Bonfire-Chroniken - Integration: Bonfire Academy Band 2 (German Edition)
nicht so.«
Kein Wunder. Die meisten Dämonen hatten eine Abneigung gegen Werwölfe. »Wie kommst du mit den anderen Paranormalen zurecht?«
»Okay, glaube ich. Vampiren bin ich noch nicht begegnet. Die sind alle eingesperrt – zumindest die Initiaten – und ich bin noch keinem Integraten über den Weg gelaufen. Bisher hatte ich nur Kontakt zu ein paar Feen, einem Inkubus und einem Haufen Trolle. Oh Mann, die Trolle sind nervig! Hast du schon die Zwillinge, Noella und Rea, kennengelernt? Diese Rea ist gestern an mir vorbeigerannt und hat sich einfach so eine Lammkeule von meinem Teller geschnappt! Unglaublich. Und die sind praktisch unmöglich zu fangen. Denen erteile ich eine Lektion, wenn ich sie mal zu packen kriege.«
Ich kicherte. Von den beiden hatte ich schon gehört. wenn die beiden nicht aufpassten würden sie geröstet werden. Die meisten Trolle, so ätzend sie auch sein mochten, waren zu klug, um sich mit Dämonen anzulegen. »Wie sieht es mit Hybriden aus?«
»Ja. Verdrehte Typen. Mit denen kann ich noch nichts anfangen. Egal, es sind genug Dämonen hier, mit denen man abhängen kann – auch ein paar süße Mädels«, fügte er mit einem Grinsen hinzu.
»Benutz dein Hirn«, warnte ich.
»Warum? Ich dachte, die ganzen albernen Menschenregeln gelten hier nicht. Sollten sie zumindest nicht, nicht an einer Schule für Paranormale.«
»Selbstverständlich gelten sie hier nicht. Lass dich bloß nicht mit jemandem ein, der gefährlich ist, das ist alles. Wie einem Troll. Die können bösartig sein.« Ich kicherte.
Er zwinkerte. »Als ob. Da musst du dir um mich keine Sorgen machen, Schwesterchen.«
»Gut. Wie du meinst. Willst du mir erzählen, was du an deiner alten Schule ausgefressen hast? Mom war da ausweichend.«
»Ach, nichts Besonderes. Ich bin nur im Unterricht in ein paar Lehrer hineingefahren und habe sie einige der fiesen Kinder ohrfeigen lassen. Das ist alles. Dafür konnte ich keinen Ärger bekommen. Jedenfalls nicht in der Schule. Die Lehrer sind aber gefeuert worden. Mom hat ein bisschen übertrieben, mich deswegen von der Schule zu nehmen, findest du nicht? Ich hätte es ihr nicht erzählen dürfen. Ich habe gedacht, sie findet es lustig.«
Ich konnte ein Lachen nicht unterdrücken, als ich mir vorstellte, wie mein Bruder in einen der armen Lehrer fuhr. Er war wirklich ungezogen. Ich würde liebend gerne dabei sein, wenn er so einen Stunt hier an der Academy versuchte.
»Siehst du? Du findest es lustig«, sagte er triumphierend.
»Lustig, aber dämlich. Besonders, dass du es Mom erzählt hast.«
»Ja. Keine Riesensache. Ich wollte sowieso hierher.«
»Tja, so war es geplant. Ich bin froh, dass du hier bist. Treffen wir uns doch regelmäßig und du kannst ab und zu in meinem Zimmer abhängen.«
»Machen wir. Wer ist der schlechtgelaunte Typ an der Tür? Er starrt uns an.«
Ich brauchte mich nicht umzudrehen, um zu wissen, dass es Jagger war. Ich hatte sein Drängen längst bemerkt.
»Das ist mein Freund Jagger. Sieht wichtig aus. Ich muss weg.« Ich stand auf und verwuschelte Pascals Haare.
»Bis später, Schwesterchen.«
Meine Haut kribbelte, als ich auf Jagger zuging. Ich hatte fast Angst, wie albern. Aber der Gedanke, nicht die totale Kontrolle zu haben – und die hatte ich nie, wenn ich in seiner Nähe war – beunruhigte mich. Irgendwie überwältigte er mich und daran musste ich arbeiten. Was für ein erbärmlicher Dämon würde einer Fee gestatten, ihn zu kontrollieren? Aber nicht sofort. Ich schwebte in einem schwachsinnigen Betäubungszustand regelrecht auf ihn zu.
»Cordelia.« Sein Ton war unerwartet hart. Ich sah zu ihm hoch und versuchte seine Stimmung zu erfassen.
»Hey, Jagger. Hattest du schöne Ferien? Wo warst du?« Ich lächelte, weil ich hoffte, ihn damit ein bisschen aufzutauen.
Sein eiserner Blick hielt mich gefangen, sein einziges Zugeständnis war ein zärtliches Streicheln über meine Wange. Er biss die Zähne zusammen. »Cordelia, Faustine hat eine Todesdrohung erhalten.«
J agger und ich schwiegen auf dem Weg zum Büro der Smelt, während wir so schnell wie möglich durch die überfüllten Flure eilten, wobei wir die meiste Zeit joggten. Trotzdem war ich mir meines unkontrollierbaren Verlangens nach Jagger bewusst. Ich musste mit mir kämpfen, um mich darauf zu konzentrieren, so schnell wie möglich vorwärts zu kommen.
Als wir eintraten, herrschte in Frau Smelts großem Büro ein einziges Geplapper.
»Gut, du hast sie gefunden.« Das Zimmer
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