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Bosmans/Deleu 04 -Todeswahn

Bosmans/Deleu 04 -Todeswahn

Titel: Bosmans/Deleu 04 -Todeswahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Deflo
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Lichtschalter!« Nadia zog zuerst den Pulloverärmel über ihre Hand, bevor sie den Schalter betätigte.
    Der Raum wurde in ein schwaches, gelbliches Licht getaucht. Einen halben Meter weiter versperrte eine Bretterwand den Durchgang. In das Holz und die angrenzende Mauer waren zwei Ringe eingelassen, die von einem schweren Hängeschloss zusammengehalten wurden.
    »Oh, mein Gott!«, rief Nadia Mendonck.

[home]
    Dienstag, 25 . November – 11  Uhr 44
    D er Bolzenschneider knackte das Hängeschloss mühelos, obwohl es äußerst solide war. Die Tür öffnete sich mit laut quietschenden Angeln, und der verborgene Raum gab seine Geheimnisse preis.
    Was Deleu zuerst auffiel, war der mit Müll übersäte Fußboden. Einwickelpapier, Essschälchen aus Pappe, Plastikbecher, Dosen und bedruckte DIN -A 4 -Blätter. In einigen Schälchen klebten Soßenreste.
    Fritten.
    Dann fiel sein Blick auf die Wände, die mit Alufolie ausgeschlagen waren. An einer Wand stand ein Tischchen mit einem Hocker davor. Auf dem Tisch: ein gelblich verfärbter PC , ein Papierstapel und Rollen mit Haushaltspapier, die meisten noch zu je sechs Stück verpackt. Unter dem Tisch stand ein Drucker.
    »Völlig paranoid«, stellte Deleu fest. Seine Worte klangen tonlos und hohl. Vorsichtig näherte er sich dem Computer.
    »Nadia, bitte ruf Jos an und lass die Spurensicherung anrücken.«

[home]
    Dienstag, 25 . November – 12  Uhr 15
    I n der kleinen Wohnung an der Ziekenliedenstraat erwachte Herman Verbist zähneklappernd aus seiner katatonischen Erstarrung. An seinen Händen klebte kalter Schweiß.
    Er atmete mehrmals tief ein und aus und ging zu dem PC , der in der Zimmerecke auf einem Schreibtisch stand.
    Er schluckte, presste die Lippen aufeinander, nahm mit eckigen Bewegungen Platz und schaltete den Computer ein. Dann klickte er eine kleine rote Blume in der Menüleiste von ICQ an.
    »Dreckige Lügnerin«, grollte er, als eine Liste mit an die fünfundzwanzig Namen erschien.
    »Und ich war angeblich ihre einzige Internetbekanntschaft. Ha! Männer, Männer und nochmals Männer.«
    Als ein Rascheln aus dem Karton drang, senkte er die Stimme.
    »Diese verlogene Hure!«
    Dreiundzwanzig der fünfundzwanzig Namen waren rot gefärbt. Obenan standen zwei blaue, was bedeutete, dass Jeffrey und Apache online und
visible
waren.
    Verbist wählte den Invisible-Modus. So konnte er sehen, wer online war, ohne dass die anderen ihn auf Anhieb wahrnahmen.
    Er klickte »Apache« an und tippte holprig die erste Nachricht.
    SANJANA He, alte Rothaut, wie geht’s?
    Kaum fünf Sekunden später erschien unten auf der Menüleiste ein kleiner gelber Umschlag.
    APACHE Hi, kleine Sandra … long time no see … bist du … hmmmm … busy *very big smile*
    Verbists Kiefermuskeln verkrampften sich, als er erwiderte:
    SANJANA Nö. Hab nur ein bisschen im Netz gesurft.
     
    APACHE Und ein bisschen rumgecybert, was?
     
    SANJANA *very big smile*
     
    APACHE Meine Frau ist nicht da und ich bin tierisch geil … Bock auf ein bisschen Spaß? LOL  … Was hast du an, Sandra, Baby? … :-))
     
    SANJANA Rat mal … smack, smack … XXX
     
    APACHE Hol deinen Vibrator, Sandra. Ich will ihn bis hierher brummen hören. Hast du immer noch kein Nude Pic?
    * smile* :-)) :-)) Hmm … Zensiert …
     
    Herman Verbist hatte einen grimmigen Zug um den Mund. Als hätte er in einen sauren Apfel gebissen.
    Wenn dieser Idiot glaubt, er könnte mit solchen Sprüchen eine Frau rumkriegen!
    Er dachte an die zarten Gedichte, die er für die billige Cyber-Hure komponiert hatte.
    Ja, Sandra Janssens, seine große Internetliebe, war eine Cyber-Hure gewesen. Verbist knurrte und wischte sich weißen Schaum von der Unterlippe.
     
    APACHE Hmm … Komm schon, kleine Sandra, ich bin hart … XXX
     
    Herman Verbist ignorierte die Nachricht und klickte Jeffrey an.
     
    SANJANA Hi, Jeff. Alles klar?
     
    APACHE Hmm … ich streichle meinen Steifen … ganz langsam … berühr dich selbst, Sandra. Ich lecke deine Schenkel … deine weiche, feuchte Muschi … hmmm … XXXXXX
     
    JEFFREY Sorry, San, hab leider keine Zeit …
     
    APACHE Meine Lippen nähern sich deinen Schamlippen … aaaaah … so weich … hmmm …
     
    Verbists Finger hämmerten wie von selbst auf der Tastatur herum. Irgendwo in einer verborgenen Kammer seines Gehirns leuchtete ein rotes Licht auf.
     
    SANJANA Hey, Apache … go fuck yourself …

[home]
    Dienstag, 25 . November – 12  Uhr 21
    W ährend Verbist

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