Bonfire-Chroniken - Integration: Bonfire Academy Band 2 (German Edition)
ich. »Das ist keine Entschuldigung.« Ich drückte ihn fester. »Ich bin echt froh, dich zu sehen.«
»Versprich mir, dass du das nicht wieder tust, Cordelia. Nur eine schnelle Email oder eine SMS hätten gereicht, um mich wissen zu lassen, dass du okay bist. So hatte ich keine andere Wahl, als deinen Dad anzurufen, um zu erfahren, ob es dir gut geht.«
Ich war überrascht. Das hatte Dad gar nicht erwähnt.
»Egal«, fuhr er fort, »jetzt bist du ja da, gesund und munter. Es war wegen Mason, warum ich dich unbedingt erreichen wollte. Ich wollte, dass du weißt, dass er wieder da ist.«
»Ja, ich habe ihn vorhin gesehen«, sagte ich, ließ ihn los und setzte mich aufs Bett. Ich sah zu Quinn hoch, der groß und stark vor mir stand. Diese Synchro-Sache mit Jagger brachte meine Gefühle für Quinn durcheinander, das hasste ich. Davor war ich so sicher gewesen, dass Quinn der
Eine
war. Nachdem ich Jagger kennengelernt hatte, waren meine Gefühle völlig durcheinander geraten. Immer wenn ich in Jaggers Nähe war, war ich mir sicher, dass er der Eine war, aber die Distanz der letzten Woche hatte mich so weit gebracht, wieder an mir zu zweifeln. Ich nahm an, ich musste einfach im Hier und Jetzt leben und abwarten, was kam. Wer hatte gesagt, dass ich überhaupt wählen musste? Ich war ja kein Mensch; diese bedauernswerten Kreaturen, so geknebelt durch ihre kleinen Regeln. Dennoch würde eine Lösung mir definitiv helfen, weiterzukommen und mich auf andere Dinge zu konzentrieren. Wie diese Pest Mason. »Also, was zur Hölle ist hier los?«
Quinn zuckte mit den Schultern. »Sein Dad hat ihm den Wiedereintritt in die Schule erkauft. Wir haben eine funkelnagelneue, supermoderne Anlage für Extrem-Fallschirmspringen, mit neuen Mitarbeitern und allem.« Er machte eine Pause und trat von einem Fuß auf den anderen.
»Quinn?«
»Man hat mich gefragt, ob ich beim Aufbau helfen und an der Seite des neuen Direktors arbeiten wollte.«
Ich lachte. »Stell dich deswegen doch nicht so an! Kein Problem, hört sich nach Spaß an. Ich kann es kaum abwarten, das zu sehen. Obwohl ich nach meinem Flug mit Mason aufs Fallschirmspringen verzichten kann.« Ich stand auf, streifte mit meinen Lippen über seine und wartete darauf, mich zu ihm hingezogen zu fühlen. Aber er fühlte sich nicht
richtig
an; ich wusste nicht genau, warum. Seine Lippen fühlten sich anders an, fast so, als sie die eines anderen. Das war natürlich albern. Sie gehörten noch immer zu Quinn. Ich blinzelte, nur um sicher zu sein, und begegnete Quinns hungrigem Blick. Tja, wenigstens hatte er mein Zögern nicht bemerkt und zeigte seinen gewohnten Eifer. Ich versuchte es erneut, schaltete meine Gedanken aus, um mich auf die körperlichen Aspekte des Kusses zu konzentrieren. Egal, wie sehr ich es versuchte – ich stellte mir sogar vor, dass es Jaggers Lippen waren! Ich konnte mich gefühlsmäßig nicht darauf einlassen, obwohl ich die Sache rein körperlich gut genug hinkriegte.
»Mmm, ich habe dich wirklich vermisst«, flüsterte Quinn in mein Ohr, nachdem sich unsere Lippen getrennt hatten. »Wir müssen aber los. Vielleicht können wir ja nachher weitermachen?«
Erleichtert tat ich einen Schritt zurück. »Los? Wohin?«
»Der Empfang der Smelt. Du hast doch das Memo bekommen, oder?«
Ich nickte. »Ich nehme an, das ist der Grund für den Smoking?« Ich zupfte an seiner rot-orange gestreiften Fliege. »Ich dachte, du hast dich nur für mich fein gemacht.«
Er grinste. »Dafür hätte ich nicht ganz so viele Kleidungsstücke gebraucht.«
»Ha! Warte ein paar Minuten. Ich zieh mir schnell was Passenderes an.« Ich drehte mich um und verschwand in meinen begehbaren Kleiderschrank.
Während ich mit der Hand an meiner Sammlung von langen Kleidern entlangfuhr, die ordentlich auf Zedernholzbügeln in meinem Kleiderschrank hingen, überlegte ich, ob ich stattdessen nicht ein kurzes Cocktailkleid anziehen sollte. Ich zögerte bei dem violetten Kleid mit Ballonrock von Marchesa, dem perfekten Kompromiss. Ich schlüpfte hinein, dann suchte ich ein paar hautfarbener Louboutins mit Nieten aus und trug sie in mein Zimmer, wo ich an meinem Makeup herumpinselte. Dabei war ich mir die ganze Zeit bewusst, dass Quinn jede meiner Bewegungen beobachtete. Er schien vergessen zu haben, dass er auf mich wütend war, was eine Erleichterung war.
Ich stand auf und wirbelte im Kreis, sodass sich der Rockteil meines Kleids aufbauschte. Mit einem breiten, selbstzufriedenen Grinsen kam ich
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