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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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sie nur noch auf sich aufpassen.
    Und beten, dass ihr Bruder kein Terrorist war.
    Und Danny …
    Sie musste sich normal verhalten. Arbeiten, unter Leuten sein, so auftreten, als wüsste sie von nichts.
    Morgen Abend war die Totenwache. Im Pub würde es sehr voll werden. Sie musste ihrem Vater helfen, was zu ihren normalen Beschäftigungen zählte.
    Heute Abend … morgen Abend.
    St. Patrick’s Day.
    Sie war in Gedanken versunken und bemerkte nicht den Mann, der ihr in die U-Bahn folgte.

15. KAPITEL
    A uf dem Weg in die U-Bahn wunderte sich Moira wieder, wie viele Leute unterwegs waren. Sie fand einen freien Platz an der abgetretenen gelben Linie, die auf dem Bahnsteig verlief und den Sicherheitsabstand zu den Gleisen markierte. Sie wollte unbedingt die nächste Bahn nehmen, und dafür musste sie ganz vorne in der ersten Reihe stehen. Während sie dort stand, bemerkte sie eine Bewegung zwischen den Gleisen. Ein paar Ratten liefen dort hin und her. Sie überlegte, wie viele von ihnen wohl von den Bahnen überfahren wurden. Ihr taten die Geschöpfe Leid, auch wenn man ihnen nachsagte, sie würden Krankheiten übertragen.
    Sie hörte, dass sich eine Bahn näherte. Fast automatisch geriet die Menschenmenge in eine leichte Vorwärtsbewegung.
    Mit einem Mal schien es Moira aber gar keine so normale Bewegung mehr zu sein. Jemand schob sie auf die Gleise zu.
    „Hoppla, entschuldigen Sie“, sagte ein schwergewichtiger Mann, der hinter ihr stand und seinerseits nach vorne geschoben wurde.
    „Heh!“ rief eine Frau neben ihr aufgeregt.
    Moira versuchte, sich zwischen die beiden zu quetschen, da sie den Gleisen bereits gefährlich nah war.
    „Wer zum Teufel drängelt denn da so?“ rief ein anderer Mann wütend.
    Noch während er sprach, ging ein weiterer Ruck durch die Menge, als jemand versuchte, weiter nach vorn zu gelangen.
    „Halt!“ schrie die Frau ängstlich.
    Erneut ein heftiger Ruck. Moira hätte fast den Halt verloren. Sie klammerte sich am Mantel des Mannes zu ihrer Rechten fest und schaffte es, sich so vor dem Sturz über die Bahnsteigkante zu retten, doch die Wucht des nächsten Stoßes schickte sie zu Boden.
    Sie landete zur Hälfte auf dem Bahnsteig, doch ihr Oberkörper ragte über die Kante hinaus auf die Gleise.
    Sie lag da, unfähig zu atmen, unfähig sich zu bewegen. Sie sah wieder die Ratten, die hektisch hin und her rannten, da sich die Bahn näherte.
    Die Bahn fuhr ein! Natürlich! Sie versuchte aufzustehen und sah den Triebwagen, der mit großer Geschwindigkeit auf sie zuzurasen schien.
    „Zurück“, brüllte jemand hinter ihr mit bestimmendem Tonfall.
    Moira versuchte, ihr Gleichgewicht wiederzuerlangen.
    „Jesus!“ keuchte die Frau links von ihr.
    Der dicke Mann hatte sich hingekniet und versuchte, ihre Beine zu fassen zu bekommen, um sie auf den Bahnsteig zurückzuziehen.
    „Zurück!“ hörte sie wieder eine Stimme, und dann griffen mehrere Hände gleichzeitig nach ihr. Plötzlich wurde sie nach hinten gerissen, und fast im selben Moment ratterte die Bahn an ihr vorbei und kam mit kreischenden Bremsen zum Stehen. Moira fühlte den Luftzug, der so heftig und so nah war, dass sie das Gefühl hatte, einen Tornado erlebt zu haben.
    Das Haar wurde ihr ins Gesicht gewirbelt, und als sie es nach hinten strich und sich umdrehte, sah sie, wer sie so kraftvoll gepackt hatte.
    „Danny!“ stieß sie entsetzt hervor.
    Sein Haar war so zerzaust wie ihres. Er sah sie finster an, seine Lippen waren fest aufeinander gepresst.
    „Alles in Ordnung?“ fragte der untersetzte Mann, der sie am Arm hielt. Obwohl sie nur um Haaresbreite dem Tod entronnen war, schoben sich um sie herum die Menschen in die Bahn.
    „Ja, ja, geht schon.“
    „Dich sollte man nicht auf die Straße lassen“, schimpfte Danny.
    „Reden Sie doch nicht so mit ihr, nur weil andere Leute gedrängelt haben“, sagte die Frau empört.
    Danny schien außer Moira niemanden um sich herum wahrzunehmen.
    „Du könntest tot sein.“
    „Sie könnten sie umgebracht haben“, warf der schwergewichtige Mann ein.
    Danny drehte den Kopf zur Seite und sah ihn an. Was immer der Mann in diesen Augen gesehen haben mochte, es genügte, um ihn aufstehen und zu seiner Bahn eilen zu lassen.
    „Lassen Sie sich das nicht gefallen“, sagte die Frau zu ihr und beeilte sich gleichfalls, um die Bahn nicht zu verpassen.
    Moira zitterte zu sehr, als dass sie irgendetwas anderes hätte machen können, außer Danny anzustarren. Wieso war er hier?
    Sie war auf

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