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Borderline ein Narco-Thriller

Borderline ein Narco-Thriller

Titel: Borderline ein Narco-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Habbe
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Hand fest auf Avrils linke Schulter.
    Mit unbewegter Miene dreht er den Kopf langsam nach links und schaut direkt in den Lauf einer großkalibrigen Pistole. Dahinter visiert ihn aus einem bärtigen sommersprossigen Gesicht ein wachsames Paar grünblauer Augen. Ein kühles Lächeln huscht über das Gesicht.
    Avril scheint, dass er sein Ziel gefunden hat.
     
    Nachdem er aus dem Ford gestiegen ist, gehen sie gemeinsam zu den anderen Autos, wo sie die restlichen vier Männer auf einer Pritsche sitzend vorfinden. Aufmerksam lässt Avril den Blick über jeden der Soldaten schweifen. Alle tragen zu Cargohosen und kurzärmeligen Shirts, schwere knöchelhohe Stiefel und schwarz getönte Sonnenbrillen. Dazu Mützen und Caps diverser Art. Wie sie da sitzen, von unterschiedlicher Statur und Gewichtsklasse, mit raspelkurzen oder schulterlangen Haaren und ihren bärtigen Gesichtern, sehen sie mehr nach einer Ansammlung von Football-Fans bei einer Pre-Match-Feier als ein Team kampferprobter Elitesoldaten aus. Ernst erwidern sie seinen Gruß, wenden sich dann wieder ihren auf den Knien balancierten, mit einer pastaähnlichen Pampe belegten Tellern zu.
    Avril verzieht den Mund und nimmt
Nummer Eins
, den Anführer des Seal-Teams, den der ihn willkommen geheißen hat, beiseite. „Ich will, dass sie in neunzig Sekunden hier bereitstehen.“ Dabei zieht er mit dem Fuß eine Linie in den Sand und tippt auf den Startknopf seiner Stoppuhr.
    Da hat sich Nummer Eins bereits umgedreht und den Befehl in die Runde geraunt. Der eben noch äußerlich so lockere Haufen verwandelt sich im Nu in eine Reihe blitzschneller Bewegungen. Geschmeidig springen die Männer von der Ladefläche, sortieren dabei mit raschen Handgriffen ihre Ausrüstung. Eine Darbietung ruhiger Eleganz, die Avril staunend zusehen lässt. Als die Gruppe entlang der Linie Aufstellung genommen hat, stoppt Avril die Zeit. Achtundsiebzig Sekunden.
    „Zufrieden?“, fragt ihn der Anführer.
    „Absolut.“
    Mit konzentrierter Miene mustert er die Männer. An Schuhen, Hose und Shirts hat sich nichts geändert. Hinzu gekommen sind Einsatzjacken und schmale Kevlarwesten. Dazu auf die schweren Rucksäcke gebundene Helme mit Nachtsicht- und Funkgeräten und natürlich ihre Waffen. Waffen aller Art, Einsatzgebiete und Kaliber. I
rgendwelche Gangs aus Phoenix, die Peredos oder Sinaloas, sollten alle kein Problem darstellen
, denkt Avril zufrieden.
Mit dieser Eskorte käme er wahrscheinlich bis ins Oval Office.
     

36. Kapitel
     
    „Wenn ich danach ins Wasser springen kann, geht’s.“ Claire fährt sich durch die feuchten Haare und lässt ihre Sporttasche neben den Stuhl fallen.
    Sie war früh dran und entschloss sich angesichts des wolkenlosen Himmels, eine kurze Strecke im Meer zu schwimmen. Unter einer der öffentlichen Duschen wusch sie sich danach das Salz von der Haut, trocknete sich ab und sonnte sich in der restlichen halbe Stunde auf ihrem Handtuch.
    Als es Zeit war, ging sie mit einem ordentlichen Hungergefühl rüber zur
Sandbar
, wo sie Ben hinter dem Tresen stehen sah. Stolz zeigte er auf ein hinter ihm an der Wand lehnendes Board, was sie mit einem erhobenen Daumen quittierte. Als er fragend auf die Tequilaflasche in seiner Hand schaute, schüttelte sie schmunzelnd den Kopf und ging zu dem Vierertisch an der Balustrade, wo Jack sie bereits erwartete.
    „Andauernd laufen und schwimmen? Käme mir nicht in den Sinn.“ Zwinkernd streicht sich Jack über seinen Bauch, wird aber gleich wieder ernst. „Wie versprochen habe ich mich auf die Suche nach Remosa gemacht.“
    „Und?“ Claire legt die Speisekarte beiseite.
    „Bei uns und den Kollegen liegt nichts gegen ihn vor.“
    „Okay.“
    „Wer ist der Mann überhaupt?“
    Claire atmet tief durch. Sie hat die Frage erwartet. Und sie hat sich entschieden, Jack die Geschichte mit Marc zu erzählen. Und die ihrer Entführung. Vorher braucht sie jedoch unbedingt etwas zu essen. Ungeduldig winkt sie Ben hinter dem Tresen hervor. „Ben, zwei Fischtacos mit Avocado. Und eine große Coke.“
    Sie wirft einen Blick auf Jack, der wild durch die Karte blättert. „Und du?“
    „Für mich einen Cheeseburger.“
    „Nichts zu trinken?“
    „Doch, klar. Ein Miller Light.“
    Claire wartet, bis Ben wieder verschwunden ist, und fängt dann bei Dave und der
Alina
an.
     
    * * *
     
    Die Dämmerung hat bereits eingesetzt, als die beiden Wartenden die sich nähernde Fahrzeugkolonne hören. Es dauert nicht lange, und auch Diego stellt

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