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Borderline ein Narco-Thriller

Borderline ein Narco-Thriller

Titel: Borderline ein Narco-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Habbe
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des Flughafens mit Blick auf den Stützpunkt. Er lehnt sich in seinem Sitz zurück und tippt die Wahlwiederholung von Claires Nummer ein. Dieses Mal hat er Erfolg.
    „Claire hier, hallo?“
    Er räuspert sich. „Hey Claire. Ich bin’s, Marc.“
    „Oh, hi.“
    „Ich … ich wollte nur fragen, ob es was Neues von Dave gibt?“
    Claire schweigt einen Moment, und Diego nutzt die Pause, um eine Zigarette aus der Tasche zu fummeln.
    „Nein, leider nicht.“ Sie hält inne. Dann: „Bei dir hat er sich auch nicht gemeldet?“
    Nein, wird er auch nicht mehr.
    „Nichts.“ Er seufzt. „Aber ich wollte noch was anderes.“
    „Nämlich?“
    „Wegen gestern. Also … ich würde dich gern wiedersehen.“
    Claires Antwort erfolgt unverzüglich.
    „Gern.“
    Bingo!
Ein erleichtertes Lächeln huscht über sein Gesicht. „Ich muss bis acht arbeiten. Was hältst du von einem Essen am Hafen?“
    „Point Loma? Beim Yachtklub?“
    „Klingt gut.“
    „Fisch oder Pizza?“
    „Was du magst.“
    „Okay. Pizza Nova, halb neun?“
    „Das machen wir.“
    Im Hintergrund redet jemand mit ihr. Sie deckt den Hörer ab.
    Während des folgenden Rauschens in der Leitung zündet Diego die Zigarette an.
    „Marc, entschuldige, aber ich muss zu einem Meeting.“
    Kein Problem. Ich war eh fertig.
    „Klar. Ich freu mich auf nachher.“
    „Ich mich auch. Bis dann.“ Damit legt sie auf.
    Diego schaut auf die Uhr. Fünf nach sechs. Lange wird er nicht warten müssen. Er tippt auf einen Schalter und stellt den Sitz zurück, lässt die Scheibe hinunterfahren und raucht halb liegend und mit geschlossenen Augen die Zigarette zu Ende.
     
    * * *
     
    Keine Stunde nach dem Treffen mit Avril betritt Lieutenant Patilla den Kommandostand in der Baracke seiner Aufklärungseinheit. Außer ihm befindet sich nur Martinez in dem fensterlosen und schallisolierten Raum. Bis auf das beständige Brummen der Klimaanlage dringt kein Laut in das Zimmer. Patilla nimmt neben dem Corporal auf einem der beiden Sessel am Steuerungsstand Platz.
    „Es ist soweit. Wir haben grünes Licht.“
    Martinez nickt, schaut dann zu Patilla rüber.
    „Das Feuerwerk erledigen wir jetzt, inklusive Rückkehr. Morgen Beladung mit zweihundert Kilo Ballast und Abflug neun Uhr abends.“
    „Verstanden.“
    „Wie ist die aktuelle Bewaffnung?“
    „Zwei lasergesteuerte Griffinbomben.“
    „Aktuelle Position?
    „Südlich von Tecate, auf dem Weg zur Grenze.“
    „Dann ändern wir die Koordinaten ein wenig.“ Patilla beugt sich über die Tastatur und liest von seinem Smartphone die Positionsdaten des Meth-Labors ab. Einhändig gibt er sie in die Tastatur ein und übergibt an den neben ihm sitzenden Martinez. Mit dem Joystick lenkt der die Drohne routiniert auf ihren neuen Kurs in Richtung Osten um.
    „Ankunft in zweiundzwanzig Minuten.“
    Stumm verfolgen die beiden Soldaten die Flugbewegungen auf zwei über ihnen angebrachten Bildschirmen. Neben den langsam nach rechts wandernden Kartenausschnitten flimmern die Luftaufnahmen aus der Bordkamera der über einer kargen Gebirgslandschaft operierenden Drohne.
    Mit einer nervösen Geste reibt sich Patilla übers Kinn. Er weiß, wenn ihre kleine Show gelingt, wird er sehr bald seine Koffer packen müssen. Immerhin mit fünfhunderttausend Dollar im Gepäck.
     

16. Kapitel
     
    Mit geringem Interesse klickt sich Claire durch die unzähligen Dokumente und Ordner, die der Stick auf ihren Rechner gespuckt hat. Statistiken, Reports, Prognosen.
    Obwohl sich ihre Stimmung nach Marcs Anruf merklich gebessert hat, gelingt es ihr nicht, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Sie bemerkt, dass sie sich mehr Gedanken um ihr Outfit für den Abend als um Drogenschmuggler an der Grenze zum nahen Mexiko macht.
    Schließlich beschließt sie entnervt, Jack die Arbeit machen zu lassen. Soll er sich doch mit den Zahlen auseinandersetzen und ihr später erzählen, was Sache ist.
    Kurz vor acht kramt sie aus den Tiefen der Schublade einen Lippenstift hervor und verschwindet damit auf der Toilette. Nachdem sie ihre Lippen in einem dezenten Rot bemalt und ihr schlichtes Top in Form gezupft hat, unterzieht sie sich im Spiegel einer kritischen Kontrolle. Zufrieden ist sie nicht. Sie zieht einen Schmollmund, tupft sich mit einem Kleenex die Lippen und rückt mit beiden Händen ihren BH zurecht.
    Schon besser.
     
    Sie erscheint einige Minuten zu früh am Hafen, schlendert zu einem der ins Becken ragenden Bootsstege. Dort lehnt sie sich mit den Armen auf die

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