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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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Himmel allein wusste, wie viele ihr jetzt, als sie stolpernd die nächste Querstraße passierte, hinterherhetzten.
    Im Vorbeilaufen sah sie Buchstaben, die in die Oberfläche des Pflasters graviert waren, aber sie bewegte sich zu schnell, um sie lesen zu können, und konnte nicht sagen, welche Straße sie gerade passiert hatte. Es spielte ohnehin keine Rolle, denn die Querstraße führte den Hügel hinauf, und das hätte Briar niemals geschafft. Ihre Kehle brannte vor Anstrengung und ihr ging schon jetzt die Luft aus, auf dieser kurzen Bergabstrecke. Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie das noch durchhalten würde, und ihr ohnehin geringer Vorsprung wurde immer kleiner, während sie durch den Nebel hetzte.
    Zwei Eisenstangen huschten durch ihr Blickfeld.
    Es war die Leiter zu einer Feuertreppe, aber das begriff Briar erst, als es schon zu spät war.
    Sie konnte nicht sagen, ob sie gerade eine günstige Fluchtmöglichkeit verpasst hatte. Vielleicht hätte sie der Versuch, sich auf diese Weise dem Kampf zu entziehen, nur noch mehr Kraft gekostet; vielleicht hätte sie sich auch retten können. Konnten Fresser klettern?
    Das gurgelnde Geifern klang jetzt noch lauter. Die Fresser holten eindeutig auf. Das lag nicht nur daran, dass sie schnell waren, sondern rührte auch daher, dass Briar immer langsamer wurde, und dagegen war sie machtlos. Sie konnte sich anstrengen, so sehr sie wollte, aber sie bekam einfach nicht genug Luft, um noch schneller zu rennen.
    Der Nebel verschwand nicht, aber er wurde ein wenig lichter, und für eine Sekunde kam ein weiteres Gebäude in Sicht, ebenfalls mit einer Leiter daran.
    Briar hätte sie beinahe übersehen – der Beschlag vor ihrem linken Auge hätte die Leiter beinahe vor ihrem Blick verborgen. Für ein Abwägen der Vor- und Nachteile fehlte ihr die Zeit; sie packte die Leiter einfach und kam mit einem Ruck zum Stehen.
    Die Hände um die Holme der Leiter gekrallt, hängte sie sich mit ihrem ganzen Gewicht daran und schwang die Füße nach vorn. Als ihre Stiefel die Wand berührten, stützte sie sich daran ab und kletterte auf die erste Sprosse.
    Der Fresser unter ihr verfehlte knapp ihre Stiefel, bekam aber den Saum ihres Mantels zu fassen und zerrte daran.
    Briars Hände rutschten ab, doch sie fasste nach und konnte sich irgendwie festhalten. Sie schlang ihre Arme um die rostigen Stäbe und verkeilte sie, um zutreten zu können, und dann trat sie zu. Die Hoffnung, den Fressern damit ernsthaft gefährlich zu werden, war gering, aber immerhin konnte Briar sie auf diese Weise in Schach halten oder ihnen die Finger brechen – Hauptsache, sie mussten loslassen.
    Mit dem Fresser, der an ihrem Mantel hing, konnte sie nicht weiterklettern, und sie baumelte hilflos, während sich das übrige Rudel unter ihr versammelte.
    Briar schwang ihren Körper hin und her und versuchte, das Vieh abzuschütteln.
    Dumpf krachten seine Ellbogen und der Schädel abwechselnd gegen die Wand und, mit einem leisen metallischen Klirren, gegen die Leiter. Aber das Ding ließ nicht los, bis sich eine Kombination aus Schaukelbewegungen und Tritten endlich als wirksam herausstellte, und der Fresser abstürzte, hinunter zu seinen Artgenossen. Diese benutzten ihn prompt als Tritt, um mit ihren knochigen, zerfressenen Händen höher greifen zu können, aber Briar war schon zu weit oben, und sie konnten sie nicht erreichen. Nicht, solange sie nicht die Leiter hinaufkletterten. Aber vielleicht konnten sie das ja?
    Briar wusste es nicht, und sie sah auch nicht nach. Sie kletterte nur immer weiter nach oben; linker Fuß, rechte Hand, rechter Fuß, linke Hand, Sprosse um Sprosse.
    An Stehenbleiben war nicht zu denken, noch nicht. Nicht, wenn das Rütteln in den Sprossen daher kam, dass die Fresser ihr folgten, oder, wenn nicht das, versuchten, die Leiter von der Wand zu reißen und Briar zu sich herunterzuholen. Für die Fresser war das eine so gut wie das andere. Sie interessierte nur das Ergebnis.
    Quietschend begannen die Verankerungen der Leiter sich aus dem Mauerwerk zu lösen.
    »O Gott«, keuchte Briar – für ausgiebigeres Fluchen fehlte ihr die Luft.
    Ein Stück über ihr verschwand die Leiter im gelben Nebel. Vielleicht waren es noch zehn Sprossen nach oben, vielleicht auch zehn Stockwerke; es war nicht zu erkennen.
    Zehn Stockwerke waren nicht drin. Das schaffte sie nie.
    Die Leiter wackelte, und mit einem grässlichen Ruck brach der eine Holm unter ihrer Wand weg. Um nicht mit der Leiter über die Straße

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