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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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dann mach mal, dass du zurück ins Gewölbe kommst«, sagte Lucy. »Wir besuchen den Doktor, und wenn alles ohne Probleme über die Bühne geht, sind wir zur Schlafenszeit wieder zurück.«
    Squiddy ging den Weg hinunter, den Lucy gekommen war, und verschwand zwischen den braunen Streifen. Die beiden Frauen lauschten seinen leiser werdenden Schritten auf dem Weg zurück ins Gewölbe.

Einundzwanzig

    Kaum war Squiddy verschwunden, da drehte Lucy sich zu Briar um und fragte: »Bist du bereit?«
    »Bin ich. Gehen Sie vor.«
    Selbst von hinten war zu sehen, dass Lucy mit ihrem Arm Mühe hatte, die Maske richtig aufzusetzen. »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte Briar.
    »Das wäre vielleicht kein Fehler.«
    Briar stellte Lucys Maske ein, bis alles richtig saß. Ihr fiel auf, dass Lucy das leichte Modell von zuvor gegen eine leistungsfähigere Maske ausgetauscht hatte. »Sie ziept auch nicht an den Haaren oder so?«
    »Nein, Kleines, ist alles tiptop so. Danke dir.« Lucy setzte ein tapferes Lächeln auf, drückte den Rücken durch und sagte: »Und jetzt wird’s Zeit, dass wir loskommen. Du musst mir vielleicht bei ein, zwei Türen helfen, und der Weg ist breit genug, dass wir die meiste Zeit nebeneinander gehen können, also wäre es am besten, wenn du dicht bei mir bleibst.«
    »Wie weit ist es denn?«
    »Höchstens eine Meile, würde ich sagen – lässt sich aber schwer einschätzen, weil’s ständig rauf und runter und um Dutzende Ecken geht. Kommt einem doppelt so weit vor, ich schwöre.«
    Und sie hatte nicht übertrieben. Außerdem zeigte sich schnell, dass Lucy die Laterne nicht ruhig halten konnte, darum übernahm Briar die Aufgabe, den Weg auszuleuchten. Durch ein Labyrinth von Tunneln, Schleusen und Vorhängen gelangten sie zu einer abgedichteten Tür mit einer bedrohlich schiefen Treppe dahinter. Briar schlüpfte hindurch und stieg mit dem Licht nach oben, wobei sie stets mit einem Auge Lucy im Blick behielt – mit ihrem Arm war es nicht mehr weit her, Lucy konnte ihn von Minute zu Minute weniger benutzen, und schließlich musste Briar ihn auf Lucys Bitte hin an ihrem Oberkörper festbinden, so gut es ging. Von da an übernahm Briar die Führung, wenn das Terrain schwierig wurde, und sie arbeiteten sich beharrlich immer weiter Richtung Süden vor, bis sie so dicht an die Mauer gekommen waren, dass sie das Bauwerk vor dem Himmel aufragen sehen konnten, als sie auf ein Hausdach hinaustraten.
    »Was war das hier mal?«, fragte Briar. Es sah ganz anders aus als die Dächer, die sie bisher gesehen hatte: Alles war mit Holzplatten bedeckt, dazwischen massive Verankerungen, über denen sich ein metallenes Gerüst erhob, von dem Laufstege abzweigten, die sich auf Hebeldruck bewegen ließen.
    »Das hier? Ach, keine Ahnung. Ich glaube, es war früher mal ein Hotel. Jetzt ist es … na, fast so etwas wie ein Bahnhof. Also nicht, dass hier Züge fahren würden, aber …«
    »So eine Art Knotenpunkt?«, riet Briar, trat ein Stück von der Platte zurück, auf der sie stand, und hielt die Laterne hoch. Die Platte hatte die Ausmaße eines Fuhrwerks. In roter Farbe stand eine Liste von Anweisungen und Richtungspfeilen darauf geschrieben, fast wie auf einem Lageplan.
    »Siehst du?« Lucy deutete auf die Platte am Boden. »Wir wollen zur King Street. Dieser Pfeil gleich daneben sagt einem, welchen Steg man nehmen muss.«
    »Den dort rechts?«
    »Ja genau. Daneben, siehst du den Hebel? Zieh mal kräftig dran.«
    Briar legte den Hebel um, der früher einmal ein Besenstiel gewesen war. Das Ende war grün angestrichen, genau wie der Pfeil, der auf den Hebel zeigte; eine pfiffige Idee, wie Briar fand.
    Irgendwo über ihnen ertönte das Rasseln einer Kette, begleitet von dem schrillen Quietschen rostigen Metalls. Ein scharfkantiger Schatten kam angeschaukelt, wurde langsamer und senkte sich herab – es war eine hölzerne, mit Pech überzogene Plattform.
    »Ist nicht so klebrig, wie man meinen möchte«, sagte Lucy, bevor Briar fragen konnte. »Der Teer schützt das Holz vor der Feuchtigkeit und dem Fraß, und sie bestäuben ihn regelmäßig mit Sägemehl. Komm rauf. Die ist stabiler, als sie aussieht.«
    Die Plattform war von einem Geländer eingefasst, das sich vorn und hinten öffnen ließ, und ruhte auf Schienen, die so dick waren, als könnten sie einen Viehtransportwaggon tragen.
    »Geh vor«, sagte Lucy. »Die Plattform hält uns beide aus und sogar noch ein paar Leute mehr.«
    Briar befolgte die Anweisung, und Lucy kam

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