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Bote ins Jenseits

Bote ins Jenseits

Titel: Bote ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hauke Lindemann
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ungläubig.
    »Das habe ich nicht gesagt. Aber er hatte zum Zeitpunkt seines Todes welche im Körper.«
    Musiol brach in Gelächter aus. Die Tränen, die ihm schon bald aus den Augenwinkeln liefen, bewiesen Kamp und Gregor, dass es kein gespieltes Lachen war. Er wischte sie sich mit den Handrücken ab und schnappte nach Luft.
    »Das ist ja mal ein echter Hammer! Jetzt bin ich sogar froh, dass ich Sie doch noch reingelassen habe. Sie haben mir gerade den Tag gerettet. Ich schätze, das reicht sogar für die ganze Woche.«
    Kamp fing wieder an zu knurren, und Gregor legte eine Schippe Streicheleinheiten nach.
    »Das scheint Sie zu amüsieren?«, fragte Gregor mit einem drohenden Unterton.
    »Das haben Sie gesagt! Aber jetzt mal von Mann zu Mann, Thore war arrogant, hochnäsig und karrieregeil. Okay, das hat ihn auch ein gutes Stück nach vorne gebracht. Alle wussten, dass er bald Abteilungsleiter werden würde. Ich bewundere das ganz sicher nicht, aber ich respektiere es. Er kann… konnte schließlich machen, was er wollte. Aber in seinem grenzenlosen Größenwahn fing er irgendwann an, sich einzubilden, er könne sich nach Belieben in das Leben seiner Mitarbeiter einmischen. Bei seinem Kumpel Peter Tibbe hat er das pausenlos getan. Der stand da wahrscheinlich sogar drauf. Aber irgendwann fing er an, es auch bei mir zu versuchen. Der Typ war in meinem Alter und meinte mir erzählen zu müssen, wie ich mein Leben zu leben habe. Wieder und wieder. Und das nur, weil ich ab und zu… äh…«
    »Ja?«, hakte Gregor nach.
    Musiols Gesicht wurde von einer tiefen Röte überzogen, und er sah den Boten unsicher an.
    »Nichts!«
    »Das kam jetzt nicht besonders glaubwürdig rüber, Herr Musiol.«
    Musiol versuchte, sich seine Verunsicherung nicht anmerken zu lassen.
    »Ganz ehrlich, Mann, das interessiert mich eigentlich nicht besonders.« Er kniff die Augen zusammen und legte den Kopf schief. »Moment, ich beginne zu verstehen! Sie glauben, dass ich etwas mit seinem Tod zu tun habe!«
    Gregor nickte fröhlich.
    »Jetzt mal ganz sachte! Sie sind hier, weil Herr Kamp sich in Gegenwart seiner Schwester mal irgendwann negativ über mich geäußert hat?«
    Gregor bedachte ihn mit einem prüfenden Blick und trommelte kurz mit den Fingern auf dem Tisch. Schließlich schüttelte er den Kopf.
    »Es ist schon etwas konkreter gewesen, mein Guter. Er hat ihr erzählt, dass Sie Drogen konsumieren. Und irgendjemand hat ihm wohl mal gesteckt, dass Sie ihn nicht leiden können. Frau Kamp hat lediglich eins und eins zusammengezählt.«
    Musiol war jetzt aufgebracht. »Das ist doch wohl ein Witz! Diese Schwester von ihm kann sich mit dem Tod ihres sauberen Herrn Bruders nicht abfinden und schon gar nicht damit, dass Drogen im Spiel waren, und deswegen muss jetzt auf Biegen und Brechen jemand anderes die Schuld dafür tragen?«
    »Das trifft es ziemlich genau«, bestätigte Gregor ruhig.
    »Kommen Sie, das ist doch lächerlich! Sie suchen jemanden, der ihn nicht leiden konnte? Wie viele Personen brauchen Sie? Ich könnte da was organisieren. Bilden Sie sich bloß nicht ein, ich wäre der einzige, allein in unserer Firma, gewesen! Da kenne ich noch einige andere.«
    Kamp war entsetzt ob dieser Unterstellung. Das konnte sich dieser Arsch nur aus den Fingern gesogen haben – hoffte er. Er zog die Lefzen hoch und knurrte ein wenig. Dieser verdammte Musiol war nicht so leicht zu packen, wie er gehofft hatte.
    Gregor trommelte wieder mit den Fingern auf dem Tisch. »Das will ich auch gar nicht in Abrede stellen. Aber Ihr Name ist nun mal gefallen. Da ich mich auf der Suche nach jemandem befinde, der einen Groll gegen Herrn Kamp hegte und in irgendeiner Form mit Drogen zu tun hatte…«, sein Blick glitt für wenige Sekunden zu den auf dem Tisch liegenden Utensilien, »… nun, soweit ich das sagen kann, erfüllen Sie all diese Kriterien. Es sei denn, Sie wollen mir weismachen, dieses weiße Ding da ist ein Knallbonbon und das Zeug in dem Plastikbeutel Oregano.«
    Musiols Ex-Freundin lachte bitter und vergrub ihr Gesicht in den Händen.
    Musiol riss der Geduldsfaden. Er stand ruckartig auf, lief um den Tisch und packte Gregor am Kragen.
    »Sie und Ihr komischer Köter werden jetzt von hier verschwinden, haben Sie mich verstanden!«
    »Andreas!«, fuhr die junge Frau dazwischen.
    »Du hältst dich da gefälligst raus«, bellte er sie an.
    Ein Anflug von Stolz schlich sich in Musiols Blick, als die junge Frau zusammenzuckte und tatsächlich

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