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Bosmans/Deleu 05 -Schnitzeljagd

Bosmans/Deleu 05 -Schnitzeljagd

Titel: Bosmans/Deleu 05 -Schnitzeljagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Deflo
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breit.
    »Ich weiß nur eines, Jos Bosmans: Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde …« Deleu presste seine Fingerkuppen gegeneinander und betrachtete sie. Konzentriert und fest entschlossen, sich nicht mehr kalt erwischen zu lassen. Wenn Bosmans nicht auf seine Entdeckung reagierte, dann bedeutete das, dass er wahrscheinlich über der gleichen Idee brütete. »Was hast du herausgefunden?«
    »John Mispelters … Er lebt von seiner Frau.« Bosmans roch an seinen nikotingelben Fingern. »Wir haben die Bankkonten überprüfen lassen. Vor drei Jahren wurden ihm sämtliche Vollmachten entzogen, und seitdem besitzt der Kerl keinen roten Heller mehr. Er wohnt noch bei ihr, aber das ist auch schon alles.«
    »Wie etwa siebzig Prozent der männlichen Bevölkerung«, brummte Deleu. »Nichts Neues, wenn du mich fragst.«
    »Dirk, dieser Kerl wollte fort von seiner Frau, von dieser Hexe«, mischte Walter Vereecken sich in die Diskussion ein. »Wir haben Van Cleynenbreughels Frau noch mal auf den Zahn gefühlt, und die wusste zu berichten, dass ihre Freundin Hedwige mit ihrem ehebrecherischen Mann genau dieselbe Geschichte durchgemacht hat wie sie.«
    »Und deshalb hat Hedwige Van Cleynenbreughel wahrscheinlich einen höllischen Schreck eingejagt, als ihre Freundin Betty mit demselben Problem konfrontiert wurde.«
    »Dieser Kerl weiß echt nicht mehr ein noch aus.« Vereecken setzte noch einen drauf. »Übrigens hat er vor einiger Zeit bei einer anderen Bank, der BBL , ein Konto eröffnet und fünfzigtausend Euro in bar eingezahlt. Eigenhändig. Der Bankangestellte konnte sich an den Vorgang noch gut erinnern.«
    »Noch gut erinnern? Obwohl das schon so lange her ist und er den Mann noch nie zuvor gesehen hatte?«
    Vereecken kniff sich in die Nasenspitze und lächelte. »Das Geld stank. Es war sogar noch feucht. Diese Bankangestellten machen manchmal echt was mit. Der betreffende Sachbearbeiter erzählte mir, dass er ganz genau sagen könne, wo manche ältere Leute ihr Bargeld aufbewahren: Manchmal riechen die Scheine nach Waschpulver und manchmal nach frischer Erde, aber wenn der Fischhändler oder der Senkgrubenentleerer …«
    »Ja, ja. Ersparen Sie uns die Details«, unterbrach Bosmans seinen übereifrigen Ermittler.
    Vereecken schien den Faden verloren zu haben und schaute in alle Richtungen, nur nicht zu Bosmans.
»Bon. Enfin.
Das Eigenartige an dieser Geschichte ist jedoch die Tatsache, dass er das Geld zwei Monate später wieder abgehoben hat.«
    »Seltsam«, murmelte Deleu. »Wirklich seltsam. Ob der Kerl in irgendwelche krummen Dinger verwickelt ist? Vielleicht hat er ja noch weitere verborgene Konten. Geht’s hier um Geldwäsche?«
    »Nein. Wir haben uns bei allen Banken erkundigt, sowohl bei Privat- als auch bei Genossenschaftsbanken. Einfach überall. Der Kerl besitzt keinen roten Heller. Bei einem Notar wurde sogar ein Privatvertrag geschlossen, in dem steht, dass er alles verliert und für den Rest seines Lebens eine Unterhaltszahlung in Höhe von eintausend Euro pro Monat zu leisten hat, falls er Hedwige jemals sitzenlässt.«
    »Und nun erzählst du uns, dass die beiden Männer Kneipenbrüder waren«, warf Bosmans ein. »Wenn das kein Zufall ist …«
    Statt einer Antwort ließ Deleu den Kopf in die Hände sinken.
    Salz, Kerzen, Weihrauch … Wicca.
    Jos Bosmans schwieg. Die Körperhaltung seines Freundes war für ihn ein offenes Buch: Deleu dachte nach. Er versuchte, alle Informationen sorgfältig durchzugehen und Zusammenhänge zu erkennen, die viele Menschen einfach übersahen. Er drehte und wendete die Puzzleteile. Testete unlogische Konstruktionen. Das war seine große Stärke – seine intuitive Kraft.
    »Muriel Vandergoten. Salz, Kerzen, Weihrauch. Alles Gegenstände, die bei Wicca-Ritualen verwendet werden. Außerdem verdächtige Geldtransaktionen.« Deleu schlug mit der Faust auf den Tisch. »Verdammt noch mal, es ist alles so offensichtlich, und trotzdem haben diese Brüsseler Idioten nichts damit angefangen. Und die Fingerabdrücke, Jos. Auf dem Plastikbeutel, in dem Muriel Vandergotens Kopf lag, sind doch Fingerabdrücke gefunden worden, oder nicht? Die müssen wir mit den Fingerabdrücken von Hedwige und denen ihres Mannes vergleichen.« Vorsichtig stellte Deleu das leere Bierglas auf den Tisch und deutete darauf.
    »Was ist das für ein Glas?«
    »John Mispelters’ Fingerabdrücke«, erwiderte Deleu zerstreut.
    »Ach, und ich dachte schon, dass du inzwischen dein Bier überall mit

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