Bossing - wenn der Chef mobbt

Motive als Gegensatzpaare vorhanden und widersprechen sich somit auch mehr oder weniger stark.
    Im Rahmen des Machtmotivs geht es beispielsweise um das Streben, selbst zu führen oder geführt zu werden. Das heißt, ein Mensch mit einem starken Antrieb zu führen, hat immer auch einen Anteil des entgegengesetzten Pols, des Geführtwerden-Wollens. Obwohl also jeder Mensch in jedem dieser Motive eine charakteristische, individuelle Ausprägung besitzt, strebt er zuweilen auch in die gegenteilige Richtung. So wird auch der machtvollste Führer oder Entscheider dann und wann den Drang und die Freude am Geführt-Werden leben wollen, etwa in einer privaten Beziehung. Der bindungsfreudigste Teamplayer will mitunter dem Antrieb nach Eigenständigkeit nachgeben, der ausgeprägte Kämpfer seine Harmoniebestrebungen ausleben. Diese dynamische Darstellung der individuellen Motiv- und Persönlichkeitsstruktur in der MotivStrukturAnalyse MSA erklärt viele bisherige Widersprüche und Unklarheiten anderer Erklärungsmodelle.
    Ihr persönliches MSA-Motivprofil zeigt die individuelle Ausprägung und Struktur Ihrer Antriebe und Grundmotive. Sie beeinflussen die Zufriedenheit mit unserem Leben und auch die Leistungsbereitschaft. Lassen sich Arbeitsumfeld und private Umgebung so gestalten, dass man die persönlichen Wünsche und Sehnsüchte ausleben kann, ist man dauerhaft zufriedener und leistungsfähiger.
    Ein Mensch, der gern risiko-freudig lebt, kann am besten unter Druck denken; agiert ein anderer jedoch risiko-bewusst, so wird er seine intellektuellen Fähigkeiten am stärksten in einer angst- und stressfreien Umgebung nutzen.
    Mit der MotivStrukturAnalyse MSA gewinnen Sie also wertvolle Einblicke in Ihre Persönlichkeit: Wer sind Sie wirklich, was bewegt Sie im Innersten und wie motivieren Sie sich – und andere – dauerhaft am besten? Das Wissen um die eigenen Motive in ihrer komplexen Dynamik erleichtert berufliche und private Entscheidungsprozesse wie zukünftige Karriereschritte, die Übernahme einer Führungsposition, Lern- und Leistungsverhalten, das Kommunikationsverhalten, aber auch die Gestaltung privater Beziehungen.

    Überblick über die Motive und ihre Antriebe
Wissen
intellektuell
↔
pragmatisch
Prinzipientreue
prinzipienorientiert
↔
zweckorientiert
Macht
führend
↔
geführt
Status
elitär
↔
bodenständig
Ordnung
strukturiert
↔
flexibel
mat. Sicherheit
festhaltend
↔
großzügig
Freiheit
eigenständig
↔
teamorientiert
Beziehung
kontaktfreudig
↔
distanziert
Hilfe/Fürsorge
fürsorglich
↔
eigennützig
Familie
familienorientiert
↔
selbstbezogen
Idealismus
idealistisch
↔
realistisch
Anerkennung
sensibel
↔
selbstsicher
Wettkampf
kämpferisch
↔
ausgleichend
Risiko/Stress
risiko-freudig
↔
risikobewusst
Essen
genießerisch
↔
genügsam
körperliche Aktivität
bewegungsfreudig
↔
bequem
Sinnlichkeit
sinnlich
↔
sachlich
Spiritualität
sinnsuchend
↔
rational

    Die folgende Darstellung zeigt die beiden Ausprägungen der Grundmotive; machen Sie sich zunächst einmal damit vertraut.

    Die 18 Grundmotive mit den Ausprägungen
Grundmotiv
Charakteristik
Wissen
intellektuell
Freude am Denken an sich, Wissen sammeln, Intellektualität, neugierig sein, Dingen auf den Grund gehen
pragmatisch
Praktisch-Sein, nutzenorientiert denken und handeln
Prinzipientreue
prinzipienorientiert
Gesetzesorientierung, Loyalität, moralische Integrität, Tradition, Werte, Normen, Prinzipien schätzen und wahren
zweckorientiert
Auf ein Ziel orientiert, Loyalität nicht als Selbstzweck, Flexibilität in der Situation wichtiger als Werte, Normen, Prinzipien
Macht
führend
Einfluss bekommmen und ausüben, Führung übernehmen, Kontrolle über andere anstreben, Richtung bestimmen
geführt
Keine Macht ausüben, frei sein von Verantwortung für andere, Führung akzeptieren, ein- und unterordnen, dienstleistungsorientiert
Status
elitär
Gute Positionen anstreben, sich abheben durch Reichtum oder Titel, öffentliche Aufmerksamkeit und Ansehen suchen, Orientierung an Marken und Trends, sich der Elite zugehörig fühlen
bodenständig
Auf Gleichheit bedacht sein, wenig Interesse an öffentlicher Wahrnehmung, wenig Wert legen auf Titel oder Statussymbole
Ordnung
strukturiert
Nach Stabilität suchen, Klarheit und Detailgenauigkeit bei Abläufen und Strukturen schätzen, definierte Prozesse mögen; Konstanz wahren, Rituale pflegen
flexibel
Spontaneität schätzen, Regeln vermeiden oder umgehen, Versuche aus Strukturen auszubrechen,