Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
Vom Netzwerk:
hinterher, geriet aber ins Wanken, und Briar musste sie stützen. »Wir gehen da lang?«
    »Ja, genau«, sagte Lucy.
    Ein Laufsteg führte sie mitten hinein in ein Gewirr von weiteren Plattformen, Aufzügen und anderen Vorrichtungen, die offensichtlich dazu gedacht waren, Menschen zu befördern. Schließlich endete er an einer Kreuzung, und Lucy deutete auf einen grünen Pfeil, der zu einem weiteren Steg zeigte, der mit vier grünen Brettern begann.
    Lucys Augen bewegten sich hinter den Scheiben ihrer Maske hin und her, und sie flüsterte: »Sieh jetzt nicht hin, aber wir sind nicht allein. Oben auf dem Dach zur Rechten und unten links im Fenster.«
    Briar hielt den Kopf still und folgte Lucys Blickrichtung. Lucy hatte recht: Auf dem übernächsten Dach lehnte ein Mann mit einer Maske und einem langen Gewehr an einer Art Schornstein und beobachtete, wie die beiden Frauen sich näherten. Unter ihnen war in einer Fensteröffnung der Umriss eines Mannes zu sehen, der eine Maske und einen Hut aufhatte. Auch er war bewaffnet und nur halb verborgen – als würde es ihn nicht kümmern, wenn ihn jemand sah.
    »Wachen?«, fragte Briar.
    »Lass dich von ihnen nicht nervös machen. Wir kommen aus der richtigen Richtung, ganz offen und ohne uns anzuschleichen. Sie werden uns nicht belästigen.«
    »Aber sie halten nach Neuankömmlingen Ausschau, oder?«
    »Nach Neuankömmlingen und Fressern und verärgerten Kunden«, erwiderte Lucy.
    »Ich bin ein Neuankömmling«, stellte Briar fest.
    »Klar. Aber mich kennen sie.«
    »Vielleicht sollte ich sie fragen …«, begann Briar, doch Lucy fiel ihr ins Wort.
    »Sie was fragen?«
    »Ob sie Zeke gesehen haben. Wo sie doch Wächter sind. Vielleicht haben sie ihn unten in den Straßen gesehen.«
    Die Wirtin schüttelte den Kopf. »Nicht jetzt. Nicht diese Männer. Sie würden nicht mit dir reden, selbst wenn sie’s dürften. Die meisten sind bloß Söldner. Und keine freundlichen Gesellen. Lass sie einfach.« Damit verstummte sie und marschierte schnurstracks hinter Briar her.
    Briar machte einen dritten Mann auf einem weiteren Dach aus, und dann einen vierten. Sie fragte: »Sind es immer so viele?«
    Lucy sah in eine andere Richtung, denn sie hatte einen fünften erspäht. »Manchmal«, antwortete sie, klang aber selbst nicht überzeugt. » Das sind nun wirklich viele für ein Begrüßungskomitee. Ich frage mich, was los ist.«
    Briar fand diese Äußerung nicht gerade beruhigend, aber sie weigerte sich standhaft, deshalb ihr Gewehr fester zu um klammern oder die schmalen Stege, die es ihnen ermöglichten, sich von den fraßverseuchten Straßen fernzuhalten, schneller entlangzugehen. »Wenigstens hat keiner auf uns angelegt«, sagte sie.
    »Auch wieder wahr. Vielleicht hatten sie irgendwelche Probleme. Vielleicht halten sie nach jemandem Ausschau. Schätzchen, könntest du mir einen Gefallen tun?«
    »Sagen Sie nur.«
    »Bleib ein bisschen dichter bei mir. Der Teil hier ist krumm und schief, und ohne meinen Arm bekomm ich da schnell Probleme.«
    Briar rückte Tasche und Gewehr zurecht, damit sie Lucy nicht drücken konnten, dann legte sie einen Arm um die Wirtin und half ihr, über die verbogenen Planken zu balancieren. Am Ende des Stegs zog sie wieder einen Hebel, und ein weiterer Aufzug senkte sich ihnen entgegen.
    »Das ist der Letzte«, sagte Lucy. »Er bringt uns nach unten in den Keller. Kannst du den Bahnhof da drüben sehen?«
    Briar kniff die Augen zusammen und glaubte, durch die Schwaden einen dunklen Punkt und einen Kreis zu erkennen, in dem sich zwei dünne schwarze Linien abzeichneten. »Dort?«
    »Ja, genau. Das ist die Turmuhr. Sie hatten sie gerade fertig, als der Fraß über uns gekommen ist. Das Gebäude gleich da drüben«, erklärte Lucy, während Zahnräder und Ketten sich rasselnd daranmachten, die Plattform abzusenken, »das hätte ein Schuppen werden sollen, für die Waggons; zum Unterstellen, wenn sie nicht gebraucht werden. Daraus haben sie so was wie eine Lobby gemacht.«
    »Eine Lobby?«
    »Genau. Wie in einem Hotel. Ist richtig schön da drin. Jedenfalls schöner als im Gewölbe. Selbst hier unten braucht man jede Menge Geld für so was – und Minnericht ist so reich, wie man nur sein kann.«
    Stockwerk um Stockwerk bewegte sich der behelfsmäßige Aufzug mit den beiden Frauen durch das Skelett des gewaltigen, totgeborenen Bahnhofs nach unten, und Briar wurde flau im Magen. Je weiter sie nach unten kamen, desto bestürzender wirkte die Leere um sie herum

Weitere Kostenlose Bücher