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Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Titel: Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tee Morris , Pip Ballantine
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erklärte Dr. Sound tonlos.
    »Ach ja, richtig, Sir. Jedenfalls ist diese Gesellschaft des Phönix wohl ein wenig in Panik geraten, nachdem wir uns als Mitglieder eines Ministeriums zu erkennen gaben. Nicht, dass wir das Ministerium beim Namen genannt hätten, aber wir haben sie wissen lassen, dass wir im Dienste Ihrer Majestät stehen. Dank der Talente und Erfahrungen von Agentin Braun ist es uns gelungen, aus ihrem Kerker zu entkommen; und ich sollte hinzufügen, Sir, das hätte zu keinem späteren Zeitpunkt geschehen dürfen. Denn deren Experimente störten massiv die natürliche Statik des Höhlensystems unter dem Herrenhaus. Meinen Kalkulationen nach hätten ihre tollkühnen – und ja, finsteren – Pläne jeden Augenblick ein Unglück heraufbeschwören können.«
    »Was dann auch offenbar eingetreten ist.« Dr. Sounds Miene verriet nur sehr wenig. Wellington war es unmöglich zu erkennen, ob ihn die Geschichte überzeugt hatte. »Brauns Bericht zufolge wurde dort also eine Art mechanischer Soldat erschaffen?«
    »Ja, die sogenannten Mechamannen. Der Typ 2 war dieser bemannte Riese, während der Typ 1 mit Selbstantrieb funktionierte. Nach allem, was ich den von Agentin Braun gesammelten Informationen entnehmen konnte, war es eine folgerechte Entwicklung. Das erste Modell sollte als Kanonenfutter dienen – Stoßtrupps vom Fließband, die in Massen produziert werden konnten. Das zweite Modell sollte das menschliche Element einbinden und demgemäß unaufhaltsame Kriegsmaschinen erschaffen.«
    Wellington hoffte, dass er nicht kreidebleich wurde. Havelocks »menschliches Element« verfolgte ihn noch immer bis in seine Träume. Instinktiv behielt er dieses Detail lieber für sich.
    »Doktor, wissen Sie, ob es dem Ministerium gelungen ist, irgendwelche Konstruktionszeichnungen oder Prototypen sicherzustellen?«
    »Jegliches Beweismaterial wie auch die Technik – so scheint es zumindest – wurden unter Fels und Erde begraben. Es wäre eine gewaltige Ausgrabung vonnöten, um diesen Schatz freizulegen, aber irgendetwas sagt mir, dass Sie das bereits wussten.«
    Das Funkeln in Dr. Sounds Augen war weniger boshaft als vielmehr Unheil verkündend. Wellington kam es plötzlich so vor, als wüsste der Direktor, dass in seinem detaillierten Bericht irgendwo ein Schwindel eingewoben war.
    »Zu dem Schluss war ich bereits gekommen, ja, Sir.« Wellington rückte seine Krawatte zurecht und deutete dann auf den Bericht. »Hat einer der Inspektoren des Ministeriums eventuell einen Hinweis darauf gefunden, ob der Herr des Hauses – Dr. Havelock, meine ich, war sein Name – lebend davongekommen ist oder nicht?«
    »Nun, von den gefundenen Leichen, entsprachen laut Campbell lediglich Lord Bartholomew Devane und seine Gattin den Beschreibungen, die Sie und Braun abgegeben haben. Dr. Havelocks Leichnam wurde nicht gefunden.« Sound klappte den Fallbericht zu und schob ihn beiseite. Gedankenverlorenen klopfte er mit den Fingern darauf, dann wandte er sich wieder an Wellington. »Mir scheint, das war wohl eine höchst wundersame Reise für Sie, nicht wahr, Alice?«
    Wellington runzelte die Stirn. »Wie bitte, Sir?«
    »Ihre Reise ins Land hinter den Spiegeln?«, fragte er, ein leises Glucksen in der Stimme. »Ich wage zu behaupten, dass alles, was Sie kürzlich außerhalb des Archivs erlebt haben, ein bisschen so war wie der Sturz in den Kaninchenbau.«
    »Ich war dankbar für meine Ausbildung.«
    »Unsinn! Sie waren dankbar dafür, eine so findige Agentin wie Eliza Braun an Ihrer Seite zu haben. Fürwahr eine recht ungewöhnliche Situation, in der Sie beide sich befunden haben.«
    »Ja, Sir.« Dann lachte Wellington leise. »Ich frage mich langsam, ob es nicht sein kann, dass Schwierigkeiten zu Agentin Braun finden wie Motten zum Licht.«
    »Das habe ich mich auch schon gefragt, Books.«
    Stille, bis auf das Ticken der Uhr.
    »Wäre das dann alles, Sir?«
    Dr. Sound legte die Fingerspitzen aneinander und sah den Archivar unverwandt an. »Für den Moment, ja.«
    Wellington nickte dem Direkter zu, erhob sich mithilfe seines Gehstocks und humpelte zur Tür. Wegen der Schmerzen, die in sein Bein fuhren, machte er größere Schritte als gewöhnlich.
    »Wie geht’s Ihrem Fuß, Books?«
    Wellington schluckte trocken, dann drehte er sich zu Dr. Sound um. »Ich befinde mich auf dem Weg der Besserung, Sir. Vielen Dank.«
    »Guter Mann.« Sound lehnte sich gemächlich auf seinem Stuhl zurück. »Bevor Sie gehen, Books, eine Frage hätte ich

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