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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Vielleicht wollen Sie ja noch meine Schwester verdächtigen. Oder meine Mutter.“
    „Ich beschuldige niemanden, ich beobachte nur.“
    „Schön. Das können Sie so lange machen, wie Sie wollen.“
    „Der Drink ist hervorragend.“
    „Der geht aufs Haus.“
    Moira zog ihre Hand zurück und ging fort. Es beunruhigte sie, dass sie so aufgewühlt war. Als sie hinter die Theke trat, hob Roald Miller, der Engländer, sein Glas. „Endlich eine gute Barkeeperin. Hey, Moira, wieso musstest du wegziehen und erfolgreich werden? Du fehlst uns allen so sehr.“
    „Danke, Roald. Was war in dem Glas, das du mir hinhältst?“
    „Sarah und ich trinken Fosters.“
    Sie stellte ihnen zwei volle Flaschen hin und erschrak, als sie hinter sich Dannys Stimme hörte. „Dem hast du aber gehörig die Meinung gesagt.“
    Sie wurde rot. „Du hast mich gehört?“
    „Mehr oder weniger. Ich habe so getan, als wäre ich in Gedanken und mit etwas anderem beschäftigt.“
    „Dieser Kerl hat vielleicht Nerven. Er wollte meinem Vater unterstellen …“
    Danny unterbrach sie mit einem Seufzen. „Er muss nicht zwangsläufig deinem Vater irgendetwas unterstellen. Hier im Pub sind noch viele andere Leute außer deinem Vater.“
    Sie drehte sich um und fragte ihn leise: „Was wird hier gespielt, Danny?“
    Er schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung. Ich wünschte, ich wüsste es. Aber nachdem du dem Kerl jetzt den Kopf gewaschen hast, solltest du dich vielleicht von ihm fern halten.“
    „Ich glaube, er ist ein Cop.“
    „Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Aber verabrede dich nicht mit ihm zum Essen, ja?“
    „Du weißt, dass ich …“
    „Du bist verliebt, ich weiß. In den Mann mit den kleinen Augen. Von dem solltest du dich auch fern halten.“
    „Wenn ich auf den Mann in der Ecke hören würde, dann würde ich mich ganz bestimmt von dir fern halten.“
    „Aber du musst dich auf deinen Instinkt verlassen, nicht wahr, Moira? Außerdem weißt du, dass ich dir nie wehtun würde.“
    „Wenn du wüsstest, wie oft du mir in der Vergangenheit wehgetan hast!“
    „Das tut mir Leid, es war nie meine Absicht. Ich schwöre bei Gott, dass ich versuche, das wieder gutzumachen.“
    „Schön, nur ist es dafür zu spät.“
    „Ist es das wirklich, Moira?“
    Sie sah zu Michael, der sich immer noch mit Patrick unterhielt. Mittlerweile hatten sich auch Seamus und Liam in das Gespräch eingemischt.
    Michael blickte auf, als hätte er gefühlt, dass sie ihn brauchte. Er lächelte und hob sein Glas. Ich tue mein Bestes, um an allem teilzuhaben, schien er ihr zu sagen.
    Sie erwiderte das Lächeln und sah zu Danny.
    „Ja, es ist viel zu spät“, sagte sie leise und wandte sich von ihm ab.
    Dabei fiel ihr Blick auf den Mann in der Ecke. Kyle Browne. Er runzelte die Stirn, als …
    … als wolle er sie warnen.
    Aber vor was oder … vor wem?

10. KAPITEL
    M oira war sich nicht sicher, warum, aber sie war noch immer um Seamus besorgt, obwohl er an diesem Abend verhältnismäßig wenig getrunken hatte. Ihr Bruder stand neben ihr hinter dem Tresen, als im Pub allmählich Ruhe einkehrte. Liam war so wie fast alle Gäste längst gegangen, nur Seamus war immer noch da.
    „Patrick?“
    „Ja?“
    „Tu mir einen Gefallen.“
    „Was denn?“
    „Bring Seamus nach Hause.“
    „Warum? Er wohnt doch nur ein paar Blocks entfernt.“
    „Bitte tu mir diesen Gefallen.“
    „Ja, ja, schick mich nur mitten in der Nacht raus in die Eiseskälte.“
    „Dann frage ich eben jemand anderes.“
    „Nein, Moira, ist schon gut. Ich mache es. Ich wollte dich nur auf den Arm nehmen. Weißt du noch, was das ist? Ich verstehe nur nicht, warum du dir solche Gedanken um den Alten machst.“
    „Ich weiß es nicht“, erwiderte sie und ging ans andere Ende des Tresens. „Patrick bringt dich heute Abend nach Hause.“
    „Komm schon, Moira, ich hab abwechselnd richtiges und alkoholfreies Bier getrunken.“
    „Und wie viel insgesamt?“
    „Nur ein paar.“
    „Etwa zehn, würde ich sagen“, rief Colleen ihr zu. Sie war damit beschäftigt, die leeren Gläser und Flaschen von den Tischen einzusammeln.
    „Zehn? Mich wundert, dass du noch eine Leber hast, Seamus“, sagte Moira.
    „Eine irische Leber. Was Besseres gibts nicht.“
    „Ich bin ja stolz auf dich, dass du zwischendurch auch alkoholfreies Bier trinkst, aber ich hätte dir trotzdem schon längst nichts mehr gegeben.“
    „Ja, genau das ist ja der Trick. Das echte Bier bestelle ich immer bei einem anderen

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