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Borderline ein Narco-Thriller

Borderline ein Narco-Thriller

Titel: Borderline ein Narco-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Habbe
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Display des Transmitters. Nachdem er ihren Standort überprüft hat, hängt er sich den Trageriemen des Computers über die Schulter, schaltet die Lampe ein und geht über die von niedrigen Büschen bewachsene, sandige Ebene voran.
    Nachdem sie sich einige hundert Meter von dem Jeep entfernt haben, hält der Colonel an, dreht sich zu ihnen um und nestelt aus seiner Brusttasche eine Packung Zigaretten. Pablo gibt allen Feuer, und während sie rauchend in der Einöde stehen, schaltet Avril die Lampe aus.
    „Ist besser. Das Gerät soll uns ja ohne solche Hilfsmittel finden.“
    So verharren sie stumm und rauchend in der Dunkelheit. Mit den verstreichenden Minuten gewöhnen sich Diegos Augen langsam an die Umgebung. Obwohl der Mond nicht scheint, wird die Landschaft durch das Licht unzähliger Sterne in eine diffuse bleiche Dämmerung getaucht.
    „Dauert es noch…“
    „Sch!“ Avril legt den Zeigefinger an die Lippen, was Pablo den Rest seiner Frage verschlucken lässt. Sie horchen in die Nacht. Außer den Geräuschen ihres Atems ist es totenstill.
    Ein leichtes Rauschen dringt an Diegos Ohr.
Wohl der Wind
, denkt er, als Avril den Computer aufklappt und ihnen den Monitor zeigt. Neugierig beugen sich die drei über das dunkle Display, während es Diego scheint, als ob das Rauschen zunimmt. Der Wind kann es nicht sein, dazu ist der Klang zu dumpf. Jetzt sehen sie auf dem bisher schwarzen Bildschirm drei neongrüne dicht zusammengedrängt stehende Silhouetten, umgeben von losem Buschwerk und viel Sand.
Ein Nachtsichtgerät
, denkt Diego, als der Colonel einen Schalter betätigt. Sofort wechselt der Bildschirm die Farbe, und sie blicken auf eine in bläulichen Farben changierende Fläche, in deren Mitte orangerot die drei Gestalten stehen. Abwechselnd zoomt die Kamera heran und wieder weg. Das Rauschen hat sich zu einem konstanten Brummton gewandelt, der unsichtbar über ihren Köpfen schwebt.
    Ein mulmiges Gefühl beschleicht Diego, dem die Szenen aus dem Videoclip noch deutlich vor Augen stehen.
    „Nur gut, dass die keine Raketen dabei haben“, bemerkt Avril trocken und klappt den Rechner wieder zu. Suchend blicken Diego und Pablo nach oben. Das Brummen hat sich noch einmal verstärkt, als sie einen Schatten erkennen, der sich vielleicht zwanzig Meter von ihnen entfernt dem Boden nähert. Jetzt sehen und hören sie die Rotoren der Drohne, die da bereits mit einem kratzenden Geräusch auf dem sandigen Boden aufsetzt. Die Rotorblätter drehen ihre letzten Runden, während Avril in geduckter Haltung auf das hubschrauberähnliche Gerät zuhastet. Mit etwas Abstand folgen Diego und Pablo zu dem grau angestrichenen Konstrukt, das wie ein Raumschiff vor ihnen thront.
    „Darf ich vorstellen“, der Colonel klopft stolz gegen die metallene Außenhülle des Helis. „Mister Fire Scout MQ-8D, erbaut von unseren Freunden bei Northrop Grumman.“ Er strahlt das Gerät mit seiner Taschenlampe an.
    Diego tritt neben ihn, lässt seinen Blick fasziniert über die Drohne schweifen. Sie ragt etwa drei Meter in die Höhe, ist schlank und lang gebaut. Vielleicht acht Meter lang, schätzt er. Unter der Nase ist eine klobige Kameraeinheit mit diversen Optiken angebracht, Antennen ragen über die gesamte Hülle verteilt aus dem Rumpf. Über den metallenen Standfüßen sind zwei Stummeltragflächen, auf denen jeweils eine lang gestreckte, torpedoförmige Transportkapsel befestigt ist. Avril hantiert an den Verschlüssen einer von ihnen herum und öffnet sie mit wenigen Handgriffen. „Helfen Sie mir mal.“
    Zusammen heben sie die schwere Kapsel von der Tragfläche und lassen sie vorsichtig zu Boden. Sie wiegt bestimmt zwei Zentner. Mit einem spitzen Schlüssel öffnet Avril die Spitze, die er zur Seite klappt. Dann greift er hinein und zieht einen Plastikschlauch heraus. Er zückt ein Messer und schneidet die Hülle der Länge nach auf. Heraus quillt ein feines helles Pulver.
    „Maismehl. Hundertfünfundzwanzig Kilo“, verkündet er zufrieden. „In jeder der beiden Boxen. Macht zweifünfzig je Flug. Eine Tonne bei vier Touren.“ Er hebt die nun leichte Box wieder an und befestigt sie an ihren Halterungen. Dann tritt er einen Schritt zurück und hält den Kameras seinen gehobenen Daumen entgegen. Augenblicklich starten die Rotoren und lassen die Drohne emporschweben. Nach weniger als zwanzig Sekunden ist der Spuk vorbei.
    Andächtig blickt Diego in die Richtung, in die der Heli verschwunden ist. Wie es aussieht, sind die dreißig

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