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Bosmans/Deleu 02 -Totenspur

Bosmans/Deleu 02 -Totenspur

Titel: Bosmans/Deleu 02 -Totenspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Deflo
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gehört einem gewissen Robert Pardon, einem führenden Politiker der Sozialistischen Partei. Wir haben bisher nichts Kompromittierendes über ihn herausgefunden, wederin unseren Akten noch im Zuge von Recherchen bei der Opposition.« Ihr anschließendes Zwinkern wirkte dennoch ein wenig zu dick aufgetragen.
    Bosmans hob mahnend die Augenbrauen, schenkte sich kopfschüttelnd noch einen Schuss Armagnac ein und hielt Deleu einladend die halb volle Flasche hin.
    »Für mich nur einen ganz kleinen«, sagte Nadia Mendonck lakonisch.
    »Ich hoffe, Sie haben nicht zu viel Staub aufgewirbelt. Ein Gläschen hiervon würde sonst wohl nicht reichen, um die Gemüter zu beruhigen«, erwiderte Bosmans grinsend.
    Die Angesprochene zuckte mit den Achseln.
    »Laut Laborbericht haben sich im Abfluss des Waschbeckens Barthaare befunden, und die Toilettenbrille war mit Urinspritzern beschmutzt«, berichtete Deleu.
    »Das ist mir übrigens schon bei unserer Wohnungsbegehung aufgefallen. Also sind durchaus ab und zu Männer zu Besuch gekommen.«
    »Ich habe die Spritzer auf der Klobrille gar nicht bemerkt«, sagte Nadia Mendonck ein wenig pikiert.
    »Man darf dich wirklich nicht unterschätzen. Aber warum hast du mich nicht schon in der Wohnung darauf aufmerksam gemacht?«
    »Hätten Sie denn sofort gesehen, dass es Männerurin war?«, fragte Bosmans ziemlich direkt.
    »Nein, aber Frauen urinieren nur selten auf die Klobrille«, antwortete die junge Kollegin schroff. Sie fühlte sich schon wieder auf den Schlips getreten. »MeinFreund tut so was übrigens auch nicht«, fügte sie noch hinzu. »Der muss sich nämlich hinsetzen. Sauerei auf der Klobrille gibt’s bei mir nicht.« Selbstbewusst sah sie von Bosmans zu Deleu und wieder zurück.
    Die beiden Männer warfen sich einen vielsagenden Blick zu und mussten sich krampfhaft das Lachen verkneifen.
    Nadia spürte das und flüsterte erbost: »Männer … allesamt Machos!« Gekränkt wandte sie sich ab.
    »Also waren die Flecken auf Rutgers Boots doch Ölflecken!«, prustete Deleu los.
    Nadia wartete geduldig, bis sein Lachanfall vorbei war, und fragte dann knochentrocken: »Und wer soll Robert Pardon beschatten?«
    »Der Auftrag ist bereits vergeben«, sagte Bosmans, der überraschend schnell die Beherrschung wiedergewann.
    »Pierre und Jef Vanderkuylen sind schon unterwegs. Sie wechseln sich ab, rund um die Uhr.«
    »Woher wussten Sie denn, dass …?«
    »Dirk hat mich vom Handy aus angerufen«, antwortete Bosmans, woraufhin Nadia Mendonck ihrem Kollegen einen Blick zuwarf, der selbst eine Giftschlange ins Bockshorn gejagt hätte. Mit einem Ruck drehte sie sich um und starrte das Bücherregal an, dessen Bretter sich im Laufe der Zeit unter der verstaubten Enzyklopädie durchgebogen hatten.
    »Entschuldige«, sagte Deleu, und es klang aufrichtig. Vorsichtig berührte er ihre Schulter. »Du hast recht, Nadia, das war nicht richtig. Aber es hat nichts damitzu tun, dass du eine Frau bist. Kollegiale Zusammenarbeit war noch nie meine Stärke. Ich verspreche, dass ich mir in Zukunft mehr Mühe geben werde. Okay?«
    »Entschuldigung angenommen«, antwortete Nadia. Noch während sie in die ausgestreckte Hand des Ermittlers einschlug, sagte Jos Bosmans: »Eben habe ich mit Monsieur Lacante gesprochen, dem Chef der Sûreté. Allerdings hat er nicht sonderlich viele Informationen in Zusammenhang mit der Brandstiftung vor drei Jahren rausgerückt. Dass er mich höchstpersönlich angerufen hat, verheißt im Übrigen nichts Gutes. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist den Franzosen vor drei Jahren bei den Ermittlungen ein kapitaler Fehler unterlaufen. Ich bleibe auf jeden Fall dran.«
    Das Telefon klingelte.
    »Bosmans!«, meldete sich der Untersuchungsrichter gewichtig wie immer.
    »Hm.«
    »Hm.« Er zog an der Zigarette, die er sich gerade angezündet hatte.
    »Verdammt noch mal, Vanderkuylen, das darf doch wohl nicht wahr sein!«, tobte er dann, strich sich verzweifelt über das schüttere Haar und biss sich auf den Zeigefinger.
    »Dann fahren Sie zu ihm nach Hause! Ja, natürlich jetzt sofort! Oder wollten Sie vorher noch mit dem Hund raus?«
    »Ja! Stellen Sie sich irgendwo unauffällig hin und observieren Sie das Haus!«
    Bosmans warf den Hörer auf den Apparat und fluchte ausgiebig. Dann warf er die zur Hälfte gerauchte Belga auf den Boden und zertrat sie wüst mit dem Absatz.
    Die fragenden Blicke der Anwesenden trugen nicht gerade dazu bei, seine Laune zu verbessern. Er zündete sich eine neue

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