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Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Titel: Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tee Morris , Pip Ballantine
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Worte und vertiefte sich wieder in den Kalender auf seinem Schoß.
    Jedoch nicht allzu lange, da ihr Gefährt nur noch wenige Meter über das Pflaster holperte, bevor es abrupt anhielt.
    Das Kutschfenster rahmte den Ort ein, wo sie – bei ihrem ersten Fall fürs Ministerium – mit Harry neben der ausgebluteten Leiche einer jungen Frau gestanden hatte. Damals hatte es hier noch ganz anders ausgesehen. Das klobige Ziegelsteingebäude der Ashton-Gießerei mit den gewaltigen Schornsteinen war inzwischen nur noch eine verlassene Ruine, verzehrt von jenen Elementen, die ihre Existenz erst ermöglicht hatten.
    »Berichten zufolge«, Books schlug sein eigenes Notizbuch auf, »brach in der Gießerei vor gut sieben Monaten ein Feuer aus. Als bald darauf die Feuerwehr eintraf, hatte sich der Brand bereits ausgebreitet.«
    »Überaus praktisch«, murmelte Eliza, während sie die Tür öffnete und ausstieg. »Vielen Dank«, sagte sie an den Kutscher gewandt. »Wir werden uns erkenntlich zeigen, wenn Sie hier warten.« Als kleinen Anreiz reichte sie ihm einen ordentlichen Batzen Bares. In diesem industriellen Ödland hatten sie keine Chance, einen Hansom oder irgendeine andere Droschke zu bekommen. Sie waren so weit vom geschäftigen Treiben Londons entfernt, sie hätten geradeso gut auf dem Mond sein können. Die Stille einer verlassenen Ruine empfing sie und zehrte an ihren Nerven; lediglich ein paar ferne Krähen waren zu hören. In Neuseeland gab es diese bösartigen Vögel nicht, und dafür würde sie ewig dankbar sein.
    »Miss Braun?« Wellingtons Stimme wirkte gänzlich deplatziert.
    Eliza erwachte aus ihren Gedanken und musste feststellen, dass sie seine Hand hielt. Als eine der Krähen kreischte, packte sie sogar noch fester zu.
    Doch dann riss sie ihre Hand hastig weg – als brenne seine Berührung heißer als ihre Wangen.
    »Tut mir leid, Welly, das ist … « Sie sollte sich wirklich zusammennehmen. Es waren schließlich nur Vögel. Nichts weiter. Kleine schwarze Aasfresser mit Federn. »Sieht nach nichts aus, was?«, witzelte sie plötzlich. »Dieses Paradebeispiel der Epoche?«
    Eine hochgezogene Augenbraue war die einzige Antwort, die ihr zuteilwurde, da Wellington unbeirrt fortfuhr, den Kalender zu überfliegen. Eliza wusste nicht so recht, wie sie seine Gelassenheit finden sollte. In gereizter Stimmung gefiel er ihr viel besser – da wusste sie zumindest, was in ihm vorging.
    Nun ja, eine gute Entscheidung hatte sie immerhin getroffen – heute war nicht der richtige Tag, um sich von Röcken aufhalten zu lassen.
    Als hätte sich diese Frau gestern von ihren Röcken aufhalten lassen, dachte sie verbittert.
    Groll nagte an Elizas Fassade. Vor ihrem inneren Auge sah sie klar und deutlich, wie diese kaltblütige Meuchelmörderin die Gasse hinuntergelaufen und verschwunden war. Beim herzhaften Frühstück am Morgen hatte sie sich über die Fakten bereits ihre Gedanken gemacht. Röcke. Es waren definitiv Röcke gewesen, die sie in der Todeskutsche hatte verschwinden sehen. Das konnte nur bedeuten, dass es sich um eine Frau handelte – oder vielleicht einen als Frau verkleideten Mann? Es wäre gewiss nicht das erste Mal, dass ihr so jemand über den Weg lief, doch es war auch nicht gerade das Wahrscheinlichste. Selbst ein Blinder mit Krückstock hätte gesehen, dass die Figur einem Stundenglas ähnelte, was wohl kaum dem Körperbau eines Mannes entsprach und umso schwerer nachzuahmen war, wenn man sich verkleidete. Dann also eine Frau. Wie sie. Eine mit der gleichen Vorliebe für den Umgang mit Schwarzpulver.
    Eliza wagte es nicht, Books zu erzählen, dass diese neue Widersacherin ihr Blut zum Kochen brachte.
    Der Archivar stieß ein bedeutsames Schnauben aus – ein Geräusch, das zu hören sie gewohnt war, wann immer ihn ihre Anwesenheit im Archiv bei der Arbeit störte. Jetzt klappte er das kleine, schwarze Buch zu und spähte über den Rand seiner Brille. Diesmal richtete sich seine Empörung offenbar auf den Tatort von Harrys ungelöstem Fall. Eliza hätte schwören können, dass der Archivar enttäuscht war, weil der Kutscher seine Notizen nicht codiert hatte. Eine nähere Untersuchung ergab, dass es sich dabei lediglich um Kalenderdaten und Ortsangaben sowie um Initialen handelte – vermutlich von Personen, die mit dem Kutscher einen Abholtermin vereinbart hatten.
    Diese eine Adresse war Eliza sofort aufgefallen – nicht nur, weil sie ihr bekannt war. Sie stach auch dadurch hervor, dass sie nicht zu den

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