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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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aber einer mit Selbstbeherrschung und Weitsicht. Jedenfalls hoffte sie das. Auch die anderen festen Mitglieder der Band – Sean, Peter und den nur scheinbar deplatzierten Israeli Ira – nahm sie herzlich in den Arm.
    „Hast du mich hier hinten eigentlich bemerkt?“ fragte Danny. „Und muss ich mich anstellen?“
    „Danny“, sagte sie und versuchte, es so klingen zu lassen, als hätte sie ihn unabsichtlich links liegen lassen. Sie gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. „Wer könnte dich schon vergessen?“
    Er grinste und hielt sie fest, drückte sie an sich und gab ihr einen Kuss auf den Mund, aber Moira entzog sich seiner Berührung, so schnell es ging. Es war viel zu einfach, Danny zu unterschätzen. Die Kraft, mit der er sie an sich gedrückt hatte, erwartete man nicht von einem Mann, der so schlank war wie er. Danny schien unentwegt Energie auszustrahlen, und der kurze Kontakt hatte genügt, dass sie das Gefühl hatte, ihre Haut würde glühen.
    „Schön, dich zu sehen, Danny“, murmelte sie.
    „Und jetzt was Unbeschwertes“, sagte Jeff zur Band.
    „‚Rosie O’Grady‘“, schlug Ira vor.
    Moira verließ die Bühne und sah sich im Pub um – und erstarrte förmlich. Josh und Michael standen hinter der Theke bei ihrem Vater.
    Sie waren früher als erwartet eingetroffen
    Josh hatte eine Kamera auf sie gerichtet, und Michael klatschte immer noch, während er sie mit einem Funkeln in den Augen ansah. Aus einem unerklärlichen Grund hatte sie das Gefühl, auf dem falschen Fuß erwischt worden zu sein. Es irritierte sie, dass Josh sie ohne ihr Wissen gefilmt hatte, und gleichzeitig bereitete es ihr ein wohliges Gefühl, dass Michael da war, um ihr so wie immer Rückhalt zu geben. Sie fragte sich, ob Danny mitbekommen hatte, dass Josh zusammen mit einem anderen Mann eingetroffen war. Aber Danny schien immer alles wahrzunehmen, was um ihn herum geschah. Und da er schon vor ein paar Tagen eingetroffen war, hatte er zweifellos mit ihren Eltern gesprochen und von ihnen erfahren, dass es einen anderen Mann in ihrem Leben gab.
    Sie neigte normalerweise nicht zu überschwänglichen Auftritten in der Öffentlichkeit, aber jetzt lächelte sie Michael zu und eilte durch den Pub, beugte sich weit über die Theke, um ihn leidenschaftlich zu küssen. Sie fand, dass es sehr emotional war. Und völlig natürlich, auch wenn sie hörte, wie ihr Vater sich räusperte. Sie hatte Michael eine ganze Weile nicht gesehen. Er war auf Reisen gewesen, um wichtige Verbindungen herzustellen, als sie sich entschlossen hatte, zum St. Patrick’s Day hierher zu kommen.
    „Wunderbar, Baby“, sagte er leise.
    „Danke.“
    „Das war wirklich schön“, stimmte Josh zu.
    Moira presste die Lippen aufeinander und fragte sich, warum es sie so sehr ärgerte, dass Josh sie gefilmt hatte. Und sie fragte sich, wie viel auf dem Band zu sehen war. Warum war sie bloß so wütend? Kelly’s war schließlich das Herzstück ihres geplanten Berichts: ein irischer Pub in Amerika. Sie wirkte fast täglich in einer Sendung mit, sie setzte sich Kritik und Spott aus. Das gehörte alles zum Job. Aber das hier …
    Das war ihr Privatleben. Danny hatte sie auf der Bühne geküsst.
    Er war nur ein alter Freund, weiter nichts.
    Und sie hatte diese Büchse der Pandora auch noch selbst geöffnet.
    Sie senkte den Kopf und wartete, bis sie sich wieder gefasst hatte.
    Ihr Lächeln war immer noch aufgesetzt, als sie Josh ansah. „Josh, meinen Dad kennst du ja. Und ich darf wohl annehmen, Dad, dass er dir Michael vorgestellt hat … Ich wusste nicht, dass sie so früh ankommen würden.“
    „Ich habe jeden mit jedem bekannt gemacht“, sagte Josh.
    „Danke. Wann seid ihr eingetroffen?“ fragte sie ihn.
    Er zog eine Braue hoch. Er kannte sie sehr gut und bemerkte einen anderen Tonfall in ihrer Stimme, auch wenn der sonst niemandem auffiel. „Gerade noch rechtzeitig, um die komplette Nummer zu filmen“, sagte Josh.
    „Du kennst ja deinen Partner“, sagte Eamon bemüht locker. Moira war klar, dass ihr Vater etwas verstimmt war, weil sie in aller Öffentlichkeit einem Mann um den Hals gefallen war, den er eben erst kennen gelernt hatte.
    „Es war fantastisch“, sagte Josh. Er war entschlossen, ihr zu zeigen, dass ihn ihre unterdrückte Verärgerung amüsierte. „Eine ehrliche Zurschaustellung der Vielfalt Amerikas. Es wird dir gefallen, glaub mir.“
    „Wie habt ihr es geschafft, so früh hier zu sein?“ wollte sie wissen, während sie hinter die

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