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Bosmans/Deleu 02 -Totenspur

Bosmans/Deleu 02 -Totenspur

Titel: Bosmans/Deleu 02 -Totenspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Deflo
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Freundin stieß ihn grob an, worauf er übertrieben laut »Autsch!« rief und dann dem kichernden Baby, das ihn mit großen Augen musterte, über das Köpfchen streichelte.
    Deleu ahmte mit der rechten Hand eine Pistole nach, zielte auf Rutger und tat so, als drücke er den Abzug. Da sagte Nadias Freund: »Hast du vielleicht was von den Stones da anstatt dieses Gejaule?«
    Der Ermittler empfand eine plötzliche Sympathie für diesen grobschlächtigen, ungehobelten Bären und hoffte das Eis bald zu brechen.
     
    Als Nadia eine ganze Weile später wieder an der Reihe war, die noch immer putzmuntere Charlotte auf den Schoß zu nehmen, sagte Rutger, ganz offensichtlich schon angeheitert, zu Deleu: »Echt, du fährst eine Harley? Eine Harley – du?«
    »Sehe ich denn so spießig aus?«, fragte dieser gespielt gekränkt zurück.
    »Los, Kumpel, wo steht das Ding?«, fragte Rutger und wischte sich den fettigen Dreitagebart mit dem Handrücken ab.
    Noch bevor Deleu reagieren konnte, sah sein Gast sich schon überall suchend um, bis er die Tür zur Garage entdeckte. Er ließ die Fonduegabel fallen und ging schnurstracks darauf zu.
    Ein wenig abfällig sagte er: »Die steht doch bestimmt ordentlich in der Garage? Mit einer Plane drüber. Schönwetterfahrer, was? Harley-Fahrer sind doch sowieso keine richtigen Biker. Wenn du mit so einem Ding zur Arbeit müsstest, bräuchte man nur der Ölspur zu folgen. Und den Teilen, die durch die Vibration von der Kiste abfallen.«
    »Wie du meinst«, antwortete der Ermittler pikiert und setzte sich provokativ wieder hin.
    Rutger starrte ihn einen Moment erstaunt an und brach dann in schallendes Gelächter aus, woraufhin Charlotte prompt zu weinen anfing. Nadias vernichtender Blick prallte an Rutgers Rücken ab. Er und Deleu waren bereits auf dem Weg in die Garage.
    Barbara hörte noch, wie ihr Mann zum x-ten Mal erklärte, dass die Sache mit dem Ölverlust ein Ammenmärchen sei und lediglich die Kette ständig vom Kurbelgehäuse aus mit einem Öltropfen geschmiert würde.
    »Grobian!«, zischte Nadia und legte das strampelnde Baby vorsichtig in Barbaras sichere Hände. »Du übernimmst jetzt wohl besser wieder.«
    »Bist du noch nicht so weit, oder wollt ihr keine Kinder?«
    »Ach doch, ich hätte schon gerne welche. Aber Rutger hat noch zu viele Flausen im Kopf.«
    »Wie alt bist du eigentlich, Nadia?«
    »Fast fünfundzwanzig.«
    »Und, wie gefällt dir die Arbeit? Bestimmt bist du gerade erst mit der Uni fertig.«
    »Es macht mir schon Spaß. Ich bin froh, dass ich mein Wissen endlich in die Praxis umsetzen kann.«
    »Manchmal ist es ganz schön hart«, seufzte Barbara.
    »Dirk wurde schon zwei Mal schwer verletzt. Und dann diese schrecklichen Fälle, mit denen ihr euch beschäftigen müsst. Ich darf gar nicht daran denken. Andererseits: Irgendjemand muss es ja tun.«
    »Stimmt, irgendjemand muss es tun. Und dass es ein gefährlicher Beruf ist, dessen bin ich mir bewusst. Viel größere Sorgen mache ich mir um Rutger, der ist ein richtiger Draufgänger. Wie der manchmal mit seiner Kawa durch die Gegend heizt … Aber wehe, ich sage auch nur einen Ton.«
    »Ja, damit gießt man bloß Öl ins Feuer«, pflichtete Barbara ihr bei, »das kenne ich. Obwohl Dirk vorsichtig fährt. Ich glaube, er kann mit der Maschine gar nicht richtig umgehen.«
    »Dann hoffe ich, dass Rutger ihn nicht zu einer Spritztour überredet …«
    »Darauf geht Dirk sicher nicht ein, schließlich hat er was getrunken …«, antwortete Barbara, doch ihreletzten Worte gingen in dem ohrenbetäubenden Lärm zweier startender Motorräder und dem Gebrüll von Charlotte unter, die heftig erschrocken war.
    »Verdammt!«, fluchte Barbara.
    Nadia zuckte nur gottergeben mit den Schultern.

13
     
    »War Nadine Versluys lesbisch, Jos?«, fragte Deleu und legte dabei die Füße nachlässig auf dessen Schreibtisch.
    Sein Chef bedachte ihn für sein dreistes Benehmen mit einem vernichtenden Blick, was den Ermittler jedoch nicht dazu bewog, seine bequeme Position aufzugeben.
    »Nicht, dass ich wüsste, aber hundertprozentig sicher können wir nicht sein. Sie war eine Einzelgängerin, die sich zwar regelmäßig auf allerlei Jetset-Partys blicken ließ, aber keine feste Beziehung hatte. Ihr Nachbar behauptet also, er habe mehrmals einen BMW mit Diplomatenkennzeichen vor der Tür stehen sehen?«
    »Genau«, antwortete Nadia Mendonck mit Nachdruck, als wolle sie dieses Gespräch unter Männern ein- für allemal beenden. »Der Wagen

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