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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Bar ging.
    Michael legte ihr einen Arm um die Taille und lächelte breit. Er hatte ein unglaubliches Lächeln. Grübchen. Ein kantiges Gesicht, das dennoch fein gezeichnet war, dazu ein eckiges Kinn. Er war gut gebaut und groß, und in seinem Anzug sah er so umwerfend wie immer aus. Alles an ihm war perfekt – perfekt für sie. Sie kannte sich, und sie wusste, mit wem sie zusammen sein sollte.
    Solange Michael da war und solange er zu ihr stand.
    „Josh hat mich im Hotel angerufen, nachdem das Reisebüro uns dein kleines Geheimnis verraten hat, dass du früher fliegen würdest. Sie wollten eigentlich nur den Termin bestätigen, und da du schon aus dem Haus warst, hat Josh es erfahren. Zum Glück hat die Zeit noch gereicht, um dir nicht allzu viel Vorsprung zu lassen. Ich bin sogar fünf Minuten früher angekommen als Josh, obwohl ich aus Florida hergeflogen bin.“
    „Wunderbar“, murmelte sie.
    „Ich merke, wie begeistert du bist“, zog Josh sie auf.
    „Ich weiß bloß gerne, wann ich gefilmt werde“, meinte sie.
    „Na, es war doch genau richtig“, mischte sich Liam ein. Die Kameraden ihres Vaters waren anscheinend nicht der Ansicht, dass es auch Unterhaltungen gab, von denen sie ausgeschlossen waren. „Du machst eine Sendung zum St. Paddy’s Day, und da kann es doch nichts Schöneres geben als eine Aufnahme von dir und deiner Schwester, wie ihr gemeinsam ‚Danny Boy‘ singt, oder? Es war einfach reizend, Mädchen, einfach reizend.“
    „Danke, Liam.“
    „Deine Nase hat auch gar nicht geglänzt, Moira Kathleen“, fügte Seamus an.
    „Danke, Jungs, ich danke euch“, sagte sie und meinte es ehrlich. Diese Männer waren ihre wahren Anhänger. „Dad, ich gehe mit Michael rauf, um ihn Mum …“
    „Von wegen, Tochter, du kannst mich jetzt nicht im Stich lassen! Hier wird es allmählich voll. Bleib lieber hier und geh deinem alten Herrn zur Hand.“
    „Colleen …“
    „Siehst du deine Schwester irgendwo? Sie hat die Flucht angetreten.“
    „Ich gehe mit Michael nach oben und stelle ihn deiner Mutter und Granny Jon vor“, erklärte sich Josh lächelnd bereit.
    Moira versuchte, ihn mit ihren Blicken davon abzuhalten.
    Michael sah sie reumütig lächelnd an und zuckte mit den Schultern. Sein Gesichtsausdruck gab ihr zu verstehen, dass er die Situation komplett begriffen hatte. „Bei Josh bin ich gut aufgehoben.“
    „Mach dich auf einen kräftigen Tee gefasst“, warnte sie ihn.
    Er nahm ihre Hände und flüsterte ihr ins Ohr: „Wir sollten uns die Küsse für später aufbewahren. Vielleicht fürs Hotel – nach der Sperrstunde? Natürlich völlig diskret. Ich will ja nicht, dass dein Vater mich schon hasst, bevor er mich kennen gelernt hat.“
    „Lass ihn auf jeden Fall wissen, dass du irische Vorfahren hast, dann wird er dich lieben“, wisperte sie.
    „Komm mit, Michael“, sagte Josh.
    Als Josh an Moira vorbeiging, hielt sie ihn am Arm fest und zischte ihm zu: „Warts nur ab! Irgendwann brauchst du wieder einen Babysitter.“
    „Was ist, kriegst du plötzlich kalte Füße, Moira Kathleen?“ neckte er sie. „Tut mir Leid, aber in diese Höhle des Löwen musst du allein gehen. Fragt sich nur, vor wem du mehr Angst hast – vor dem Löwen oder vor der Höhle?“
    Dann ging er weiter und führte Michael durch Büro und Lager zur Treppe.
    „Bastard“, brummte sie.
    „Du meinst doch nicht etwa mich, Moira Kathleen, oder doch?“
    Sie wirbelte herum. Sie hätte wissen müssen, dass Dan O’Hara ihr hinter die Bar folgen würde. Er hatte wieder dieses markante Aftershave benutzt. Und sie hätte spüren müssen, dass er dicht neben ihr stand und sich ein Bier zapfte.
    „Fühlst du dich denn angesprochen?“ fragte sie süßlich.
    Er reagierte nicht, sondern nahm einen tiefen Schluck und sah sie von oben bis unten an. „Vielleicht“, sagte er schließlich und zuckte beiläufig mit den Schultern. „Du siehst aus wie eine Dame von Welt. Und so hübsch wie immer.“
    „Danke sehr.“
    „Die Arbeit macht Spaß?“
    „Absolut. Und bei dir? Stiftest du immer noch Unruhe, so wie früher?“
    „Meine Waffe, wenn ich überhaupt eine habe, ist der Stift, das weißt du. Beziehungsweise der Computer.“
    „Wie du meinst.“
    „Du hast mich nie verstanden, Schatz.“
    „Ich glaube, ich habe genug verstanden.“
    Er lehnte sich neben ihr gegen die Bar. Er war viel zu nah. „Du musst etwas Zeit mit mir verbringen, Moira.“
    „Geht nicht, tut mir Leid. Ich bin verliebt.“
    „Ach ja, in den

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