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Borlik, Michael - Scary City 3 - Der Bezwinger der Dämonen

Borlik, Michael - Scary City 3 - Der Bezwinger der Dämonen

Titel: Borlik, Michael - Scary City 3 - Der Bezwinger der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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Fenster. Die Sonne ging gerade über Berlin auf und tauchte die Häuser und Straßen in ein flammendes Orange, sodass es fast aussah, als stünde die ganze Stadt in Flammen. Mats ließ die Stirn gegen die Scheibe sinken. Dies war sein Zuhause. Sein Berlin, über dessen Schicksal er heute entscheiden würde.  

 
    Es war Vormittag und dunkle Wolken brauten sich über Berlin zusammen. Was mehr als ungewöhnlich war, weil die Stadt zum einen seit Wochen von einer Hitzewelle heimgesucht wurde und zum anderen durch den Wetterdienst Sonnenschein vorausgesagt wurde.
    Seit zwei Stunden hielten sich Mats, Lucy und Tic in Mr Myrddins Suite auf, die er mithilfe seiner Magie in ein altmodisches Alchemistenlabor verwandelt hatte, und warteten darauf, dass es Zeit zum Aufbrechen wurde. Mats saß an einem Holztisch, der etliche Kratzer und Dellen besaß, was auf jahrelangen - oder in Mr Myrddins Fall - gar auf jahrhundertelangen Gebrauch hinwies. Ganz in seiner Nähe stand die Arguspflanze, die Mats schon bei seinem ersten Besuch aufgefallen war und die ihm jetzt mit ihren Augen abwechselnd zuzwinkerte, als wollte sie ihn aufmuntern.
    »Mann, Mann, Mann, was zieht ihr nur für Gesichter«, schimpfte Tic, der mit hinter dem Rücken verschränkten Armen auf dem Tisch auf und ab lief. »Ihr solltet vielmehr bester Laune sein. Heute ist der Tag, an dem wir Vlad so richtig in den Hintern treten werden. Jawohl!«
    Mats war sich sicher, dass der Feenmann diese Show nur für ihn abzog. »Was macht dich so sicher, dass es nicht umgekehrt sein wird?«, fragte er gereizt.
    »Weil wir nun mal die Guten sind!«Tic stemmte die Hände in die Seiten.
    »0 ja, ich vergaß. In dem Fall können wir natürlich unmöglich verlieren«, brummte Mats und wandte den Blick Excalibur zu, das neben ihm auf dem Tisch lag. König Artus war auch einer von den Guten gewesen, und trotzdem wurde er am Ende von seinen Feinden geschlagen.
    »Noch eine Stunde«, stellte Lucy mit einem Blick auf die Uhr fest. Sie war ebenfalls bewaffnet. Mit dem Schwert aus dem Antiquitätengeschäft ihres Vater, der davon mit Sicherheit nichts ahnte. »Nur für den Fall, dass Vlad zu betrügen versucht«, hatte sie ihnen bei ihrer Ankunft erklärt.
    Mats wusste, dass Lucy mit dem Schwert umgehen konnte, schließlich hatte er mit eigenen Augen gesehen, wie sie damit einer Mumie den Kopf abgeschlagen hatte. Trotzdem wäre es ihm lieber, sie würde hier im Hotel auf seine Rückkehr warten. Aber das konnte er vergessen. Lucy war ein Dickkopf. Sie würde mit ihm gehen. Ebenso wie Tic. Er wünschte nur, Farid wäre auch mit von der Partie. Er hatte diese ansteckend gute Laune, der man einfach nicht widerstehen konnte. Aber bis er wieder aus dem Krankenhaus käme, würde noch eine Weile vergehen.
    »Tee?«, fragte Mr Myrddin, als der Steingnom mit einer dampfenden Kanne auf den Tisch sprang. »Er hat extra lange gezogen und somit eine beruhigende Wirkung.«
    Mats und Lucy lehnten ab, nachdem der Gnom die Tasse des Zauberers damit gefüllt hatte. Der Tee besaß die Farbe eines verunglückten Chemieexperiments und roch auch so.
    Gegen Viertel nach elf zuckte der erste Blitz über den Himmel, gefolgt von einem Grollen, das in Mats' Ohren wie ein bitterböses Lachen klang. Anscheinend war er nicht der Einzige, der das so empfand, denn Lucy, Tic und Mr Myrddin waren bereits auf dem Weg zum Fenster. Mats folgte ihnen und musste beim Anblick des Himmels erst einmal schlucken. Die Wolken vom Morgen hatten sich zu einem pechschwarzen Sturmgebirge ausgewachsen, durch dessen Schluchten ein unheimliches Wetterleuchten flackerte.
    Mr Myrddin riss das Fenster auf.
    Mats trat neben ihn. Die Luft roch nach Elektrizität. Und er glaubte Schatten durch die Sturmwolken jagen zu sehen, die ihn an die Riesenfledermäuse aus dem Loch erinnerten. Vielleicht war es aber auch nur Einbildung. Als kurz darauf der nächste Blitz den Himmel erleuchtete, setzte ein sintflutartiger Regen ein, sodass der Zauberer das Fenster rasch wieder schloss. Tropfen, groß wie Pflaumen, trommelten gegen das Glas.
    Mr Myrddin fuhr sich über seinen Bart. »Das ist kein natürliches Gewitter. Da ist Magie im Spiel.«
    »Dann kann es nur Vlad sein«, sagte Lucy.
    »Was hat dieser elende Wurm jetzt schon wieder vor?«, schimpfte Tic und streckte der Augenpflanze die Zunge heraus.
    »Ich weiß es«, sagte Mats.
    Seine Freunde wandten ihm die Gesichter zu.
    »Ich habe Vlad gezwungen, an die Oberfläche zu kommen, weil ich mir davon einen

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