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Borderline ein Narco-Thriller

Borderline ein Narco-Thriller

Titel: Borderline ein Narco-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Habbe
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Grenze begleiten.“
    „Dann auf.“ Er steigt ein, und sie brausen in Richtung Grenze davon.
    Bei einer Tankstelle in Sichtweite zum Grenzübergang stoppt Ramirez den Tahoe und steigt aus. „Señor, Sie kennen den Weg?“
    „Ja, immer weiter nach Norden.“ Damit winkt er dem Soldaten zu, setzt sich hinter das Lenkrad und reiht sich in die kurze Schlange der Autos vor dem Übergang.
     
    * * *
     
    Die letzten Anzeichen von Zivilisation haben sie vor über einer Stunde hinter sich gelassen. Seitdem lenkt Pablo den Pick-up durch das hügelige südliche Arizona.
    Ab und zu schaut Diego auf die karge, sich links und rechts von ihnen ausbreitende Landschaft, dann widmet er sich wieder der Pistole, die Pablo ihm von seinem Treffen mit Sanchez’ Jungs in Phoenix mitgebracht hat. Zuerst war er alles andere als begeistert von der Idee, Waffen im Auto durch diese von DEA, Highway Patrol und Grenzschutz überfrequentierte Gegend zu kutschieren. Allerdings belehrte ihn Pablos Einwand, dass sie die kommende Nacht im Besitz von Kokain im Wert von über drei Millionen Dollar verbringen würden, eines Besseren.
    Ein Piepton des GPS-Geräts kündigt die Stelle an, an der sie den 86er Highway verlassen müssen. Obwohl er erst vor wenigen Tagen an demselben Ort abgebogen ist, erkennt Diego die Abzweigung nicht wieder. Zu austauschbar erscheint die Landschaft.
    Grob schaltet Pablo aus hohem Tempo runter, und so preschen sie mit rutschenden Reifen auf die Staubpiste, die bergan nach Norden führt. Nach etwa einem Kilometer gelangen sie an ein geschlossenes Gatter.
Merkwürdig
, denkt Diego, der sich nicht erinnern kann, das Hindernis auf seiner letzten Fahrt bemerkt zu haben.
    Kaum hat Pablo seine Fahrt verlangsamt, treten aus den Gebüschen links und rechts von ihnen vier vermummte Gestalten, ihre AKs im Anschlag. Diego greift dem nach seiner Waffe fassenden Pablo in den Arm. Was soll er damit schon ausrichten?
    Dann betätigt er den Fensterheber und hebt beschwichtigend die Hände. Starr geradeaus blickend sieht er aus dem Augenwinkel, wie ihn die beiden Männer auf seiner Seite mustern, dann leise etwas untereinander bereden. Während Pablo ununterbrochen leise vor sich hin flucht, bemüht sich Diego, ruhig zu bleiben, normal zu atmen. Schließlich, nach endlos langsam verrinnenden Sekunden, lassen die Maskierten ihre Gewehre sinken.
    „Señor Diego?
¡Perdón!
Wir haben Sie nicht erkannt.“
    Diego hat Mühe, dem fast unverständlichen Dialekt zu folgen. Er schaut auf die schartigen Läufe der Gewehre und die sonnengegerbten dunkelbraun gefärbten Hände, die sie halten. Er bezweifelt sehr, das Seal-Kommando vor sich zuhaben. Eher eine Gruppe einheimischer Indianer, die sich als Wachen für den Colonel ein paar Dollar oder Gramm dazuverdienen.
    „Geht doch“, flüstert er Pablo zu, als das Tor vor ihnen geöffnet wird. Aber er spürt auch den Stoff des Hemdes, das trotz der durch die Klimaanlage heruntergekühlten Luft nass geschwitzt an seinem Rücken klebt.
     
    Kurz darauf erreichen sie die Ruinen des Gehöfts, in dem Diego beim letzten Mal mit dem Colonel gewartet hat. Jetzt finden sie es bis auf einige in ihre Höhlen huschende Taranteln öde und verlassen vor.
    Während sich Pablo auf die Ladefläche zurückzieht und seine Waffe ölt, schnappt sich Diego ein Wasser aus der Kühlbox, dazu den Rest eines Chicken-Wraps und fährt seinen Sitz zurück. Langsam auf der trockenen Teigrolle herumkauend, stellt er sich auf eine längere Wartezeit ein.
     
    * * *
     
    Knirschend rollen die grobstolligen Reifen des Tahoes durch den tiefen Sand, während Avril leise fluchend einen Weg durch das Labyrinth aus Erdhügeln, tückischen Gräben und dichtem Gestrüpp sucht. Mit einem kurzen Blick auf sein GPS versichert er sich, dass er noch auf dem richtigen Weg ist, als er hinter einer Reihe Saguaros ein metallisches Blitzen zu erkennen meint. Sofort stoppt er den Wagen und sucht die Stelle mit dem Fernglas ab. Er hat sich nicht getäuscht, denn er nimmt die Silhouetten zweier abgestellter Autos in der flimmernden Hitze wahr.
    Mit der schussbereiten Beretta neben sich lenkt er den sperrigen Wagen auf die Kakteen zu, hält kurz davor an.
    Er lässt die Seitenscheibe herunterfahren und lauscht angestrengt hinaus. Mit Ausnahme des durch das Buschwerk wehenden Windes ist es still.
    Da lässt ihn ein metallisches Klicken nah an seinem Kopf erstarren. „Ganz ruhig, Colonel“, flüstert ihm ein Unbekannter leise ins Ohr, legt dabei die

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