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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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dem Glatteis ausgerutscht – er war da gewesen.
    Sie war im Pub gefallen oder jemand hatte sie gestoßen – und er war da gewesen.
    Und jetzt … hier …
    Wie sollte ein einzelner Mann eine Menge so kontrollieren können, dass ausgerechnet sie stürzte? Jeder andere aus der Menge hätte dabei auf die Gleise fallen können.
    „Moira, ist alles in Ordnung?“ fragte er, aber in seiner Stimme war keine Sorge zu hören, sondern Wut. Vielleicht sollte ja nicht alles in Ordnung sein.
    Sie löste sich aus seinem Griff. „Ja, danke. Mir gehts gut. Ich möchte nur fort von diesem Bahnsteig.“
    „Komm, wir gehen nach oben und nehmen ein Taxi.“
    Sie verließen die U-Bahn. Moira versuchte, ihr Zittern unter Kontrolle zu bringen und zu verhindern, dass sie ihre Gedanken und Gefühle verriet. Er hatte sie wieder am Arm gepackt. Sie wollte schreien und sich losreißen, aber sie sollte sich normal verhalten. Da er sie festhielt, spürte er, wie sie zitterte. Das war in Ordnung, immerhin hätte die Bahn sie köpfen können.
    Es war völlig normal, dass sie zitterte.
    Sie betraten die Straße und fanden sich in strahlendem Sonnenschein wieder. Danny schüttelte verständnislos den Kopf. „Jesus, Maria und Josef“, fluchte er. „Wo waren da eigentlich irgendwelche Angestellte der U-Bahn? Da müsste doch jemand sein, der einem solchen Gedränge ein Ende bereiten kann.“
    Sie sah ihn an und sagte: „Das lief alles innerhalb von Sekunden ab!“
    „Irgendwer hätte aufpassen müssen. Man sollte sie sogar anzeigen, dafür müssten Leute verhaftet werden.“
    „Welche Leute denn?“ fragte sie und sah ihn an. „Kein Mensch weiß, wer mit der Drängelei angefangen hat. Wen soll man da verhaften?“
    Er antwortete nicht, sondern nahm sie am Ellbogen und eilte mit ihr die Straße entlang. „Ich nehme an, dass wir drüben am Aquarium am ehesten ein Taxi finden“, sagte er.
    „Danny?“
    „Ja?“
    „Wieso warst du an der Haltestelle?“
    „Ich habe dich gesucht.“
    „Warum?“
    „Weil ich mir Sorgen um dich gemacht habe.“
    „Warum?“
    „Das ist ja wohl offensichtlich.“
    „Weil du meinst, dass ich in Gefahr bin? Du meinst, richtige Gefahr? Nicht diese ‚Halt den Mund und sprich kein Gälisch‘-Gefahr?“
    „Du scheinst in den letzten Tag immer wieder in irgendwelche gefährlichen Situationen zu geraten.“
    „Die sich aber alle erklären lassen. Ich bin auf dem Glatteis ausgerutscht, ich bin über meine Tasche gefallen, die mir irgendwie im Pub abhanden gekommen war. Und jetzt … eine Menschenmenge in der U-Bahn.“
    „Du hättest ums Leben kommen können.“
    „Diesmal ja. Aber du warst da, um mich zu retten. Irgendwie unglaublich.“
    Er sah sie von der Seite an. „Meinst du etwa, ich würde dich vor einen Zug stoßen?“
    „Davon habe ich kein Wort gesagt. Ich finde es nur unglaublich, dass du da warst. Wie konntest du nur auf den Gedanken kommen, in der U-Bahn nach mir zu suchen?“
    „Mal überlegen. Niemand wusste, wo du sein könntest. Deine Mutter hat heute Morgen davon erzählt, dass sich Brolin mit dir über ein Interview unterhalten wollte. Das da“, er zeigte auf die andere Straßenseite, „ist sein Hotel.“
    „Woher weißt du das?“ fragte sie.
    „Ich habe die Zeitung gelesen. Die ganze Stadt weiß, wo er abgestiegen ist. Dafür muss ich kein Sherlock Holmes sein. Und du auch nicht.“
    „Dein Timing war perfekt.“
    „Mein Timing war ein Geschenk des Himmels. Dieser fette Kerl hätte fast euch beide auf die Gleise befördert.“
    „Hör auf, er war ein Fremder, der versucht hat, mir das Leben zu retten.“
    „Ja, ja, ein anständiger Kerl, aber völlig unfähig.“
    Sie näherten sich dem Aquarium, wo sich Dannys Vermutung bestätigte. Eine ganze Reihe von Taxis war hier auf der Suche nach Kundschaft unterwegs. Er wollte eines anhalten, überlegte es sich dann aber anders. „Willst du zum Pub laufen? Oder sollen wir erst noch irgendwo was trinken?“
    „Nein“, sagte sie schnell. „Ich muss zurück. Ich muss noch arbeiten.“
    „Ja, stimmt, die Arbeit muss weitergehen.“
    Er hob den Arm, ein Taxi scherte aus und hielt direkt neben ihm. Er machte die hintere Tür auf, Moira stieg ein und rutschte durch, dann folgte Danny ihr. „Und was liegt an?“
    „Was?“
    „Du hast gesagt, du musst noch arbeiten.“
    „Ja.“
    „Also, was muss denn heute noch erledigt werden?“
    Sie hatte keinen Drehplan, doch während sie ihn ansah, kam ihr eine Idee. „Ich werde außerhalb der

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