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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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trotzdem. Wenn sie überhaupt über irgendetwas heilfroh war, dann darüber, dass Zeke seinen Vater nie kennengelernt hatte; und sie hatte kein Interesse daran, dass irgendein Betrüger sich nun in diese Rolle hineindrängte.
    Aber anstatt das alles durch die Maske hinauszuschreien, wie es ihr verzweifelter Wunsch war, räusperte sie sich lediglich und fragte: »Er hat also Leute, die für ihn arbeiten, dieser Doktor? Ich habe schon gehört, wie sie jemand erwähnt hat, aber gesehen habe ich noch keinen.«
    »Na, sie tragen ja auch keine Uniformen oder so«, sagte Squiddy. »Aber man kann sie ziemlich leicht erkennen. Normalerweise sind es abgeschossene Luftschiffer oder Dealer, die kommen und gehen. Manche sind Chemiker, die mit dem Doktor zusammenarbeiten. Er sucht ständig nach neuen Möglichkeiten, Masse herzustellen oder die Herstellung zu vereinfachen. Manchmal kommen ihn von draußen Bosse besuchen, und manchmal sind es auch nur Junkies, die Botengänge für ihn erledigen oder ihm irgendwelche Gefallen tun. Er hat hier unten eine richtige kleine Armee, wenn Sie die Wahrheit wissen wollen. Bloß wechseln die Soldaten ständig.«
    »Klingt, als ob man mit ihm nicht gut zusammenarbeiten kann.«
    »Voll ins Schwarze getroffen«, murmelte Squiddy. Laut sagte er: »So hört man jedenfalls. Aber Sie sind neu im Untergrund, und Sie machen keinen Ärger. Sie suchen bloß nach Ihrem Jungen, das ist alles; da glaube ich nicht, dass er Ihnen Probleme machen wird. Er ist Geschäftsmann, wissen Sie? Und wenn er Ihnen was tut, wäre das schlecht fürs Geschäft, glaube ich. Die Leute, die für ihn arbeiten, die halten das Andenken Ihres Vaters wirklich in Ehren.«
    Diesmal übernahm Briar die Führung. Ohne über die Schulter zu schauen und ihm ins Gesicht zu sehen, sagte sie: »Wie ich gehört habe, ist das nicht immer der Fall. Man hört, dass der Doktor sich nicht wirklich an den Frieden hält und mich vielleicht gar nicht sonderlich leiden kann.«
    »Mag sein. Aber nach allem, was ich mitbekommen habe, sind Sie eine Dame, die auf sich aufpassen kann. Da würde ich mir keine allzu großen Sorgen machen.«
    »Würden Sie nicht, ja?« Das Gewehr auf ihrem Rücken wippte geduldig im Takt ihrer Schritte.
    »Nee. Wenn er nichts von Ihnen will, was gut möglich ist, dann lässt er Sie auch in Ruhe.«
    Und genau das war das Problem. Er wollte ja vielleicht durchaus etwas von ihr. Der Himmel allein wusste, was, aber wenn Minnericht gehört hatte, dass sie in der Stadt war, und wenn er einen Ruf zu bewahren hatte, dann rückte sie vielleicht gerade an die Stelle seines neuen Lieblingsfeinds. Briar machte ein finsteres Gesicht in ihrer Maske, bis sie an der nächsten Schleuse vorbei waren und das Zischen und Brausen der Blasebalge hörten, die Luft durch die Tunnel pressten. »Ich nehme die jetzt ab«, sagte sie.
    »Jetzt, wo Sie es erwähnen – ich glaube, ich nehme meinen Helm auch ab.«
    Briar riss sich erst den Hut herunter und dann die Maske.
    »Nicht so schnell, Schätzchen.« Lucy kam durch die Lederstreifen am Ende des Ganges und sagte: »Ich würde es mir nicht allzu gemütlich machen an deiner Stelle. Nicht, wenn du den guten Doktor gern kennenlernen möchtest.«
    »Ma’am.« Squiddy grüßte sie, indem er sich an den Helm tippte. Dann hob er ihn herunter und sagte: »Damit meinen Sie hoffentlich nicht mich. Ich glaube, ich habe fürs Erste genug von der Oberfläche. Da atmet es sich ja jedes Mal schlechter, wenn ich meinen Kopf rausstrecke.«
    »Nein, Squiddy, du warst nicht gemeint. Aber gut, dass ich euch zwei erwischt habe. Ich dachte mir schon, dass ihr inzwischen auf dem Rückweg sein müsstet. Und wenn du mir die Bemerkung gestattest, Miss Wilkes, du siehst ernst aus, aber nicht traurig. Ihr habt nichts gefunden, oder?«
    Briar schüttelte den Kopf, dann dehnte sie ihren Nacken, bis es knackte. »Nein. Wir haben nicht lange gesucht, aber es gab auch nicht viel zu sehen.«
    »Was du nicht sagst. Da sieht’s aus, als wäre irgendwas in die Luft geflogen, und es wird mit der Zeit nicht schöner – wie auch? Macht sich doch keiner die Mühe, da aufzuräumen. Wir haben hier unten Besseres zu tun, und wir haben weder die Filter noch die Leute dafür. Darum der ganze Schutt; und all die eingestürzten und abgesackten alten Häuser, die stehen da bloß und bröseln vor sich hin.«
    »Lässt sich nichts dran ändern«, sagte Briar. »Aber es überrascht mich ein wenig, Sie hier zu sehen.«
    »Mein Arm muckt wieder. Die

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