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Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Titel: Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tee Morris , Pip Ballantine
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Schreibtischhälfte einnahm.
    Braun stieß einen Pfiff aus, während sie mit der Hand über den kunstvollen Einband strich. »Und das soll ins Archiv wandern? Zur Aufbewahrung?« Sie hob das Buch an der Seite hoch, beeindruckt von dem unerwarteten Gewicht. »Es ist schwer. Wunderschön, aber schwer. Und was an diesem Band macht die arme Anne nun zur Hexe?«
    »Dieses Buch«, antwortete Wellington, während er seine Fallnotizen fortführte, »ist Das Buch der Toten .«
    »Bitte was ?«
    » Das Buch der Toten – aus dem alten Ägypten. Das Zauberbuch, das die Hohepriester der Stadt der Toten benutzt haben. Neben Segnungen, Gebeten und Zeremonien finden sich darin auch einige sehr mächtige Zauberformeln.«
    »Ach, wirklich? Und weiter?«, fragte Braun mit einem schiefen Grinsen. »Anne Boleyn war eigentlich Kleopatra oder so?«
    Sie blätterte in dem Wälzer und lachte, bis sie Wellingtons Blick begegnete. Er starrte sie an. Sein Gesicht war nur zur Hälfte beleuchtet von der Lampe neben ihm.
    »Im Laufe der Jahrtausende wurde Das Buch der Toten mehrfach neu zusammengetragen, überarbeitet und gebunden. Mit jeder neuen Bindung wurden die früheren Versionen vernichtet. Ja, Teile davon sind noch erhalten, aber dieses ist das einzige Exemplar. Die erste Seite wurde auf ihre Echtheit geprüft, und es konnte bestätigt werden, dass es sich um einen Papyrus handelt, der aus der Zeit von Kleopatras Reich stammt. Die letzten Seiten und einige der eingeschobenen Erneuerungen waren auf einem Pergament geschrieben worden, das an König Heinrichs Hof benutzt wurde. Wie es scheint, hat man dieses Exemplar im Tower gefunden.«
    Behutsam – da sie nun wusste, wie alt einige der Seiten waren – legte Braun den antiken Band flach hin und öffnete dann ihr Bestandsbuch. Beim Umschlagen der Blätter schnalzte sie mit der Zunge, bis sie ein leises »Ah« ausstieß, als sie die Tabelle fand, die sie nach Wellingtons Angaben erstellt hatte.
    »Wollen wir doch mal sehen … Gegenstand?« Braun betrachtete einen Moment lang das Buch, dann murmelte sie, während sie schrieb: »Das … Buch … der … To … ten. Herkunft?« Sie betrachtete den Band abermals, dann sah sie Wellington an, der sie beobachtete. Er rang um Geduld, die ihm jedoch zunehmend entglitt, als Braun beim Schreiben weitersprach. »Ääää … gyp … ten. Menge?« Kurz hob sie den Blick, um ihn gleich wieder auf ihr Bestandsverzeichnis zu senken. »Eins. Beschreibung?« Wellington holte tief Luft und kämpfte gegen einen drohenden Tobsuchtsanfall an, während sie weitermurmelte: »Groß … schwarz … uuuund … tot.« Daraufhin tippte sie ANNE BOLEYN in die Hauptkonsole der Maschine ein, drückte zwei weitere Tasten, und das Flaschenzugsystem ließ auf ihrer Seite des Schreibtisches einen Korb herab, in den sie das Buch hievte. Mit einem letzten Tastendruck wurde es nach oben befördert. Eliza beobachtete, wie der Korb verschwand, dann nickte sie und wandte sich wieder ihrem offenen Bestandsbuch zu. Sie warf einen prüfenden Blick auf ihre Eintragungen, lächelte stolz und schlug das Buch zu.
    »Also gut, Zeit fürs Mittagessen.«
    Hätte er Tee getrunken, hätte er ihn quer über den Schreibtisch geprustet. »Aber Sie sind doch gerade erst eingetroffen!«, schäumte Wellington.
    Braun stand vom Schreibtisch auf und warf einen Blick auf die Taschenuhr an ihrem Mieder. »Oh, Welly, ruhig Blut. Ich denke, Sie werden mir zustimmen, dass die regelmäßige Einnahme der Mahlzeiten wesentliches Merkmal einer zivilisierten Gesellschaft ist.«
    »Sind Sie nicht gerade erst wegen eines zweiten Frühstücks zu spät gekommen?«
    Mit einem tiefen Seufzer verdrehte sie die Augen und schnalzte mit der Zunge, auf eine Art und Weise, die seinen eigenen Gepflogenheiten quälend nahe kam. »Nein, Welly, hätten Sie besser aufgepasst, hätten Sie mich sagen hören, dass meine Nachbarin mich zu einem frühen Tee eingeladen hat, und wie das bei Damen nun einmal so ist, sind wir ins Plaudern geraten. Ich wollte sie besser kennenlernen, und sie ist wirklich ganz entzückend. Ihr Ehemann ist ein rechtschaffener Geschäftsmann. Sie haben überlegt, ein Kind zu bekommen, also ist es möglicherweise sogar gut, dass ich nicht länger im Außendienst arbeite, da doch meine Katz…«
    »Miss Braun!«, raunzte Wellington. »Sie haben Ihre Arbeit gerade erst begonnen. Und meinen Sie nicht, dass es für ein Mittagessen noch recht früh ist?«
    »Das ist ebenfalls Teil der Herausforderung, mich an

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