Bonfire-Chroniken - Integration: Bonfire Academy Band 2 (German Edition)
deinem kurzen Aufenthalt als Initiat an der Bonfire Academy zeigt, dass während dieser Sitzungen nicht viel passiert ist. Bei den wenigen, zu denen du überhaupt erschienen bist.« Er sah Mason fragend an. »Warum bist du zu so wenigen Sitzungen gegangen?«
Mason zuckte mit den Schultern.
»Dir muss etwas Besseres als Achselzucken einfallen«, tadelte Professor Bern.
»Weiß nicht«, nuschelte Mason mürrisch.
»Weiß nicht?«, zischte Professor Bern.
»Ja.« Mason machte einen Schmollmund.
»Tja, aus welchem Grund auch immer«, sagte Henri, »das Ergebnis ist, dass du etwa auf Anfängerniveau bist, was deine Tests betrifft. Ich bin überrascht, dass man dich nicht dabehalten hat.«
»Hatte man«, gab Professor Bern zu. »Aber Frau Schmelder hat entschieden, ihn zum Integrationsprogramm zuzulassen.«
Mit anderen Worten, durch die Spende seines Dads hatte er wie von Zauberhand bestanden. Ich spürte, wie mich eine neue Zorneswelle durchlief. Wer war er denn, dass er dachte, er könnte sich seinen Weg durchs Leben erkaufen? Ich wusste nur, dass Masons biologischer Vater das Oberhaupt der Formwandler von Paris war, ein sehr mächtiger und offensichtlich reicher Mann.
Henri nickte Professor Bern wissend zu. »Es wird kompliziert, Mason, aber wir geben unser Bestes, damit du dich ins Integrationsprogramm einfügen kannst, während wir gleichzeitig versuchen werden, dass du mit deinen Tests aufholst. Je mehr du kooperierst, desto leichter wird das.«
Er sah immer noch mürrisch aus, nickte aber.
»Gut.« Henri sah wieder auf seinen Plan. »Ich habe den Terminplan der ersten Woche zusammengestellt. Wir machen in dieser Woche zwei Tests. Das ist mehr als normal – normalerweise findet alle zwei Wochen ein Test statt – aber ich will einige Grundmessungen durchführen, damit wir einen ordentlichen Plan ausarbeiten können. Ist das für dich okay?«
»Ja. Ich denke schon.«
»Wir treffen uns morgen früh um zehn und dann wieder am Donnerstag um die gleiche Zeit. Wir machen die Tests morgens, sodass du am Nachmittagsunterricht der Integraten teilnehmen kannst. Ich habe gesehen, dass du noch nicht alle erforderlichen Kurse für die Initiation absolviert hast, also habe ich sie auch in deinen Stundenplan eingebaut. Du wirst sehr viel zu tun haben. Es ist unüblich, Integraten Mentoren zuzuteilen, aber wir hatten das Gefühl, dass es in deinem Fall notwendig ist. Wir konnten keinen passenden Schüler als Mentor finden, deshalb haben wir unseren neuen Schülerberater Jagger Deveroux gebeten, dein Mentor zu werden.«
Meine Haut kribbelte, als er Jaggers Namen erwähnte. Schülerberater? Wie zur Hölle hatten sie ihn dazu überredet, das noch zusätzlich zu der Leitung des Skiprogramms zu übernehmen? Und Masons Mentor zu werden?
Moment mal. Plötzlich dämmerte es mir. Das tat er für mich. Wäre ich nicht gewesen, wäre er überhaupt nicht zur Academy zurückgekehrt, sondern hätte sich darum bemüht, ins Olympische Skiteam zu kommen.
»Mason, du kannst jetzt gehen. Sei morgen wieder hier.« Henri stand von seinem Stuhl auf und begleitete Mason aus dem dOM-Labor.
Henri kam zurück, setzte sich wieder auf seinen Stuhl und fragte: »Cordelia, hast du irgendwelche Fragen?« Er nahm einen Schluck aus einem großen schwarzen Becher, dann schmatzte er, sodass ich zurückzuckte.
Ich sammelte mich. »Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Was genau wollen Sie, dass ich tue?«
»Ich kann mir vorstellen, dass du dich überfordert fühlst. Das ist nicht nötig. Ich werde dich ganz genau anleiten«, beruhigte Henri mich. »Sei morgen einfach um acht Uhr hier und hilf mir beim Aufbauen.«
»Aber ich muss noch mehr wissen. Ich weiß nur, dass Faustine und Mason meine
Projekte
sind. Heißt das, ich soll Ihnen bei ihren Tests assistieren? Oder soll ich mehr tun?«
»Mehr. Aber das klären wir, wenn ein solches Problem auftaucht. Kein Grund, dich jetzt schon damit zu belasten. Erst einmal solltest du dich mit Masons und Faustines Akten vertraut machen. Ich sende sie dir auf dein iPad.«
»Warum ist Mason wieder an der Academy?«, versuchte ich ein letztes Mal Klarheit zu schaffen.
»Cordelia.« Professor Bern seufzte. »Das habe ich dir schon gesagt! Wegen der Kammer.«
»Das kauf ich nicht. Tut mir leid, wenn ich aufsässig wirke. Das ist nicht meine Absicht. Masons Dad hätte die Kammer doch an der Boone bauen lassen können, hat er aber nicht. Mason wollte wieder hierhin. Und ich will wissen, warum.«
Henri nahm seine
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