nicht einmal den Hauch einer Spur sehen – nicht einmal die, die sie eben selbst hinterlassen haben musste. Der Boden war denkbar ungeeignet, um darauf irgendwelche Spuren zu erkennen. Ein Elefant hätte durch diesen Schutt stapfen können, ohne eine Spur zu hinterlassen.
    Eine Woge der Hoffnungslosigkeit schlug über ihr zusammen, und Briar erschauerte. Sie wusste nicht mehr weiter. Hier hätte eine ganze Horde Zekes durchgekommen sein können, und sie würde es nicht erkennen. Ihr blieb nur eines übrig: sich einzureden, dass alles ganz anders war. Nein, er war nicht in diesem Tunnel dort hinten, in den ein kleines Haus gepasst hätte. Nein, er lag hier nicht irgendwo erstickt oder nach Luft rin gend am Boden eines Lochs, das sein Vater gegraben hatte, noch bevor Zeke überhaupt auf die Welt gekommen war. Nein, es spielte keine Rolle, dass er nichts über die Luft hier in diesem Krater gewusst haben konnte. Nein, nein und nochmals nein.
    »Er ist nicht hier«, sagte sie, und die Worte schienen in ihrer Maske widerzuhallen.
    »Das ist doch gut, oder nicht?« Squiddys buschige Augenbrauen zuckten hinter der Glasscheibe. »Hier möchte man ihn doch eigentlich gar nicht finden.«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Wir könnten morgen früh noch mal wiederkommen, mit einer Lampe. Dann könnten wir mal einen Blick in den Tunnel werfen. Dort bräuchten wir auch gar nicht viel zu klettern oder so. Wenn er da reingegangen ist, ist er nicht weit gekommen.«
    »Vielleicht«, krächzte Briar. »Ja. Ich weiß nicht. Vielleicht. Es wird dunkel«, fügte sie hinzu, weil sie sich zu keiner Entscheidung durchringen konnte. »Wie spät ist es?«
    »Hier unten ist es die ganze Zeit über dunkel. Ich habe keine Ahnung, wie spät es ist. So langsam Essenszeit, mehr weiß ich nicht. Was wollen Sie jetzt tun?«
    Auch darauf wusste sie keine Antwort. Also versuchte sie es mit einer Frage: »Haben Sie irgendeine Idee? Irgendeine Vorstellung, wo wir vielleicht suchen könnten? Gibt es hier in der Nähe noch andere sichere Orte oder geräumte Orte, wo man normal atmen kann?«
    Squiddys übergroßer Helm bewegte sich hin und her. »Das muss ich leider verneinen, Miss Wilkes. Hier gibt es nirgends gute Luft, erst in den Nachtquartieren der Chinesen wieder. Die sind in der Nähe ihres alten Viertels, dort entlang.« Er deutete in die Richtung.
    »Und Dr. Minnericht?«
    »Zu dem geht’s da lang.« Squiddy zeigte im rechten Winkel von Chinatown weg. »Ist ungefähr genauso weit. Wo wir gerade hergekommen sind, das ist der nächstgelegene Ort von hier, wenn man ein bisschen Luft zum Atmen kriegen will, und ich glaube nicht, dass den jemand findet, der nicht weiß, wo er suchen muss.«
    Selbst Briar konnte die Stelle, an der sie herausgekommen waren, kaum sehen. »Da haben Sie wohl recht«, sagte sie. Und sie war froh, dass er ihr Gesicht nicht genauso gut sehen konnte wie sie seines.
    Während der weißgraue Himmel über ihnen die Lider senkte und die dunkle Nacht heraufzog, trotteten Briar und Squiddy den Abhang hinunter und gingen zurück in den Untergrund. Die Tür schloss hinter ihnen mit einem Knirschen dicht ab, und sie befanden sich wieder in der Sicherheit von Lampen und Maschinen und Filtern.
    »Tut mir wirklich leid«, sagte Squiddy, noch immer in seinem Helm, weil sie noch nicht genug Schleusen passiert hatten, um frei atmen zu können. »Ich wünschte, wir hätten einen Hinweis auf ihn gefunden. Ist ein Jammer.«
    »Danke, dass Sie mit mir da rausgegangen sind. Das hätten Sie nicht tun müssen, und ich weiß es zu schätzen. Jetzt gehe ich am besten mal nachsehen, was Lucy macht. Wenn sie immer noch will, werde ich mit ihr vielleicht euren Doktor besuchen.«
    Squiddy antwortete nicht sofort, sondern schien erst eine Weile auf dem Satz herumzukauen, bevor er ihn ausspuckte. »Wär vielleicht ’ne ganz gute Idee. Es besteht immer die Möglichkeit, dass Dr. Minnericht Ihren Jungen gefunden und mitgenommen hat. Oder vielleicht jemand von seinen Leuten. Er hat seine Leute praktisch überall.«
    Briars Kehle war eng, als würde jemand sie zudrücken. Der Gedanke war ihr auch schon gekommen, und obwohl sie absolut, definitiv, hundertprozentig sicher war, dass es sich bei dem Doktor nicht um ihren früheren Ehemann handelte … Magenschmerzen bereitete es ihr

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