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Borderline ein Narco-Thriller

Borderline ein Narco-Thriller

Titel: Borderline ein Narco-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Habbe
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nicht lange auf sich warten. Kurz angebunden bestellte er Diego für vier Uhr an den Parkplatz am südlichen Ende des State Beaches von Carlsbad. Eine rasche Übergabe ist Diego, der die fünfzehn Millionen am liebsten sofort los wäre, nur recht. Also spricht er seine kurze Bestätigung auf den Anrufbeantworter. Dann legt er auf.
    Kopfschüttelnd wirft er das Handy aus dem fahrenden Wagen und beobachtet, wie es sich beim Aufprall in Elektroschrott verwandelt.
Die Nummer nie zweimal mit demselben Handy anrufen! Immer nicht zurückverfolgbare Prepaid-Karten nutzen!
Langsam gehen ihm die Geräte aus. So umständlich das Vorgehen auch ist, Diego hält sich strikt an die gemachten Vorgaben. Paranoid? Angesichts der vielfältigen Abhörmöglichkeiten der US-Ermittler nicht unbedingt. Und eine Enttarnung ihrer Verbindung zum Colonel ist das Letzte, was sie gebrauchen können.
    Er schaut auf das Navi, das ihm eine Fahrtzeit von vierzig Minuten bis zum Ziel anzeigt. Sollte locker reichen.
     
    Diego beobachtet gerade einen Surfer bei seinen Bemühungen, sein Board gegen die starken Böen auf dem Dach seines Vans zu befestigen, als der Colonel in einem dunklen Ford auf den Parkplatz biegt. Langsam passiert er seinen Cadillac, nickt Diego kurz zu und steuert das Auto in eine freie Parklücke.
    Showtime
.
    Der auflandige Wind zerrt an der Tür, als Diego sie öffnet. Nachdem er sich vergewissert hat, dass die Diamanten sicher in seiner Tasche verstaut sind, steigt er aus und wirft die Tür zu. Währenddessen kommt der Colonel die wenigen Meter über den Asphalt auf ihn zu geschlendert. Sie geben sich die Hand.
    „Und?“ Ausdrucklos mustert ihn der Colonel, schweift dann mit seinem Blick über die in ihrer Nähe abgestellten Autos. Ausnahmslos Limousinen und Kombis. Leer, bis auf einen Honda mit einer fetten dösenden Mulattin darin.
    „Alles da.“ Diego öffnet den Reißverschluss seiner Windjacke und holt den Beutel hervor. Er wiegt ihn und die darin liegenden einigen Tausend Karat in der Hand.
    Der Colonel nickt und schürzt interessiert die Lippen, als Diego den Beutel in seine ausgestreckte offene Hand fallen lässt. „Ich werde sie prüfen lassen. Wenn alles in Ordnung ist, melde ich mich bei Sandy. Dann können wir morgen starten. Uhrzeit und Treffpunkt folgen. Auch über Sandy.“ Er reicht Diego die rechte freie Hand. „Ich denke, wir sehen uns morgen.“
    Damit dreht er sich um und schlendert zum Ford. Ohne sich noch einmal umzublicken, steigt er ein, startet den Motor und fährt weg. Zufrieden schaut Diego dem Wagen hinterher, bis er hinter einer Kurve verschwindet. Ein leichtes Kribbeln breitet sich in seiner Magengegend aus. Spannung, Erleichterung und Optimismus. Gefühle, die er seit dem Verschwinden der
Alina
nicht mehr empfunden hat.
    Dann wandert sein Blick über den schmalen Strandstreifen, wo ein paar vereinzelte Sonnenanbeter hinter ihren Polyester-Windzelten Schutz vor den herumwirbelnden Sandwolken suchen. Draußen, hinter der Brandung, erkennt er zwei Kajaks, die geschmeidig durch die Wellen gleiten. Er zündet sich eine Zigarette an, rückt die Ray Ban auf der Nase zurecht und geht die wenigen Schritte zum Wasser hinunter.
    Einem spontanen Impuls folgend, zückt er sein Handy (das offizielle) und ruft Claire an. Sie geht nicht dran. Bevor die Mailbox anspringt, legt er auf. Er wird es einfach später noch mal versuchen. Mit dem Zeigefinger schnippt er die halb gerauchte Zigarette ins Meer und geht zurück zu seinem Wagen.
     
    * * *
     
    „Und?“ Mit forschendem Blick erkundet Doug Claires starren Ausdruck.
    „Und, was?“ Verständnislos schaut sie zu ihrem Chef, wischt sich dabei eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht. Wie er sie anstarrt! Sie hofft nur, dass ihm ihre geröteten Augen nicht auffallen. Nachdem sie Jack verabschiedet hat, ist sie zu ihrem Wagen gegangen, hat sich eingeschlossen und mit angezogenen Beinen auf der Rückbank zusammengerollt. Sie hat es noch einmal bei Dave probiert. Ohne Erfolg. Zweifel haben sie überkommen, ob sie je wieder seine Stimme hören würde. Und mit den Zweifeln kamen unkontrollierbare Tränen. So hat sie bestimmt eine Viertelstunde in dem stickigen Van zugebracht, ehe sie sich zusammengerissen hat, mit einem Taschentuch die feuchten Augen und Wangen abtrocknete und wieder ausgestiegen ist. Sie dachte gerade darüber nach Marc anzurufen, als sie Doug über den Parkplatz hat auf sie zukommen sehen.
    „Was hältst du von ihm?“ Er legt seine Hand auf

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