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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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grässlichen Befehle, dabei konnte sie ihn gar nicht verstehen. Briar konnte einfach nicht gleichzeitig stehen, gehen und zuhören; nicht in dem Zustand, in dem sie war.
    Die Tür zum Treppenhaus hinter ihr hing immer noch offen in den Angeln. Briar stolperte hindurch und wäre beinahe die Stufen hinuntergefallen. Nur ihr Schwung und ihr Gleichgewichtssinn hielten sie auf den Beinen und in Bewegung. Sie schwankte, und alles drehte sich, aber je länger sie mechanisch einen Fuß vor den anderen setzte, desto leichter wurde es. Als sie im Erdgeschoss ankam, konnte sie beinahe schon wieder rennen.
    Sämtliche Fenster in der Lobby waren vernagelt, und bis auf ein paar Ritzen, durch die das trübe Nachmittagslicht drang, war es stockdunkel. Als Briars Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah sie, dass der Empfangstresen mit Staub bedeckt war und kreuz und quer über den Boden weitere Fußspuren verliefen.
    Quer über die große Eingangstür spannte sich eine schwere Bohle.
    Briar hob sie an und rüttelte an den Türklinken.
    Sie konnte nicht fassen, welch entsetzliche Furcht in ihr aufstieg. Briar hatte geglaubt, solch blinde Panikreaktionen längst hinter sich gelassen zu haben, aber als die Tür nicht nachgab, wurde sie eines Besseren belehrt. Sie rüttelte und brüllte nach draußen: »Hallo? Hallo? Sind Sie noch da?«
    Nicht einmal Briar selbst konnte ihre Rufe verstehen – also mit Sicherheit auch niemand auf der anderen Seite. Außerdem fiel ihr auf, welch schrecklichen Fehler sie gemacht hatte: Sie hätte außen am Gebäude an einer der Leitern herunterklettern sollen. Warum nur war sie über die Treppe ins Erdgeschoss gelaufen? Was hatte sie sich dabei gedacht?
    Ihr schwirrte der Kopf vor Panik, und vor ihren Augen verschwamm alles.
    »Helfen Sie mir bitte, holen Sie mich hier raus!«
    Briar hämmerte mit dem Gewehrkolben gegen die Tür, was einen infernalischen Lärm machte.
    Sekunden später schlug jemand von draußen dagegen.
    »Was zum Teufel ist los mit Ihnen? Sie hätten außen runter gemusst!«
    »Ach was«, brummte Briar. Sie war heilfroh, wieder die Stim me des Fremden zu hören, auch wenn sie keine Ahnung hatte, ob er ihr helfen oder sie töten wollte. Wer immer das war, er hatte viel Mühe darauf verwendet, Kontakt zu ihr aufzunehmen, und das sprach doch schon einmal für ihn. Oder nicht?
    »Holen Sie mich hier raus!«
    »Gehen Sie von der Tür weg!«
    Inzwischen hatte Briar ihre Lektion gelernt, was schnelles Reagieren betraf. Sie ging zur Seite und zog sich hinter den Empfangstresen zurück. Etwas rammte mit brutaler Kraft gegen die Tür und bog sie nach innen, aber sie hielt stand. Ein zweiter Stoß ließ die Angeln brechen, und der dritte riss die Tür glatt aus dem Rahmen.
    Ein Riese von einem Mann brach durch die Öffnung und kam zum Stehen.
    »Sie …« Er zeigte auf Briar. »Sind eine Frau.«
    »Gut erkannt.« Briar kam auf wackeligen Beinen hinter dem Tresen hervor.
    »Na schön. Kommen Sie mit, und beeilen Sie sich. Uns bleibt weniger als eine Minute, bis die Mistkerle wieder zu sich kommen.«
    Die blecherne Stimme drang aus einem Helm, der aussah wie eine Mischung aus Pferdekopf und Tintenfisch. Unten an der Maske befand sich ein Lautsprecher, daneben ragten zwei runde Filter hervor. Das Ding sah verteufelt schwer aus, aber das tat der Mann, der ihn aufhatte, auch. Er war nicht dick, und doch füllte er die Türöffnung fast aus, was zum Teil natürlich seiner Rüstung geschuldet war. Die Schultern waren mit Stahl gepanzert, und in seinem Nacken schloss ein hoher, runder Kragen an den Helm an. Improvisiertes Kettengeflecht schützte Ellbogen und Handgelenke. Dicke Lederriemen hielten das Ganze um seinen Leib zusammen.
    Irgendwie sah die Konstruktion aus, als hätte jemand eine Ritterrüstung zu einer Jacke umgearbeitet.
    »Lady, wir haben nicht den ganzen Abend Zeit« , erklärte der Fremde.
    Briar wollte schon erwidern, dass es noch gar nicht Abend war, aber sie war völlig erledigt und außerdem heilfroh über die Gesellschaft ihres schwer bewaffneten Retters. »Ich komme«, sagte sie, stolperte und stieß gegen seinen Arm, dann richtete sie sich auf.
    Er griff nicht nach ihr, um ihr zu helfen, aber er stieß sie auch nicht weg. Er wandte sich nur um und ging durch die Tür zurück nach draußen.
    Briar folgte ihm. »Was war das vorhin?«
    »Für Fragen ist später noch Zeit. Passen Sie auf, wo Sie hintreten.«
    Überall lagen zuckende, knurrende Fresser. Briar gab sich alle

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