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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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offenhalten.
    Die Meute unten auf der Straße wurde immer größer. Sie hatte sich mindestens verdreifacht, was die Zahl derer, die Briar auf der Leiter ausgeschaltet hatte, mehr als ausglich.
    Es war nicht zu erkennen, wo sie sich Zugang verschafft hatten. Sie verschwanden nicht einer nach dem anderen oder gar in Gruppen, um sich Briar zu holen, sondern warfen sich einfach gegen die Mauer und die Bretterabdeckungen.
    Ohne irgendwo durchzudringen.
    Wieder ein harter Schlag und das Bersten von feuchtem Holz.
    Woher? Und wodurch verursacht?
    Die Fresser unten heulten auf. Sie hatten das Bersten ebenfalls gehört und suchten nun nach seiner Quelle, aber gleichzeitig wollten sie Briar nicht aus den Augen lassen, die sich allmählich vorkam wie ein Bär, den Jäger auf einen Baum getrieben hatten.
    »Sie da oben auf dem Seaboard Hotel! Tragen Sie eine Maske?«
    Die Stimme erschreckte sie noch mehr als die Fresser vorhin. Sie war dröhnend laut und hatte etwas Metallisches, das sie fremdartig und durchdringend klingen ließ. Die Worte kamen von irgendwo weiter unten, aber nicht von ganz unten auf der Straße.
    »Ich sagte, hey da oben! Sie auf dem Seaboard. Auf dem Dach. Haben Sie eine Maske auf oder sterben Sie jeden Moment?«
    Briar hatte keine Ahnung, ob sie auf dem Dach des Seaboard Hotels stand, aber sie konnte sich kaum vorstellen, dass der Sprecher jemand anderen meinte. Also rief sie, so laut sie konnte: »Ja! Ich habe eine Maske!«
    »Was?«
    »Ich sagte, ich habe eine Maske!«
    »Ich kann Sie hören, aber ich verstehe kein verfluchtes Wort, also hoffe ich, das liegt daran, dass Sie eine Maske tragen! Wer immer Sie sind, gehen Sie in Deckung und halten Sie sich verdammt noch mal die Ohren zu!«
    Briar suchte hektisch über den Köpfen der Fresser nach dem Ursprung der Anweisungen. »Wo sind Sie?«, versuchte sie, sich vernehmlich zu machen, aber es war sinnlos. Ganz gleich, wo sich der Sprecher befand, er würde die Frage unter all dem Lärm, den die Untoten auf der Straße machten, so oder so nicht verstehen.
    »Ich sagte« , tönte der metallische Bass wieder, »runter und die Ohren zuhalten, verdammt!«
    Auf der gegenüberliegenden Straßenseite nahm Briar in einem der zerbrochenen Fenster eine Bewegung wahr. Etwas glühte hellblau auf und erlosch wieder – nur um dann umso heller aufzublitzen, begleitet von einem unmenschlich hohen Schwirren. Der Ton zerriss den gelben Nebel und strich an ihren Haaren vorbei, sandte ihr eine nachdrückliche Warnung direkt ins Gehirn.
    Der Mann drüben musste seine Anweisung kein drittes Mal zu ihr herüberbrüllen.
    Briar warf sich hinter die Brüstung und riss die Arme über den Kopf, die Ellbogen fest auf die Ohren gepresst. Aber das genügte nicht, um den nadelspitzen elektrischen Pfeifton abzuwehren. Sie nahm ihre Tasche und wickelte sie sich um den Kopf, so gut es ging, und so lag sie immer noch da, das Gesicht in eine Ecke zwischen Teerpappe und Mauer gepresst, als mit einem Knall, der bis in ihre Gedärme drang, eine Schallwelle um die Häuserblocks fegte, die viel zu lange anhielt, um von einer Schusswaffe zu stammen.
    Als das Schlimmste des alles zerfetzenden, brausenden Pfeiftons vorüber war, grollte die mechanisch klingende Stimme weitere Anweisungen, aber Briar konnte sie nicht verstehen, geschweige denn sich bewegen. Ihr Körper gehorchte ihr nicht. Ihre Augen blieben zugekniffen, die Arme gegen ihren Kopf gepresst, die Knie unter ihrem Körper eingeklemmt. »Ich kann nicht«, brachte sie schließlich hervor. »Ich kann Sie nicht verstehen«, aber es kam nur im Flüsterton heraus.
    »Stehen Sie auf! HOCH MIT IHNEN, SOFORT !«
    »Ich kann nicht …«
    »Ihnen bleiben ungefähr drei Minuten, Ihren Arsch hochzukriegen und hier runterzukommen, bevor die Fresser ihre Orientierung zurückgewinnen – und wenn das passiert, bin ich längst weg! Wenn Sie hier drin am Leben bleiben wollen, dann brauchen Sie mich, Sie verrückter Mistkerl!«
    »Bin kein Kerl«, brummte Briar und versuchte, ihren Ärger in Kraft zum Aufstehen umzuwandeln, aber ihr Groll trieb sie auch nicht stärker an als das abstoßende Gebrüll unten auf der Straße.
    Gelenk für Gelenk lockerte sie Arme und Beine und kam zitternd zum Stehen, fiel aber gleich weder auf die Knie, um das Gewehr aufzuheben, das ihr von der Schulter geglitten war. Dann kämpfte sie sich ein zweites Mal hoch. Ihre Ohren klingelten immer noch von dem grässlichen Pfeifton, und dieser Unbekannte brüllte immer noch seine

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