Bonfire-Chroniken - Integration: Bonfire Academy Band 2 (German Edition)
Ich schauderte.
V erdammt noch mal! Mason? Was zur Hölle tat der denn hier? Sicher, er sollte die Kammer benutzen, aber nicht, wenn ich in der Nähe war! Ich war erleichtert, dass ich auf der sicheren Seite der Kammer war, als er plötzlich mit seinem riesigen Schnabel nach dem Glas pickte, sodass ich kurz zusammenzuckte. Dämlicher Vogel.
Ich drehte mich um und starrte Professor Bern wütend an.
»Das ist dein anderes Projekt«, sagte sie todernst. Ihr Gesicht glich einer kalten Maske.
Ich schluckte schwer. Das musste einer ihrer Witze sein. Ich wollte schreien und heulen, aber ihr ausdrucksloses Gesicht ließ mich schweigen.
»Ich dulde keine Unverschämtheit. Lass es mich ganz deutlich ausdrücken, jegliches ungehorsames Verhalten wird bestraft. Schwer. Du bist mein
Lehrling
. Dies ist dein Projekt. Du wirst dir bei deiner Arbeit die größte Mühe geben und mir deine Ergebnisse berichten. Henri wird dich anleiten. Er ist einer meiner erfahrensten und zuverlässigsten Assistenten, und er war bei Faustines Sitzungen anwesend.
Es ist nicht, was du erwartet hast, ich weiß. Trotzdem, wie wir schon besprochen haben, braucht Mason die Isolationskammer, deshalb ist es nur einleuchtend, dass du auch seinen Prozess überwachst.« Professor Bern warf Mason einen Todesblick zu und er nahm augenblicklich wieder seine menschliche Gestalt an.
Nicht, dass er in menschlicher Gestalt genießbarer war. Um ehrlich zu sein, zog ich die Vogelversion fast vor. Er versuchte mich mit seinem Blick zu bannen, aber ich achtete darauf, ihm nicht ins Gesicht zu sehen. Stattdessen drehte ich mich zu Professor Bern.
»Bist du bereit, mit ihm zu reden?«, fragte sie spitz und schleuderte mich zurück in die Realität.
Ich nickte betäubt.
»Wunderbar. Vergiss nicht, er ist nur ein Integrat, einer, der noch viel daran arbeiten muss, seine Kräfte zu erforschen und weiterzuentwickeln, ganz genauso wie Faustine. Keiner von beiden hat in seinem Initiationsjahr so viel geschafft, wie eigentlich nötig gewesen wäre. Also müssen sie viel nachholen, während sie zur gleichen Zeit an Integrationssitzungen teilnehmen. Ich erwarte von dir, dass du auch daran teilnimmst. Wie auch immer, darüber können wir später reden.«
Professor Bern ging zu dem Sessel, setzte sich und wurde in den Keller zurückbefördert. Sobald der Sessel wieder auftauchte, tat ich dasselbe. Sie wartete unten auf mich und ich folgte ihr die Treppe hoch in die Hauptkuppel.
»Mason, nimm bitte Platz«, sagte sie und machte eine Geste zu einer Gruppe von Metallstühlen um einen Glastisch.
Ich hatte nicht bemerkt, dass Henri hereingekommen war, aber er saß schon und lächelte, als wir zu ihm gingen. Ich wartete, bis Mason sich gesetzt hatte, dann wählte ich den Platz, der am weitesten von ihm entfernt war.
»Mason, willkommen zurück an der Bonfire Academy. Hattest du schon dein Meeting mit Frau Schmelder?«, fragte Professor Bern.
»Hatte ich.«
Seine Stimme ließ Zorn durch meinen Körper zucken wie einen Blitzschlag. Ich schloss kurz die Augen, um die Wirkung abzumildern.
Professor Bern nickte. »Gut. Also ist dir bewusst, dass du unter Bewährung stehst.« Ihre Augen verengten sich zu gefährlichen Schlitzen und sie zischte: »Versuch keine Sachen mit mir oder meinen Mitarbeitern. Verstanden?«
Er erwiderte ihren Blick ohne eine Spur von Angst, nur mit selbstzufrieden verzogenen Lippen. »Ja, Ma’am.«
»Professor Bern«, korrigierte sie.
»Professor Bern«, wiederholte er.
»Gut. Und jetzt stelle ich dir mein Team vor. Als Erstes, Henri.« Sie nickte Henri zu, der zu meiner Linken saß. »Henri ist mein Assistent. Er leitet deine Sitzungen. Cordelia kennst du. Was auch immer eure Geschichte ist, sie interessiert mich eigentlich nicht. Sei gewarnt, dass ich keine Respektlosigkeit ihr gegenüber dulden werde. Sie ist mein Lehrling und du bist eines ihrer Projekte. Sie wird bei all deinen Sitzungen anwesend sein und unter Henris Führung arbeiten. Verstanden?«
»Ja, M… Professor Bern.«
»Henri, hast du Masons Akte? Könntest du bitte den aktuellen Plan durchgehen?«
»Selbstverständlich.« Henri öffnete einen orangenen Ordner, der vor ihm auf dem Tisch lag, und blätterte einige lose Seiten durch. »Hmm. Ah. Da ist es ja.« Er hielt kurz ein Diagramm hoch, griff dann wieder in den Ordner und holte Kopien für Professor Bern und mich heraus. »Mason, für dich habe ich keine Kopie, aber du kannst bei mir mitgucken. Dein Fortschrittsbericht von
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