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Bosmans/Deleu 05 -Schnitzeljagd

Bosmans/Deleu 05 -Schnitzeljagd

Titel: Bosmans/Deleu 05 -Schnitzeljagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Deflo
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in Antwerpen. Um halb drei … Okay … Aber pass auf, dass dir niemand folgt … Ja, Schätzchen. Natürlich liebe ich dich noch.
Don’t worry
 … Ja, ich weiß, Hildeke, aber erinner dich an unsere Vereinbarung. Erinner dich an das, was ich gesagt habe: Ich bin verheiratet und … Ja, ja. Okay, Schätzchen. Ich muss jetzt mal langsam los.
By the way
, ich würde es sehr begrüßen, wenn du keine unangekündigten SMS mehr schicken würdest … Wieso? Hildeke, erst letztens hat Gwenny mich gefragt, warum das Handy auf der Fensterbank ständig vor sich hin summt … Ja, Hilde …
Bye, pussycat. See ya tomorrow
. Zuiderterras. Ich kümmere mich um eine Reservierung, oder fahren wir direkt zum Carhotel, okay?« Vekenaars’ Blick bekam ein lüsternes Funkeln. »Was meinst du?« Er schaute in den Spiegel, richtete seine Krawatte mit dem Eaton-Logo und rieb sich mit dem Zeigefinger über die schimmernden Zähne.
    »Nicht in der Stimmung?
Don’t worry. I’ll bring you in the mood.
Wir treffen uns erst mal an der Zuiderterras und essen eine Kleinigkeit. Dann sehen wir weiter.«
     
    Während der Audi mit quietschenden Reifen aus der Parklücke schoss, überdachte Vekenaars seine Situation. Seine Affäre mit Hilde Plaetinck begann allmählich aus dem Ruder zu laufen – er hatte schon ein paar Mal erwogen, einen Schlussstrich zu ziehen.
    Erneut fuhr er sich mit den Fingern durch die wehenden Haare, und als er auf die Autobahn auffuhr, überließ er sich seinen Träumereien: Die ersten wilden Nachmittage mit Hilde im Carhotel. Mannomann. Supergeil und wunderbar anonym.
    Plötzlich klingelte sein Mobiltelefon erneut.
Gwenny, bitch!
    »Heelloo … Yes, honey. For sure … I am on the road, sweetie. Yeah. I will be home around six, don’t worry … No, baby. No, I have not been to any pub … Okay. Seeya soon, honeypie. Take care. Kissie, kissie …«
    Missmutig murmelte er:
»Life is a bitch and I married one«
, trat aufs Gaspedal und genoss die röhrenden PS seines Sportwagens.
    Wenn ich das mit Hilde beende, muss ich mich wieder auf die Suche machen. Dafür hab ich jetzt echt keine Zeit. Not now.
    »Tomorrow.
Carhotel.
Champagne, caviar and sex. Yesss!
 …
La vita è bella
,
Carolina
 …
La vida es bella, Manuela.«
    *
    Brüssel. In der Havenlaan, gut hundert Meter vor dem Café
Au point final
, zögerte Deleu. Er parkte seinen Golf etwa zehn Meter von dem Lokal entfernt, in dem Jozef Van Cleynenbreughel Stammgast gewesen war und wo nun eine zerschlissene schwarze Flagge aus dem Fenster hing.
    Als er ausstieg, schlug ihm die Kälte beißend ins Gesicht. Deleu schlug den Kragen hoch und lief eilig weiter. Ein wenig Atmosphäre schnuppern, das Lokalkolorit auf sich wirken lassen. Bosmans hatte sich nur mäßig für seinen Bericht über das Hexenritual interessiert und ihn gebeten, hier in diesem Café diskret ein paar Erkundigungen einzuziehen.
    Dirk Deleu suchte den Windschutz der einst herrschaftlichen, aber dann heruntergekommenen und inzwischen zu Wohnungen umgebauten Häuser auf und verlangsamte seine Schritte. Überall das gleiche Bild: Überquellende Müllsäcke und abblätternde Fassaden.
    Auf einem Stück Brachland zwischen zwei Häusern spielten drei marokkanische Jungen Fußball. Der Kleinste, ein Knirps von höchstens zehn Jahren, hielt sich ein Mobiltelefon ans Ohr. Als sie Deleu entdeckten, trat der Größte der drei, ein muskulöser Junge in einem fleckigen Pullover, den Ball hart in Deleus Richtung. Der Ball prallte gegen das Rad eines Lastwagens, der halb auf dem Gehweg geparkt war, und rollte ihm vor die Füße.
    Deleu stoppte den Ball, setzte einen Fuß darauf und grinste. Der Junge mit dem übergroßen Fila-T-Shirt über dem Pullover, der den Ball in Deleus Richtung gekickt hatte, kam misstrauisch näher. Die Arme weit gespreizt. Provozierend. Verächtlich. Er zog den Schirm seiner Baseballkappe mit YSL -Logo tiefer in die Stirn, hakte die Daumen in die Trainingshose und blieb etwa zwei Meter vor Deleu stehen. »Was willst du denn hier?«
    Deleu grinste weiterhin und ließ den Ball kurz auf dem Fuß tanzen. »Schon mal von Rob Rensenbrink gehört?«
    »Ha!« Der Junge schüttelte mitleidig den Kopf, drehte den Kappenschirm nach hinten und kam langsam näher. Deleu täuschte ein Dribbling nach links an und lief dann mit einem Übersteiger rechts an dem verblüfften Jungen vorbei – eine erstklassige Demonstration gekonnter Beinarbeit.
    Der Junge grinste breit und versuchte, Deleu den

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