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Borderline ein Narco-Thriller

Borderline ein Narco-Thriller

Titel: Borderline ein Narco-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Habbe
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„Sie scheinen ihn als Letzte gesehen zu haben. Würden Sie mir vielleicht helfen?“
    „Gern, aber womit?“
    „Weiß ich auch nicht so genau. Vielleicht finden wir gemeinsam raus, was mit ihm passiert ist. Ich brauche ihn! Er hat die Schlüssel vom Boot. Dazu die Buchungspläne für Charterfahrten. Die waren auf seinem Laptop. Der ist natürlich auch weg.“
    „Waren Sie denn schon bei der Polizei?“
    Am anderen Ende der Leitung hört Claire ein verächtliches Schnaufen.
    „Ach, die! Die haben gesagt, dass ich nächste Woche wiederkommen soll. Das Übliche.“
    Sie kann seinen Groll gut nachvollziehen. Trudeln doch bei ihnen ständig Anfragen nach auf See Vermissten ein. Wenn sie jedem Anrufer nachgehen würden, hätten sie niemals Feierabend. Und meist tauchen die Gesuchten von ganz allein wieder auf. Nicht auf See, sondern in einer Bar, einem fremden Bett oder einer Zockerbude.
    Marc beginnt, ihr leidzutun. Vielleicht soll sie ihm doch die Nummer geben? Sie reißt sich zusammen. Nein, Dave hat sich klar ausgedrückt. Aber treffen kann sie diesen Marc ja. Außerdem ist sie neugierig. Auf das Büro und auf Daves Partner. „Was halten Sie davon, wenn wir uns irgendwo treffen?“ Sie spürt, wie sich die Laune ihres Gesprächspartner augenblicklich verbessert.
    „Danke! Sie wissen, wo wir unser Büro haben?“
    Ihr fällt auf, dass sie Dave noch nie auf der Arbeit besucht hat. „Eh, nein. Leider nicht.“
    „Kein Problem.“ Er nennt ihr eine Adresse in Sierra Mesa. „Kommen Sie einfach vorbei, wenn es Ihnen passt.“
    „Gern früh.“ Sie denkt an Jetlag und Spätschicht.
    „Ich bin ab neun im Büro.“
    „Gleich morgen? Vielleicht ist Dave bis dahin ja wieder aufgetaucht.“
    „Hoffentlich! Aber neun passt.“
     

9. Kapitel
     
    Bis auf ein an die Tür geschraubtes matt schimmerndes
Burfield Yachting & Charter
-Schildchen aus blauem Plastik deutet nichts auf den Mieter des Büros hin.
    Als Pablo diesem am Montag einen Besuch abgestattet hat, fand er dort nur Mandy, Daves Sekretärin, vor. Die, ebenfalls überrascht von der unangekündigten Abwesenheit ihres Chefs, schlug die Zeit mit dem Tuning ihrer frisch lackierten Fingernägel tot. Über die Gläser ihrer schwarzen Lesebrille musterte sie Pablo misstrauisch, auf seine Frage nach Daves Verbleib zuckte sie nur mit den Schultern. Aber auch ohne insistieren zu müssen, war sich Pablo sicher, dass Mandy nicht in die Fluchtpläne eingeweiht worden war.
    Auch als sie an diesem Morgen das Büro betreten, sitzt sie an ihrem Platz, vor sich eine Reihe bunter Magazine. Überrascht blickt sie zu ihnen auf, um dann, als sie Pablo erkennt, mit einer nasal quäkenden Stimme zu verkünden: „Er ist nicht wieder da gewesen.“
    „Und warum sind
Sie
dann hier?“
    Mandy schaut Diego skeptisch an. „Damit ich mein Gehalt bekomme? He, was machen Sie da?“
    Pablo hat die Tür verriegelt, ist an ihr vorbei durch den an das Büro angrenzenden Raum gegangen. Sie steht auf, will ihm nachgehen, als Diego sie mit festem Handgriff zurück in den Stuhl drückt. „Kein Grund zur Panik. Einfach locker bleiben.“
    Sie will etwas erwidern, lässt es aber angesichts von Diegos kalten Blick.
    Einen Moment später kommt Pablo mit einem beruhigten Kopfnicken zurück. Außer Mandy und ihnen ist das Büro leer. Mit vor der Brust verschränkten Armen lehnt sich Pablo hinter Mandy an die Wand. Sie dreht sich nervös um, bevor ein Rascheln ihre Aufmerksamkeit wieder auf Diego lenkt.
    „Mir scheint, dass Dave für längere Zeit verreist ist, Lady. Was halten Sie davon, wenn wir solange Ihr Gehalt übernehmen?“ Dabei zieht Diego ein Dollarbündel aus seiner Jackentasche.
    Mandys Augen weiten sich, als er zehn Hunderter vor ihr auf den Tisch blättert. Statt Angst erscheint etwas anderes in ihren Augen.
    „Und das Gleiche noch mal für nächste Woche.“ Er wedelt mit den Scheinen verlockend vor Mandys Gesicht herum. Als sie danach greift, zuckt seine Hand ein Stück zurück. „Sie müssten bloß…“
    Ein Klopfen an der Tür unterbricht ihn. Gleichzeitig blicken drei Augenpaare in Richtung Eingang, wo hinter der Milchglasscheibe ein Schatten zu erkennen ist.
    „Hallo? Mr. Remosa?“
    Claire, verdammt!
Diego beißt sich auf die Lippen. Doch er schaltet schnell, wechselt mit Pablo einen kurzen vielsagenden Blick. Der tritt an die vor ihm sitzende Mandy heran und legt seinen linken Oberarm wie zur Liebkosung um ihren Hals. Ehe sie reagieren kann, greift er mit der rechten Hand

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