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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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knackte. Dann wickelte er das Seil um den Ellbogen auf und befestigte Hammer und Seil wieder an seinem Gürtel. Er griff in das Holster über seiner Schulter und zog ein röhrenförmiges Gerät heraus, das länger als sein Oberschenkel war. Es war wie eine riesige Pistole geformt, hatte statt eines Abzugs jedoch einen Messinghebel, und vorne an der Mündung befand sich ein Gitter, das sich nicht allzu sehr von dem Gitter an dem Lautsprecher seiner Maske unterschied.
    Briar fragte: »Hat das diesen Lärm gemacht? Der die Fresser betäubt hat?«
    »Ja, Ma’am. Das ist ›Dr. Minnerichts Doozy Dazer‹, kurz Daisy genannt. Ein prächtiges Stück, und ich bin stolz, es mein Eigen zu nennen, auch wenn es seine Beschränkungen hat.«
    »Drei Minuten in etwa?«
    »Drei Minuten ungefähr, richtig. Der Saft kommt von hier hinten.« Er deutete auf das Ende des Laufs, das mit dünnen Glasröhren und Kupferspulen umwickelt war. »Dauert ewig, das Ding wieder aufzuladen.«
    »Ewig?«
    »Nun ja, eine Viertelstunde etwa. Kommt darauf an.«
    »Worauf?«
    »Statische Elektrizität. Fragen Sie nicht weiter, weil ich mich mit den Einzelheiten selbst nicht auskenne.«
    Briar bewunderte die Schallwaffe staunend. »So etwas habe ich noch nie gesehen. Wer ist dieser Dr. Minnericht?«
    »Er ist ein Idiot, aber ein manchmal sehr nützlicher Idiot. Nun muss ich Sie jedoch fragen, wer Sie sind und was Sie hier in unserer schönen, schäbigen Stadt wollen?«
    »Ich suche meinen Sohn«, wich sie dem ersten Teil der Frage aus. »Ich glaube, er kam gestern hier an, unten durch die Tunnel der alten Kanalisation.«
    »Die Tunnel sind unzugänglich.«
    »Jetzt ja. Aber das war vor dem Erdbeben.« Briar lehnte sich gegen die Fensterbank. Sie war zu erschöpft, um viele Worte zu machen. »Entschuldigen Sie«, sagte sie, und sie meinte es ernst, aus einer Vielzahl von Gründen. »Ich bin … Ich wusste Bescheid über die Stadt, ich wusste, dass es hier drin schlimm zugeht. Aber …«
    »Tja, und genau dieses ›Aber‹ kann einen umbringen, wenn man nicht aufpasst. Sie suchen also Ihren Jungen.« Er musterte sie von oben bis unten. »Wie alt sind Sie?« , fragte er unverblümt, weil er hinter Briars Maske zu wenig von ihrem Gesicht erkennen konnte.
    »Alt genug, um einen Sohn zu haben, der dumm genug ist, hierherzukommen«, erwiderte sie. »Er ist fünfzehn. Haben Sie ihn gesehen?«
    »Er ist also fünfzehn. Besser können Sie ihn nicht beschreiben?«
    »Wie viele fünfzehnjährige Jungen von draußen tauchen hier denn so pro Woche auf?«
    Der Mann zuckte die Achseln. »Sie wären überrascht. Hier kommen haufenweise Nachzügler vom Stadtrand rein, die was klauen oder tauschen oder lernen wollen, wie man Zitronenmasse herstellt. Die meisten bleiben nicht allzu lange am Leben.«
    Selbst durch die Maske konnte der Mann sehen, wie Briars Augen zuckten.
    Er fügte rasch hinzu: »Damit will ich nicht sagen, dass Ihr Junge es nicht schafft; so hab ich das nicht gemeint. Er ist erst gestern hergekommen?«
    »Gestern, ja.«
    »Nun, wenn er bis jetzt durchgehalten hat, geht es ihm wahrscheinlich ganz gut. Ich habe ihn nicht gesehen, aber das heißt noch lange nicht, dass er hier nicht irgendwo ist. Wie sind Sie reingekommen?«
    »Ein Luftschiffer hat mich mitgenommen.«
    »Welcher?«
    Müde winkte Briar ab. »Hören Sie. Können wir uns woanders unterhalten? Ich muss dringend aus dieser Maske raus. Bitte, gibt es hier irgendeinen Ort, wo ich atmen kann? Ich bekomme nicht genug Luft.«
    Er nahm ihr Gesicht zwischen die Hände, drehte es hierhin und dorthin und betrachtete die Maske. »Das ist ein altes Modell. Ein gutes Modell, keine Frage. Aber wenn die Filter verstopfen, kann es so gut sein, wie es will. Na schön. Gehen wir nach unten. Wir haben hier in der Bank eine abgedichtete Kammer und einen Zugang zu den Untergrundwegen.«
    Auf dem Weg nach unten nahm er Briar nicht mehr bei der Hand, um sie hinter sich herzuziehen, sondern wartete einfach, wenn sie zurückfiel.
    Unten in der Haupthalle, in der alle Fenster vernagelt waren, stand eine Öllaterne neben einer Tür. Der Mann entzündete den Docht und hielt sie hoch, um Briar den Weg zum Keller zu weisen.
    Während Briar ihm durch Gänge und Treppenfluchten nach unten folgte, sagte sie zu seinem breiten Rücken: »Vielen Dank. Ich hätte das schon früher sagen sollen, aber ich danke Ihnen jedenfalls, dass Sie mir da draußen geholfen haben.«
    »Ich tue nur meinen Job.«
    »Dann sind Sie das

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